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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Neutralisierende monoklonale Antikörper bei COVID-19: Ergebnisse aus zwei Hausarztpraxen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Markus Böbel - Praxis für Allgemeinmedizin Dr. Böbel, Deutschland
  • Angelika Walliser - Praxis für Allgemeinmedizin, Dr. Walliser, Deutschland
  • Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Christian Förster - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-06-07

doi: 10.3205/22degam194, urn:nbn:de:0183-22degam1948

Published: September 15, 2022

© 2022 Böbel et al.
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Text

Hintergrund: Neutralisierende monoklonale Antikörper (mAK) gegen SARS-CoV-2 werden in der Leitlinie für Patient/innen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 empfohlen. Für ihre Wirksamkeit ist die frühzeitige Gabe zu Infektionsbeginn entscheidend. In diesem frühen Stadium der Erkrankung befinden sich die meisten Patient/innen in hausärztlicher Betreuung.

Dieser Vortrag präsentiert Patientencharakteristika und den Verlauf von Patienten, die im Februar und März 2022 in zwei Hausarztpraxen mit dem mAK Sotrovimab behandelt wurden.

Fragestellung: Ist die Gabe von mAK bei Covid-19 Patient/innen in der Hausarztpraxis möglich? Profitieren die behandelten Patienten davon?

Methoden: Es wurde ein Fragebogen entwickelt, welcher bei der Auslieferung der mAK über die befugten Stern- und Satellitenapotheken den Praxen mit einem kurzen Anschreiben übergeben wurde. Die ausgefüllten Fragebögen wurden statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Bis März wurden in beiden Praxen bereits 27 Patient/innen mit mAK behandelt. Die Patient/innen waren zwischen 23 und 88 Jahren alt, 15 waren Frauen, 12 Männer. Fünf wurden wegen eines fehlenden oder unvollständigen Impfstatus behandelt, bei 22 ergab sich die Indikation durch eine Immunsuppression. Alle hatten mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf. Während der Beobachtungsphase wurde bei keinem eine stationäre Behandlung wegen COVID-19 erforderlich.

Diskussion: Die Daten dieser Erhebung zeigen, dass die sichere Gabe von mAK in der Hausarztpraxis möglich ist. Bei dem behandelten Kollektiv kam es zu keinen schweren Verläufen von COVID-19. Zwischenfälle oder Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Take Home Message für die Praxis: Bei Patient/innen mit Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 können mAK ambulant in der Hausarztpraxis eingesetzt werden.