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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Die Bedeutung der Erreichbarkeit von Schwimmbädern für die Entwicklung der Schwimmkompetenz in der Bevölkerung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Oxana Klassen - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Christoph Höser - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, GeoHealth Centre, Bonn, Deutschland
  • Klaus Weckbecker - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Eva Münster - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-02-06

doi: 10.3205/22degam154, urn:nbn:de:0183-22degam1545

Published: September 15, 2022

© 2022 Klassen et al.
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Hintergrund: Schwimmen ist eine der beliebtesten Sportarten. Schwimmen zu lernen und diese Tätigkeit auszuüben ist mit einer Reihe von gesundheitlichen, sozialen sowie psychologischen und ökonomischen Vorteilen verbunden. Schwimmen verbessert bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma im Vergleich zu anderen Sportarten nachweislich sowohl die Lungenfunktion als auch die kardiopulmonale Fitness. Es ist bekannt, dass Schwimmen die Symptome von Kindern mit verschiedenen chronischen Erkrankungen lindern kann. Schwimmen und andere Formen der Bewegung im Wasser sind ideal für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen und anderen chronischen Erkrankungen. Schwimmen erhöht nachweislich nicht nur die Flexibilität und Muskelkraft, sondern reduziert auch Depressionen, verbessert die Stimmung und erhöht die kardiovaskuläre Fitness und Flexibilität. Schwimmer:innen haben eine bessere körperliche Fitness als Nicht-Schwimmer:innen. Außerdem reduziert Schwimmfähigkeit das Risiko zu Ertrinken. Es ist jedoch nichts bekannt, inwiefern die Schwimmkompetenz von Jugendlichen zusammenhängt mit der geographischen Erreichbarkeit von Schwimm- und Freizeitbädern.

Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Schwimmkompetenz der Jugendlichen und der geographischen Distanz zu Schwimm- und Hallenbädern?

Methoden: Im Rahmen des GeWIT-Projektes („Gesunde Stadt Witten“) sind Daten von 655 Schülern aus den 10. Klassen mittels quantitativer Befragung erhoben worden. Diese Erhebung umfasste die körperliche Aktivität, die Schwimmkompetenz, der allgemeine Gesundheitszustand und andere Faktoren. Es wurden von 300 Schülern die Adressdaten erhoben, die in Zusammenhang mit der Schwimmfähigkeit und der Erreichbarkeit der örtlichen Schwimm- und Freizeitbädern analysiert werden sollen.

Ergebnisse: Es wird erwartet, dass es sozialräumliche Disparitäten gibt bezüglich der Schwimmkompetenz der Jugendlichen.

Diskussion: Für die Entwicklung der Schwimmkompetenz spielt nicht nur der Lehrplan in den Schulen eine Rolle, sondern auch die Erreichbarkeit der Schwimm- und Hallenbäder mittels ÖPNV, fußläufig, PKW oder dem Fahrrad. Auch kultursensible Angebote spielen hierbei eine Rolle, persönliche Präferenzen und die damit verbundenen Kosten.

Take Home Message für die Praxis: Erkenntnisse über mögliche Zusammenhänge zwischen Schwimmkompetenz von Jugendlichen und Erreichbarkeit von Schwimm- und Hallenbädern können dazu genutzt werden, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmkompetenz zu etablieren.