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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Modellvorhaben zur Demenz-Versorgungsforschung am Beispiel von InDePendent – Interprofessionelle Demenzversorgung: Aufgabenneuverteilung zwischen Ärzten und qualifizierten Pflegefachpersonen in der häuslichen Versorgung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Franka Mühlichen - German Center for Neurodegenerative Diseases (DZNE), translationale Versorgungsforschung, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocSLM-01

doi: 10.3205/22degam235, urn:nbn:de:0183-22degam2358

Published: September 15, 2022

© 2022 Mühlichen.
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Hintergrund: Erweiterung der Pflegerolle durch die Umverteilung von Aufgaben zwischen spezialisierten Pflegekräften und Hausärzten könnten die Behandlung und Betreuung von Menschen mit Demenz (MmD) verbessern und Hausärzte entlasten. Besonders in ländlichen Gebieten mit schwierigem Zugang zu Ärzten könnten diese Modelle die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz besser versorgt werden. Solche Versorgungsmodelle sind in Deutschland derzeit nicht verfügbar.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Die Studie könnte Evidenz für ein innovatives Versorgungskonzept liefern, das auf einer Neuverteilung der Aufgaben zwischen Hausärzten und Pflegefachkräften in der Primärversorgung basiert. InDePendent könnte die Basis für eine Implementierung von Advanced Nursing Practice in Deutschland bilden, die die aktuelle Behandlungs- und Versorgungssituation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen verbessern würde.

Inhalt: Mit Bezug auf Studien wie Delphi-MV und AHead soll InDePendent als innovatives Versorgungskonzept mit Erweiterung der Pflegerolle in einer kurzen prägnanten Übersicht erläutert werden. Hierbei wird Bezug auf das Konzept des Dementia Care Managements und dessen Methodik genommen. Die Forschung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen am Standort Rostock/Greifswald wird zusammengefasst und dargestellt am Beispiel der aktuellen Studie InDePendent (Interprofessionelle Demenzversorgung: Aufgabenneuverteilung zwischen Ärzten und qualifizierten Pflegefachpersonen in der häuslichen Versorgung). Es handelt sich hierbei um eine multizentrische, cluster-randomisierte kontrollierte Interventionsstudie. Einschlusskriterien sind: Senioren im Alter ≥70, kognitiv beeinträchtigt (DemTect ≤8) oder mit Demenz diagnostiziert, zuhause lebend. Die Rekrutierung der Patienten erfolgt durch Haus- oder Fachärzte. Am Ende der Studie wird aufgezeigt, wie häufig spezialisierte Pflegefachkräfte ärztliche Tätigkeiten umgesetzt haben und wie dies von Patienten und Hausärzten angenommen wurde und inwiefern das Dementia Care Management als Konzept wirksam in der Versorgung war um zukünftig in die Regelversorgung überführt werden zu können.

Take Home Message für die Praxis: Modellprojekte nach 63,3c SGBV mit Aufgabenneuverteilung zwischen Pflegefachkräften und Ärzten sind schwierig in der Umsetzung, aber machbar!