gms | German Medical Science

56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Aufruf zur Teilnahme: Zufriedenheit der Hausärzte mit Ihrem Arbeitsumfeld in Deutschland – ZUHARD

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kay-Patrick Braun - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland; MVZ Dr. Braun GmbH, Deutschland
  • Matthias May - Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH, Klinik für Urologie, Straubing, Deutschland
  • Antje Gumz - Psychologische Hochschule Berlin, Berlin, Deutschland
  • Emma Böttcher - MVZ Dr. Braun GmbH, Deutschland
  • Markus Herrmann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocOS-01-03

doi: 10.3205/22degam207, urn:nbn:de:0183-22degam2076

Published: September 15, 2022

© 2022 Braun et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Der Begriff „Burnout“ wurde erstmal 1974 von Freudenberger beschrieben. Maslach und Jackson definierten Burnout 1981 als emotionale Erschöpfung, Depersonalisation und Verringerung der Leistungseinschätzung. Das Burnout-Syndrom wird mit einer Vielzahl psychischer und körperlicher Beschwerden in Verbindung gebracht. Hierzu zählen Angst, mangelndes Selbstwertgefühl, das Erleben von Hilflosigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, gastrointestinalen Beschwerden und Neurasthenie. Eine besondere Bedeutung kommt dem Zusammenhang zwischen Burnout und Depression zu. Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen hinsichtlich des Risikos, an einem Burnout-Syndrom zu erkranken, besteht für Ärzt:innen eine erhöhte Gefahr. Für Hausärzt:innen wurden mit 32 bis 43% hohe Burnout-Raten beschrieben. Die Ursachen des Burnout-Syndroms bei Ärzten:innen sind multifaktoriell. Von besonderer Bedeutung ist, dass ein Zusammenhang zwischen Burnout und der Zunahme ärztlicher Fehler bzw. einem insgesamt schlechterem Behandlungsergebnis nachgewiesen werden konnte.

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie ist, Daten zur beruflichen Zufriedenheit, Hauptbelastungsfaktoren und Gründen, eventuell die aktuelle Beschäftigung wechseln zu wollen, zu erheben. Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen beruflicher Zufriedenheit und Burnout bei Hausärzt:innen Gegenstand der Untersuchung. Hierbei sollen verschiedene Einflussfaktoren wie Beschäftigungsstatus (Niederlassung, Anstellung, Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis, MVZ), persönliche Faktoren, Arbeitsbelastung oder auch ein Migrationshintergrund betrachtet werden.

Diskussionspunkt: Mit diesem Vortrag möchten wir nochmals auf die Studie aufmerksam machen und zur Teilnahme aufrufen, wobei der online-Fragebogen noch bis zum 31.12.2022 geöffnet ist.

Mit dieser Arbeit soll zum einen die fachgruppenspezifische Zufriedenheit und das entsprechende Risiko, ein ärztliches Burnout zu entwickeln, erhoben werden, zum anderen sollen besondere Belastungsfaktoren identifiziert werden. Dies ist von ganz besonderer Bedeutung, da in verschiedenen Regionen bereits ein erheblicher Mangel an Hausärzten besteht und dieser aufgrund der Altersstruktur noch weiter zunehmen wird. Das perspektivische Ziel ist es, auf der Basis der Studienergebnisse eine höhere Arbeitszufriedenheit zu schaffen, um diese Fachrichtung auch für junge Kolleginnen und Kollegen attraktiver zu gestalten und somit langfristig die ambulante hausärztliche Versorgung zu sichern und zu verbessern.