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Plastische Rekonstruktionen bei Patienten mit Weichgewebesarkomen der Extremitäten und des Stamms
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die Rekonstruktion der Körperoberfläche nimmt unter funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten in der modernen Sarkomchirurgie eine Schlüsselrolle ein. Häufig ist ein funktionserhaltendes Vorgehen nach weiter oder kompartimentaler Resektion nur durch den gezielten Einsatz einer plastischen Defektdeckung möglich. Ziel der vorgestellten Studie war die Analyse der klinischen Daten nach plastischer Deckung bei Sarkomresektionen.
Material und Methoden
Beobachtungsstudie mit Auswertung von prospektiv erfassten Patientendaten (1988 und 2004). Analysiert wurden der Anteil plastischer Deckungen sowie deren Lokalisation und Art. Dabei wurden besonders die Tumormanifestation und das onkologische Outcome berücksichtigt. Die Datenerfassung erfolgte über ein EDV gestütztes Register und zur Analyse wurde eine SAS® Software verwendet.
Ergebnisse
Im Beobachtungszeitraum wurden 88 (35%) von 253 Patienten nach Sarkomresektionen an den Extremitäten und dem Stamm plastisch rekonstruiert. Das Geschlechtsverhältnis war ausgeglichen (47% Frauen und 53% Männer, Durchschnittsalter: 52 Jahre). In 47 Fällen wurden Primärtumoren und 41 mal Lokalrezidive behandelt. Histologisch handelte es sich vornehmlich um Liposarkome, malige fibröse Histiozytome und NOS-Tumoren (not otherwise specified). Rekonstruktionen der unteren Gliedmaßen dominierten (57%), gefolgt vom Stamm (22%) und der oberen Extremität (11%). Die Rekonstruktionen erfolgten vorwiegend körpernah durch gestielte (73%) oder freie (27%) myokutane/fasziocutane Schwenklappen. Dabei fanden u.a. der M. gracilis oder an den inferioren epigastrischen Gefäßen gestielte myokutane Lappen (TRAM oder VRAM, transversaler bzw. vertikaler Rectus abdominis Muskellappen) Verwendung. Eine adjuvante intraoperative Radiotherapie erhielten 40 Patienten. Die Morbidität (Haut-/Weichteilnekrose, Wundinfekt, Lymphfistel, Funktioneinschränkung, TVT) lag bei 20% Major- und 22% Minorkomplikationen. Bei einer Reoperationsrate von 9% wurde keine Letalität beobachtet. Majoramputationen konnten in allen Fällen vermieden werden. Bei einem medianen Follow-up von 58 Monaten verstarben 41 Patienten (47%). Die lokale Tumorkontrolle lag bei 82%.
Schlussfolgerung
Plastische Rekonstruktionen waren bei 1/3 aller Patienten nach funktionserhaltender Sarkomresektion an den Gliedmaßen und dem Stamm notwendig. Plastische Deckungen waren regelhaft und mit vertretbarer Morbidität nach weiter oder kompartimentaler Resektion durchführbar. Die hohe lokale Tumorkontrolle, auch in der Behandlung lokaler Sarkomrezidive, unterstreicht die Bedeutung der plastischen Chirurgie im multimodalen Behandlungskonzept.