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Schulterrevisionen mit inversen Implantaten
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Schulterrevisionen bei irreparablen Rotatorenmanschettendefekten und zerstörtem coracoacromialem Bogen sind typische Indikationen zur Verwendung der Delta-Prothese. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Evaluation der Ergebnisse einzeitiger Wechsel im Vergleich zum präoperativen Status.
Material und Methoden
Bei der prospektiven Analyse wurden 84 einseitige Prothesenwechsel berücksichtigt. Das Schmerzbild und funktionelle Ergebnis wurden anhand eines eigens konzipierten Nachuntersuchungsbogens erfaßt und nach dem Constant/Murley-Schulterscore klassifiziert. Die Wechseloperation erfolgte in 56 Fällen wegen Impingementbeschwerden bei cranialer Prothesenkopfsubluxation, 14 mal wegen cranio-ventraler (Sub-)Luxationen mit Gelenkinstabilität, bei 7 Patienten wegen periprothetischer Infektionen, 6 mal wegen aseptischer Lockerungen und einmal aufgrund einer postoperativen Einsteifung des Schultergelenkes bei heterotopen Ossifikationen.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 68,1 Jahren (49-82). Bei 17 Patienten waren bereits eine Wechseloperation und bei 3 Patienten 2 Wechseloperationen unter Verwendung von Standardimplantaten vorausgegangen. 33 Patienten waren mehrfach nicht-endoprothetisch revidiert worden. Sämtliche Patienten wurden durch die Wechseloperation unter Verwendung der Delta-Prothese schmerzfrei oder verspürten nur noch bei längerdauernder Belastung tolerable Beschwerden. Der Constant/Murley-Schulterscore verbesserte sich von durchschnittlich 29 Punkten präoperativ auf 58 Punkte, bzw. alters- und geschlechtsadaptiert von 41 auf 79 von 100 möglichen Punkten. Die Gesamtkomplikationsrate bei 10,7%.
Schlussfolgerung
Nach einzeitigen Schulterwechseln unter Verwendung inverser Systeme ist die Patientenzufriedenheit aufgrund der zuverlässigen Schmerzlinderung bzw. –beseitigung hoch, eine befriedigende Schulterfunktion zu erreichen und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Das funktionelle Endergebnis wird bereits nach 3 Monaten nahezu voll erreicht und bessert sich unter Fortführung der Physiotherapie bis zum Ablauf des ersten Jahres graduell durch den Zugewinn an Kraft.