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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Bürgerbeirat und Dialogforum: Erfahrungswerte der Bürgerpartizipation am Allgemeinmedizinischen Institut Erlangen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stefanie Stark - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Larissa Burggraf - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Ann-Kathrin Hahn - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Klaudia Stutzke - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Thomas Kühlein - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Susann Hueber - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Allgemeinmedizinisches Institut Erlangen, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocSYM-02-04

doi: 10.3205/22degam251, urn:nbn:de:0183-22degam2510

Published: September 15, 2022

© 2022 Stark et al.
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Hintergrund: Allgemeinmedizinische Forschung findet nicht in dafür infrastrukturell ausgestatteten Settings (Universitätsklinika) statt, sondern ist auf die Zusammenarbeit mit hausärztlichen Praxen angewiesen. Neben der Untersuchung und Verbesserung von Behandlungsabläufen nimmt diese auch den Versorgungsalltag der Patient:innen in den Fokus. Das Allgemeinmedizinische Institut des Universitätsklinikums Erlangen fördert im Rahmen des Bayerischen Forschungsnetzes Allgemeinmedizin (BayFoNet) verschiedene Ansätze zur stärkeren Verschränkung von Forschung und Praxis. Dieser Beitrag stellt das Konzept der Bürgerpartizipation anhand des Infrastrukturaufbaus der am Standort Erlangen neu konzipierten Gremien Bürgerbeirat und Dialogforum vor.

Fragestellung: Im Rahmen dieses Beitrags wird die Annahme und die Erwartung der Teilnehmenden bezüglich der beiden Gremien hinterfragt und dargestellt.

Methoden: Im Bürgerbeirat werden Forschungsideen und aktuelle Projekte inhaltlich wie auch praktisch mit Bürger:innen diskutiert. Dies erfolgt im Rahmen von mehreren Treffen im Jahr, an denen Interessierte ab 18 Jahren teilnehmen können. Beworben wird der Bürgerbeirat durch Aushänge, Flyer und Pressemitteilungen in der lokalen Zeitung. Hierdurch konnten bereits neun Teilnehmende gefunden werden.

Das Dialogforum ist regional konstituiert um gezielt Thematiken, die die hausärztliche Versorgung in einer Region betreffen, zu bearbeiten. Hier kommen verschiedene Akteur:innen zusammen und diskutieren – auf Augenhöhe und in Akzeptanz der jeweils anderen Expertise – aktuelle Entwicklungen der Forschung.

Anhand der Methode der teilnehmenden Beobachtung werden explorative Beobachtungsprotokolle der jeweiligen Gremien angefertigt und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Zum Kongresszeitpunkt werden erste Erfahrungswerte vorgestellt und diskutiert. Bisherige Aussagen waren positiv und die Teilnehmenden an einer aktiven Rolle und einem inhaltlichen Austausch interessiert.

Diskussion: Ziel der beiden Gremien ist es die Perspektive der ‚Inanspruchnehmenden‘ einer medizinischen Versorgung in die Welt der Wissenschaft zu tragen, in dem Austauschplattformen geschaffen und etabliert werden, die es diesen Akteur:innen ermöglicht in einen Dialog zu treten.

Take Home Message für die Praxis: Der Einbezug verschiedener Perspektiven ist für den Austausch über Relevanz und Entwicklung der Forschung in der Allgemeinmedizin eminent und sollte mehr in den Fokus gerückt werden.