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Einfluss von chirurgischem Trauma auf die Expression von Steroidhormonrezeptoren in PBMCs bei Patienten
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Tierexperimentelle Studien zeigen eine geschlechtsspezifische Immunantwort nach chirurgischem Trauma und Blutverlust. Männliche (immunsuppressiv) und weibliche (immunprotektiv) Sexualhormone sind hierfür verantwortlich. Insbesondere eine erhöhte Expression von Androgenrezeptoren und eine verminderte Expression von Östrogenrezeptoren bei männlichen Versuchstieren scheinen den immunmodulatorischen Effekt von Sexualhormonen zu verstärken. Der Effekt von chirurgischem Trauma auf die Expression von Steroidhormonrezeptoren in PBMCs (Periphere Blut Mononukleäre Zellen) von Patienten ist jedoch unbekannt.
Material und Methoden
Um dies zu untersuchen, wurde bei 14 Patienten (7 Männer, 7 Frauen) mit großen abdominal-chirurgischen Eingriffen prä- und 2 Std. postoperativ Blut entnommen und durch Ficoll-Trennung PBMCs isoliert. Die Expression des Androgen-, Östrogen α- und β-Rezeptors wurde mittels rt-PCR bestimmt. Das Housekeeping Gene β-Actin diente als Kontrolle.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass chirurgisches Trauma keinen Einfluss auf die Expression des Androgenrezeptors und der Östrogenrezeptoren α und β bei männlichen Patienten hat. Auch bei weiblichen Patientinnen konnte keine Veränderung der Expression von Sexualhormonrezeptoren in PBMCs nach abdominal-chirurgischem Eingriff nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung
Die Daten zeigen, dass im Gegensatz zu Mäusen bei Patienten keine Veränderung der Expression von männlichen und weiblichen Steroidhormonrezeptoren nachweisbar ist. Diese Tatsache ist möglicherweise verantwortlich dafür, dass männliche und weibliche Sexualhormone in vitro keinen immunmodulatorischen Effekt auf PBMCs von chirurgischen Patienten besitzen. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse entscheidende Unterschiede zwischen Patienten und Mäusen nach Trauma und Blutverlust bei der Expression von Sexualhormonrezeptoren. Dies verdeutlicht, dass die positiven immunmodulatorischen Ergebnisse von Sexualhormonen nach Trauma und Blutverlust bei Mäusen nicht direkt in die Klinik übertragen werden können. [Abb. 1]