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Die elastische intramedulläre Markraumschienung bei dislozierten Klavikulafrakturen
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Bei dislozierten Klavikulafrakturen besteht Uneinigkeit bezüglich der operativen Behandlungsweise. Mittlerweile hat sich die elastische Markraumschienung mit Titannägeln als alternatives Verfahren zur Plattenosteosynthese etabliert. Mit der vorliegenden Studie sollen anhand von 54 Fällen nicht nur die klinischen Ergebnisse, sondern auch die potentiellen Risiken dargestellt werden.
Material und Methoden
In einer Anwendungsstudie wurden seit November 2001 54 mehr als um eine Schaftbreite dislozierte Klavikulafrakturen (Altersdurchschnitt 39 Jahre; 18 - 63) mit einem elastischen Titanmarknagel versorgt. Der Funktionsstatus wurde mit dem ASES – Score (max. 30 Punkte) nach durchschnittlich 12 Monaten erhoben. Zusätzlich erfolgte eine radiologische Auswertung des postoperativen Repositionsergebnisses und der Implantatlage.
Ergebnisse
Der ASES – Score betrug durchschnittlich 28 Punkte (16 - 30). Die OP-Zeit betrug im Durchschnitt 51 Minuten (5 – 90). In 24 Fällen konnte eine geschlossene Reposition durchgeführt werden, 29 mal wurde eine offene Reposition mittels kleiner Inzision über der Fraktur notwendig. Die Metallentfernung wurde nach durchschnittlich 123 Tagen durchgeführt (73 – 188), in 16 Fällen mit Lokalanästhesie. Das Implantat war bei 12 Patienten primär lateral perforiert, davon sekundär trat bei drei Patienten eine weitere Wanderung nach lateral und bei zwei Patienten eine weitere Wanderung nach medial auf. Auswirkungen auf den klinischen Verlauf ergaben sich insofern, dass bei einem Patienten (ASES-Score 23) eine frühzeitige Metallentfernung wegen deutlicher Irritation notwendig wurde. Die knöcherne Heilung war in zwei Fällen beeinträchtigt. Beim o.g. Patienten kam es nach der frühzeitigen Metallentfernung zur Pseudarthrosenbildungen, so dass eine Revision mittels Plattenosteosynthese notwendig wurde. Bei einem weiteren Patienten (ASES-Score 25) trat eine Pseudarthrose ohne vorausgehende Marknagelperforation auf, eine Revision war jedoch nicht notwendig. Drei mal wurde eine hypertrophe Kallusbildung beobachtet. Sowohl eine postoperative Infektion als auch eine Refraktur sind bislang nicht aufgetreten.
Schlussfolgerung
Die intramedulläre Markraumschienung eignet sich als minimalinvasives Operationsverfahren gut zur operativen Versorgung von dislozierten Klavikulafrakturen. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich um ein technisch anspruchsvolles Operationsverfahren handelt, die Compliance des Patienten ist notwendig. Es besteht die Gefahr der Marknagelperforation und –dislokation, welche jedoch in unserer Studie, mit Ausnahme von einem Fall, zu keiner Beeinträchtigung des klinischen Verlaufs oder der knöchernen Heilung führte. Die geringe Invasivität dieser Operationstechnik ermöglicht eine rasche Schmerzfreiheit und ein gutes kosmetisches Ergebnis. Postoperativ ist nur eine kurze Immobilisationsdauer notwendig. Die Operationstechnik zeichnet sich durch eine vergleichsweise kurze OP-Dauer aus.