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Der Einfluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf die postoperative Funktion des analen Sphinkters bei Patienten mit Rektumkarzinom
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Multimodale Therapiekonzepte sind Standard in der Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom. Ob die neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) bei diesen Patienten zu einer Verschlechterung der Schließmuskelfunktion führt, wurde in der hier vorgestellten Studie untersucht und mit den Ergebnissen nicht radiochemotherapierter Patienten verglichen.
Material und Methoden
Bei 12 Patienten (59,8±11,9 J., m:w=8:4), die wegen eines Rektumkarzinoms neoadjuvant (5-FU, CPT-11, 45 Gy + 5,4 Gy Boost) behandelt wurden und 27 Patienten ohne Radiochemotherapie (61,9±10,6 J. m:w=16:11), ist nach einem standardisierten Protokoll die anorektale Manometrie präoperativ (bei den RCT-Patienten vor der RCT) und postoperativ nach tiefer anteriorer Rektumresektion (TAR) durchgeführt worden. Untersuchungsparameter waren: mittlerer Ruhe (MRD)- und Kneifdruck (MKD) in der Hochdruckzone, maximaler Ruhe (MaxRD)- und Kneifdruck (MaxKD), die daraus resultierenden Ruhe- (RVV) und Kneifvektorvolumina (KVV) des analen Sphinkters, Asymmetrie der radiären Druckverteilung in Ruhe (RA) und beim Kneifen (KA) und die Analkanallänge in Ruhe (RAKL) und Kneifen (KAKL).
Ergebnisse
In keinem der untersuchten Parameter der anorektalen Funktion konnten signifikante Unterschiede (Tabelle für Druckwerte und Vektorvolumina) zwischen Patienten mit bzw. ohne neoadjuvante RCT nach TAR festgestellt werden. Die Werte für RA (in %, präop. RCT: 16,3±8,3, präop.o.RCT:15,1±4,1; postop. RCT: 20,7±6,7, postop o. RCT: 21,1±6,0) und KA (in %, präop. RCT: 16,1±8,0, präop.o.RCT:14,2±3,8; postop. RCT: 16,9±7,0, postop o. RCT: 16,7±5,9) und für RAKL (in cm, präop. RCT: 2,5±0,6, präop.o.RCT:2,7±0,4; postop. RCT: 2,4±0,5, postop o. RCT: 2,6±0,4) und KAKL (in cm, präop. RCT: 2,8±0,8, präop.o.RCT:3,0±0,5; postop. RCT: 2,6±0,6, postop o. RCT: 2,7±0,5) sind ebenfalls ohne signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerung
Manometrisch lässt sich im untersuchten Patientenkollektiv kein negativer Einfluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf das anorektale Kontinenzorgan nachweisen. Die Verschlechterung der Funktion des anorektalen Kontinenzorgans nach sphinktererhaltender chirurgischer Therapie des Rektumkarzinoms ist somit operationsbedingt und nicht auf die neoadjuvante RCT zurückzuführen. [Tab. 1]