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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

5 Jahre follow up nach Thermoablation von Lebertumoren

Meeting Abstract

  • corresponding author F.P. Müller - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Krefeld
  • H. Keller - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Krefeld
  • F. Eickmeyer - Institut für radiologische Diagnostik, Klinikum Krefeld
  • V. Fiedler - Institut für radiologische Diagnostik, Klinikum Krefeld
  • TH. Frieling - Medizinische Klinik II, Klinikum Krefeld
  • P.R. Verreet - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Krefeld

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3681

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch240.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Müller et al.
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Text

Einleitung

Thermoablative Verfahren von Lebertumoren/-metastasen werden vielerorts zunehmend auch in kurativer Intention eingesetzt. Oshowo et al. (Br J Surg. 2003 Oct;90(10):1240-3) zeigten an 45 Patienten mit einer solitären kolorektalen Lebermetastase gleichhohe Überlebensraten nach Resektion und Radiofrequenzablation. In diesem Zusammenhang werden unsere Ergebnisse der Thermoablation von Lebertumoren vorgestellt und analysiert.

Material und Methoden

Die Ergebnisse von 144 Patienten (79m, 65w, Alter 61,5  8,5 Jahre) mit insgesamt 349 sekundären und primären Lebertumoren, welche mittels einer Thermoablation in einem 0,5T offenen MRT in Allgemeinanästhesie mit einem Nd:YAG-Laser (1064nm) werden dargestellt. Die LIT-Therapie erfolgt in real-time Mode u/o T1-gewichteten Thermosequenzen unter digital, radiologischer Kontrolle bei Laserzeiten zwischen 24-30 Minuten mit einer Laserleistung von 25-32 Watt. Es können bis zu 5 Laser simultan angewendet werden. Komplikationsrate und Überlebenszeit sind als Hauptkriterien der Therapiebeobachtungsstudie im follow-up angeführt. Die Pat. wurden im zeitlichen Verlauf in Gruppen (n=48) aufgeteilt.

Ergebnisse

Im Zeitraum von Februar 1998 bis September 2003 wurden insg. 349 Tumore mit LITT behandelt (Durchmesser 8 – 55mm). Die Durchmesser betrugen bei n=109 (31,2%) < 2cm, n=203 (58,2%) lagen zwischen 2 und 4cm und 37 Leberherde (10,6%) waren größer als 4cm. In insgesamt 83% (290 Herde) wurde eine vollständige Nekrose erreicht. Eine subtotale Nekrose zeigte sich in 11%, eine partielle Nekrose in 6%. Sowohl eine subtotale als auch eine partielle Nekrose trat in 87% bei Metastasen > 4cm auf. Die Analyse der Gruppen zeigt, dass in der ersten Gruppe die lokale Tumorkontrollrate bei Herden < 2cm nur 71 %, 69% > 2 bis 4cm und nur 41% bei Herden > 4 cm lag. Es wurde die Applikationszahl/Metastase und die Energiemenge pro Metastase entgegen den Angaben der Industrie und Literatur erhöht. Die sequentielle Applikation der Laser wurde von einer simultanen ersetzt und die Ergebnisse auf 98% bei Herden < 2cm, 97% > 2 bis 4cm und 67% bei Herden > 4 cm erhöht.Die Nachbeobachtungszeit lag zwischen 12 und 69 Monaten (Median: 41,5 Monate). Die Komplikationsrate lag bei 9%, hierunter befinden sich 4 Todesfälle. In 3 Fällen konnten Impfmetastasen nachgewiesen werden. Die mediane ÜLR beträgt 34 Monate nach Kaplan-Meyer-Analyse.

Schlussfolgerung

Die lokale Tumorkontrollrate der LITT liegt mit 97% deutlich höher als Vergleichsdaten zur Radiofrequenzablation. Eine deutliche „lerning curve“ ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Unsere Ergebnisse mit einer aggressiveren Vorgehensweise stehen den berichteten Ergebnissen der Literatur gegenüber. Nach diesen Ergebnissen sollten Tumoren > 4 cm einem Thermoablationsverfahren nicht mehr zugeführt werden. Bei Herden < 4cm stellt das vorgestellte Ablationverfahren prinzipiell ein kuratives Verfahren dar.