gms | German Medical Science

56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Mehr Optionen – mehr Mentoring? Nichtteilnahmegründe und Anpassungsmöglichkeiten im Mentoringprogramm –der Vergleich zweier Untersuchungszeitpunkte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Viola Geberzahn - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Maria Farquharson - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Miriam Schwär - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Monika Sennekamp - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-05-02

doi: 10.3205/22degam179, urn:nbn:de:0183-22degam1794

Published: September 15, 2022

© 2022 Geberzahn et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Das KW Hessen bietet seit 2014 ergänzend zum Seminarprogramm ein Gruppenmentoring für Ärzte/innen in Weiterbildung an, mit dem Ziel der Förderung der regionalen Vernetzung und der Unterstützung der persönlichen Entwicklung im individuellen beruflichen Kontext. 2021 nahmen 144 Mentees verteilt auf 18 Gruppen am Mentoringprogramm teil. Die seit 2020 durchgeführte jährliche Programmevaluation, die alle Teilnehmende des Weiterbildungskollegs adressiert, beschäftigt sich u.a. mit Gründen für die Nichtteilnahme am Mentoring und den Gründen, das Mentoring zu verlassen.

Fragestellung: Wie haben sich die Gründe für die Nichtteilnahme und das Verlassen des Mentoringprogramms seit 2020 verändert?

Methoden: Zu Beginn der Jahre 2020 und 2021 wurde jeweils eine quantitative LimeSurvey-Umfrage durchgeführt. Der Fragebogen basiert auf Eisele et al. (2018) und wurde 2021 um Fragen zum potentiellen Pandemieeinfluss und daraus resultierenden Änderungen im Format (Online-Mentoring) ergänzt. Die Daten wurden mittels SPSS analysiert. Die Rücklaufquote des Fragebogens betrug 2021 36% (n=110), 2020 19% (n=87). Die Gründe für eine Nichtteilnahme bzw. das Verlassen des Mentoringprogramms wurden qualitativ erhoben und mittels Inhaltsanalyse ausgewertet (Kuckartz, 2016).

Ergebnisse: 2020 war die fehlende regionale Gruppenverfügbarkeit sowohl für die Nichtteilnahme während der Weiterbildung als auch für das Verlassen des Programms zentral. 2021 waren für die Nichtteilnahme fehlende zeitliche Ressourcen entscheidend. Der Hauptgrund für die Beendigung der Teilnahme war 2021 die Facharztprüfung.

Diskussion: In beiden Befragungsjahren spielen, neben der Fluktuation durch die Beendigung der Weiterbildung, organisatorische Aspekte eine zentrale Rolle für Nichtteilnahme am und Verlassen des Mentoringprogramms. Naheliegend ist, dass 2021 durch die pandemiebedingte Umstellung auf Online-Angebote, die fehlende regionale Passung teilweise ausgeglichen werden konnte. Das Fehlen inhaltlicher Kritik spiegelt sich in der insgesamt positiven Evaluation des Programms wider (Sonntag et al., 2021).

Take Home Message für die Praxis: Das Gruppenmentoring für ÄiWs der Allgemeinmedizin ist insbesondere inhaltlich bereits gut an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst. Online-Angebote und Flexibilität der Pandemiezeit sollten beibehalten und bedarfsorientiert ausgebaut werden, um bestehende organisatorische Hürden von Seiten der ÄIW abzubauen.