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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

PSA-basierte Früherkennung des Prostata-Karzinoms in der Hausarztpraxis – besteht ein Gap zwischen Anspruch und Wirklichkeit?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kay-Patrick Braun - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland; MVZ Dr. Braun GmbH, Deutschland
  • Matthias May - Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH, Klinik für Urologie, Straubing, Deutschland
  • Ingmar Wolff - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Urologie, Greifswald, Deutschland
  • Torsten Vogel - Praxis für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Markus Herrmann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocSLM-02

doi: 10.3205/22degam236, urn:nbn:de:0183-22degam2360

Published: September 15, 2022

© 2022 Braun et al.
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Text

Hintergrund: Das Prostatakarzinom (PCA) stellt in Deutschland die häufigste maligne Erkrankung des Mannes dar. Oft wird es gerade auch unter hausärztlichen Kolleg:innen zu Unrecht als „Haustierkrebs“ bezeichnet, was diesem Malignom unrecht tut, da es sehr aggressive Verläufe verbunden mit einer hohen karzinomspezifischen Mortalität gibt. Deutschland gehört zu den Ländern, in denen die PSA-basierte Früherkennung dieser Erkrankung auch von Nicht-Urolog:innen, hierbei vordergründig Hausärzt:innen, durchgeführt wird. Hierbei kommt dem korrekten Vorgehen bei der Früherkennung und der richtigen Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund aktueller Leitlinienempfehlungen eine enorme Bedeutung zu.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Der Vortrag soll zwei Schwerpunkte adressieren: ad1) welche Ansprüche an eine PSA-basierte PCA-Früherkennung zu stellen sind und hierbei insbesondere welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den rezenten Leitlinienempfehlungen zur PSA-basierten PCA-Früherkennung von Urologen und Hausärzten bestehen, und ad2) konkrete Ergebnisse zur PSA-basierten PCA-Früherkennung in der deutschen Hausarztpraxis auf der Basis eigener Studien vorzustellen und im internationalen Vergleich zu diskutieren./p>

Inhalt: Es bestehen erhebliche Unterschiede zwischen der interdisziplinären S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM).

In einer aktuell von uns durchgeführten Studie, der KABOT (Knowledge And Belief Over Time) haben wir untersucht, welches Wissen und welche Einstellung Patienten zur PSA-basierten Früherkennung haben und ob und wenn ja in welcher Form sich diese über einen Beobachtungszeitraum von 13 Jahren gewandelt hat. Hierbei möchten wir bisher unveröffentlichte Daten präsentieren, wie viele Patienten bereits einmal vom PSA-Wert gehört haben, wer die Hauptquelle für die Informationen war sowie eine Betrachtung der Zahlen im Zeitverlauf bieten.

Take Home Message für die Praxis: Die Hausärztinnen und Hausärzte spielen sowohl in der Beratung zur PSA-basierten Vorsorge als auch bei der Durchführung der PSA-Messung eine entscheidende Rolle. Umso bedeutender ist es, hier durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen die Wichtigkeit aber auch die Grenzen dieser Messmethode nahezubringen und sie weiter in dem korrekten Umgang zu schulen.