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Partizipation von nicht-ärztlichem Personal bei der Begleitung von Forschungsprojekten in der Hausarztpraxis
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Das Gelingen von Forschungsprojekten ist nicht nur von der Bereitschaft des:der teilnehmenden Ärzt:in abhängig, sondern auch von den organisatorischen Abläufen in den teilnehmenden Praxen. Dazu gehören administrative Aufgaben, wie Ansprechen von Patient:innen für Studien, Vorbereiten von Dokumenten, Terminvereinbarungen, Dokumentation von Studiendaten. Diese Aufgaben werden zu einem großen Teil vom nicht-ärztlichen Personal (nÄP) der Praxis bearbeitet.
Fragestellung: Das Ziel ist die Erfassung der Bereitschaft und der Motivation des nÄPs, Forschungsprojekten in der Hausarztpraxis zu begleiten. Außerdem soll der Einfluss der beruflichen Zufriedenheit in diesem Kontext untersucht werden.
Methoden: Die innerhalb des Forschungspraxen Netzwerkes Raphael durchgeführte Querschnittsstudie basiert auf einer Online- Befragung unter nÄP aus insgesamt 711 Praxen im Raum Leipzig/Halle von Mai–Juli 2022.
Für die Erstellung des Fragebogens wurden fünf nicht-ärztliche Mitarbeiter:innen in anonymen Einzelinterviews (15–25 min) zu ihren bisherigen Erfahrungen, der Bereitschaft, dem Interesse und der Motivation bei der Begleitung von medizinischen Forschungsprojekten in der Hausarztpraxis befragt. Im Anschluss wurde der Fragebogen aus den Interviewergebnissen, dem MORNING-Fragebogen (Akronym: Medical Research Or Research Network Interest in General Practice) und Teilen des Fragebogens COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire) entwickelt. Die Teilnehmer:innen wurden über die Hausarztpraxisadressen, welche über die KV-Sachsen/Sachsen-Anhalt frei zugänglich waren, per Brief angeschrieben. Das Anschreiben enthielt einen QR-Code für die Teilnahme an der Befragung. Zur Kontrolle der Rücklaufquote konnte nur ein:e nicht-ärztliche:r Mitarbeiter:in je Praxis teilnehmen.
Ergebnisse: Liegen zum Kongress vor.
Diskussion: Die Umfrage trägt dazu bei, mögliche Motivationen für die Begleitung von Forschungsprojekten zu identifizieren, sowie Hürden/Barrieren und Einflussfaktoren aufzuzeigen, die für die Konzeptionierung zukünftiger Studien in der Hausarztpraxis relevant sein können. Die Sichtweise des nÄPs wurde in diesem Zusammenhang bisher nicht hinreichend berücksichtigt bzw. erforscht.
Take Home Message für die Praxis: Die Ergebnisse liefern hilfreiche Einblicke in Barrieren und Motivatoren und können bei der Konzeption von Forschungspraxen-Netzwerken in der Primärversorgung und dem Aufbau von Beiräten (nÄP) hilfreich sein.