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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Laparoskopische Kolonresektion bei Divertikelkrankheit: eine Teaching Operation?

Meeting Abstract

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  • corresponding author S. Daetwiler - Limmattalspital, Chirurgische Klinik, Schlieren, Schweiz
  • M. Adamina - Limmattalspital, Chirurgische Klinik, Schlieren, Schweiz
  • O. Schöb - Limmattalspital, Chirurgische Klinik, Schlieren, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3000

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch148.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Daetwiler et al.
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Einleitung

Die laparoskopische Appendektomie und Cholezystektomie habe sich im Gegensatz zur laparoskopischen Sigmaresektion in einer frühen Weiterbildungsphase als Teaching-Operation etabliert. Vielerorts gilt eine ausgedehnte Erfahrung im offenen Vorgehen als Voraussetzung für das Erlernen des laparoskopischen Verfahrens. Vorliegende Arbeit beurteilt, ob die laparoskopische Sigmaresektion sicher geteacht werden kann.

Material und Methoden

Die Daten von 198 konsekutiven Sigmaresektionen wurden prospektiv über eine Zeitspanne von 5 Jahren (1.6.1999-31.5.2004) gemäss Standards der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der Chirurgie erfasst. Die Erfahrung der Operateure wurde in 5 Gruppen unterteilt. Im Folgenden gilt L=laparoskopische Sigmaresektion, O=offene Sigmaresektion. Der Erfahrungsstand im offenen Verfahren wurde bei den ersten 5 laparoskopischen Sigmaresektionen des jeweiligen Operateurs mitberücksichtigt. Die Erfahrungsgruppen wurden unterteilt in L0-5/O<10; L0-5/O>10; L5-10; L10-30; L>30. Die ersten 5 laparoskopischen Sigmaresektionen wurden geteacht und es wurde beginnend ab Gruppe L5-10 selbständig operiert. Operationszeit, intraoperativer Blutverlust, perioperative Komplikationen, Konversionsrate, Morbidität und Mortalität sowie Hospitalisationszeit wurden evaluiert. Die Divertikelkrankheit wurde nach Hansen (Hansen O. et al, Langenbecks Arch Chir, 1999) eingeteilt und das operative Risiko nach ASA-Klassifikation eingestuft. Die Daten wurden statistisch mit dem Chi-Quadrat und Mann-Whitney U-Test ausgewertet.

Ergebnisse

198 konsekutive laparoskopische Sigmaresektionen wurden analysiert. Davon wurden 15/198 (8%) konvertiert. 12 Chirurgen operierten, wovon 10 Operateure die laparoskopische Sigmaresektion mit unterschiedlicher Vorerfahrung in der offenen Resektion erlernten. Die Operationszeit und der Blutverlust in der Gruppe L>30 war mit 153±43 min. bzw. 103±92ml im Vergleich mit anderen Gruppen signifikant kleiner (p<0.001). Zwischen den anderen Erfahrungsgruppen fand sich kein signifikanter Unterschied. Intra- und postoperative Komplikationsrate (intraoperativ 1.7% (5/183), postoperativ 9.1% (11/183)), sowie die Mortalitätsrate mit 0.5% (1/183) unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Ebenso fand sich zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied bezüglich Hospitalisationszeit. [Tab. 1]

Schlussfolgerung

Die laparoskopische Sigmaresektion bei Divertikelkrankheit kann in einer frühen Weiterbildungsphase auch bei eingeschränkter Erfahrung im offenen Vorgehen sicher geteacht und früh selbständig durchgeführt werden. Ein Lernkurveneffekt zeichnet sich mit 30 laparoskopischen Resektionen ab. [Abb. 1]