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Unverzüglich, im Intervall oder jederzeit? Der Zeitpunkt der laparoskopischen Cholezystektomie bei Cholecystitis acuta
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die laparoskopische Cholezystektomie (LC) bei akuter Cholezystitis (AC) wird traditionsgemäss innerhalb der ersten 72h nach Symtombeginn durchgeführt. Die Festlegung dieser 72h-Grenze für eine einzeitige operative Behandlung beruht v.a. auf der mit zunehmender Anamnesedauer ansteigenden Komplikationsrate der LC. Die zweizeitige Behandlung bei länger dauernder Anamnese (zunächst Antibiotika, dann LC im freien Intervall) wurde über viele Jahre propagiert, kann aber den Anforderungen einer ökonomischen Therapie nicht genügen. Die grundsätzlich chirurgische Behandlung der AC in einem Einschritt-Verfahren unabhängig von der Anamnesedauer wäre hier ein sinnvoller Lösungsansatz. Es wurde daher der Einfluss des Operationszeitpunktes bei AC auf die Konversions-, Morbiditäts und Mortalitätsrate untersucht.
Material und Methoden
Die perioperativen Daten von 697 konsekutiven Patienten, die zwischen 01.2000 und 08.2004 eine LC erhielten, wurden prospektiv erfasst (Adjumed 8.5, Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der Chirurgie). Die Indikation zur LC wurde unabhängig von der Dauer der Symptome gestellt. Sowohl erfahrene als auch in der Weiterbildung stehende Chirurgen führten die standardisierte LC mit Cholangiographie durch. Einschlusskriterien waren der histologische Nachweis einer AC und die Eruierbarkeit der Anamnesedauer. Je nach Dauer der Symptome bis zur Operation wurden die Patienten in 3 Gruppen eingeteilt, die miteinander verglichen wurden (T-Test, Chi²-Test, Yate's Korrektur).
Ergebnisse
In 56 Monaten wurden insgesamt 697 LC durchgeführt. Bei 172 Patienten (24,7%) wurde eine AC histologisch nachgewiesen. Innerhalb der ersten 72h nach Symptombeginn wurden 55 dieser Patienten operiert (Gruppe A, 32 %), zwischen dem 4. und 7. Tag 67 Patienten (Gruppe B, 39%) und später als 7 Tage 29 Patienten (Gruppe C, 17%). Wegen unklarer Anamnesedauer wurden 21 Patienten (12%) ausgeschlossen. Die Ergebnisse sind in der unten stehenden Tabelle [Tab. 1] zusammengefasst. Ein signifikanter Unterschied zeigte sich lediglich bei der Übernahme der Operation durch einen erfahrenen Facharzt zwischen Gruppe C und Gruppe A bzw. B (p<0,001). [Tab. 1]
Schlussfolgerung
Die LC bei AC kann zu jedem Zeitpunkt ohne erhöhte Konversions-, Komplikations- und Morbiditätsrate durchgeführt werden, falls laparoskopisch erfahrene Operateure zur Verfügung stehen. Die primär chirurgische Behandlung unabhängig von der Anamnesedauer der AC ist sicher und kosteneffizient. Angesichts vorliegender Ergebnisse lässt sich die weit verbreitete Praxis der zweizeitigen Behandlung der AC mit operativer Versorgung im freien Intervall nicht halten.