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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Die improvisierte Selbstherstellung atraumatischer Nähte - eine kostengünstige Alternative für den intrakutanen Hautverschluss

Vortrag

  • presenting/speaker Sebastian Freudenberg - Chirurgische Klinik Mannheim
  • T. Wilhelm - Chirurgische Klinik Mannheim
  • CH. Mkony - Muhimbili University Hospital Daressalaam
  • S. Post - Chirurgische Klinik Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0850

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Published: October 7, 2004

© 2004 Freudenberg et al.
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Text

Einleitung

Die Materialkosten für eine intrakutane Hautnaht liegen je nach Faden bei 2,4 - 7 €. Eine in Afrika entwickelte Technik zur Selbstherstellung atraumatischer Nähte findet in Entwicklungsländern zunehmend Verbreitung.

Material und Methoden

Zur Herstellung benötigt man einen intraoperativ übriggebliebenen Fadenrest oder einen sterilisierten Nylonfaden (z.B. Angelschnur) sowie eine Injektionskanüle. Der Faden wird in die Hohlnadel gefädelt, der Kunststoffanschluss abgebrochen und die Bruchkante geplättet. Anwendbarkeit und Effizienz dieses Fadens wurde an der Universitätsklink Butare in Rwanda in einer prospektiven randomisierten Studie an 200 Hautnähten mit kommerziell erhältlichem Material verglichen.

Ergebnisse

Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich Anwendbarkeit, Entzündungsreaktion, Infektionsrate und Patientenempfinden zwischen den beiden Materialien. Die Kosten des selbsthergestellten Fadens lagen jedoch um das 30 - fache niedriger als beim kommerziell erhältlichem Material.

Schlussfolgerung

Selbst hergestellte atraumatischer Nähte haben im Gegenstaz zu kommerziellen Markenartikel zwar keine geprüfte Qualitätsgarantie sind aber korrekt hergestellt und sterilisiert im Ergebnis qualitativ gleichwertig.Für viele Länder stellen sie eine Alternative dar um in finanzschwachen Regionen die chirurgische Versorgung aufrechtzuerhalten.