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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Qualitative Evaluation eines Gruppenmentoringprogramms für Medizinstudierende

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Miriam Schwär - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Antonia Philippi - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Marie Bauer - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Martin Fink - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Maximilian Philipp - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Sandra Herkelmann - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-01-09

doi: 10.3205/22degam146, urn:nbn:de:0183-22degam1460

Published: September 15, 2022

© 2022 Schwär et al.
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Text

Hintergrund: Mentoringansätze werden seit einigen Jahren unter anderem in angelsächsischen Ländern erfolgreich genutzt, um die Professionalisierung und Karriereplanung von Medizinstudierenden positiv zu beeinflussen – aber auch, um das Lernklima zu verbessern. Im Rahmen der Schwerpunktprogramme Landpartie 2.0 und Praxis-Track wurden am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Gruppenmentoringformate als Kleingruppen mit je zwei ärztlichen Mentor:innen durchgeführt.

Fragestellung: Wie beurteilen die Teilnehmer:innen den gewählten Mentoring-Ansatz in Bezug auf inhaltliche und organisatorische Aspekte?

Methoden: Es wurde eine qualitative Evaluation in Form von zwei digitalen Fokusgruppen (4 und 7 TN) durchgeführt. Die Diskussion wurde mittels offener Fragen strukturiert. Die Aussagen wurden synchron sowie aufzeichnungsbasiert protokolliert und anschließend in Themengruppen geclustert.

Ergebnisse: Die Teilnehmer:innen hatten kaum Vorerfahrung mit Mentoringformaten.

Als positiv wurden insbesondere der Erfahrungsaustausch mit Peers, der Austausch „auf Augenhöhe“ mit Mentor:innen sowie der Einfluss auf die Themenwahl beschrieben.

Für die Entwicklung der Gruppendynamik war ein persönliches Umfeld sowie ein informeller Austausch im Anschluss an Treffen förderlich. Treffen in Präsenz wurden gegenüber Onlinekonferenzen bevorzugt. Als weiterer Faktor für das Gelingen wurde die Begeisterung der Mentor:innen genannt.

Als Problemfeld wurde die Terminfindung identifiziert und eine geringe Begeisterung für Kennenlernspiele, obwohl diese als „effizienter“ Weg für eine schnelle Gruppenfindung wahrgenommen wurden. Insgesamt waren die Studierenden bereit auch ihre Freizeit für das Mentoring zu investieren.

Diskussion: Gruppenmentoringprogramme werden von Medizinstudierenden gerne besucht. Das Format bietet die Möglichkeit, auf Interessen der Studierenden einzugehen und einen persönlichen Kontakt aufzubauen. Für ein gutes Gelingen sollte man auf eine hohe intrinsische Motivation der Mentor:innen sowie eine positive, wertfreie Gruppendynamik achten. Ein Abwechseln von Präsenz- und Online-Terminen kann Ressourcen schonen.

Take Home Message für die Praxis: Haben Studierende einmal einen positiven Bezug zum Mentoring hergestellt, sind sie bereit, zusätzlich zu den curricularen Veranstaltungen daran teilzunehmen, da sie hierin einen persönlichen Benefit sehen.