gms | German Medical Science

56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19 in der hausärztlichen Versorgung – Erfahrungen und Informationsbedarfe aus der ersten Welle der bundesweiten Onlinebefragung ‚Post-/Long-COVID-19‘

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lorena Dini - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • John Gubernath - Robert Koch-Institut, P1: Risikokommunikation, Deutschland
  • Salma Mekkes - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Christoph Heintze - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Maria Silva de Almeida - Robert Koch-Institut, Abteilung 2: Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring/Fachgebiet 25: Körperliche Gesundheit, Deutschland
  • Christina Leuker - Robert Koch-Institut, P1: Risikokommunikation, Deutschland
  • Giselle Sarganas - Robert Koch-Institut, Abteilung 2: Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring/Fachgebiet 25: Körperliche Gesundheit, Deutschland
  • Christa Scheidt-Nave - Robert Koch-Institut, Abteilung 2: Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring/Fachgebiet 25: Körperliche Gesundheit, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-23-05

doi: 10.3205/22degam131, urn:nbn:de:0183-22degam1318

Published: September 15, 2022

© 2022 Dini et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Durch das Fortbestehen der COVID-19-Pandemie im dritten Jahr ist zu erwarten, dass die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 (Long-/Post-COVID) weiter ansteigt. In der ambulanten Versorgung sind Hausärztinnen und Hausärzte (HÄ) die primäre Anlaufstelle. Die Anzahl an Informationsplattformen zum Thema wächst, mit unterschiedlicher Seriosität. Auch die Versorgungsangebote, wie Spezialambulanzen, Rehamaßnahmen oder Selbsthilfegruppen nehmen zu. Erste Leitlinien zu COVID-19 und Long-/Post-COVID sind verfügbar. Dabei bleiben viele Fragen noch ungeklärt. Das Projekt Post-Covid-19 soll dabei helfen, das Informationsangebot und Strukturen für die Ärzteschaft zu verbessern.

Fragestellung: Wie nehmen HÄ die Versorgung von Long-/Post-COVID inklusive der Zusammenarbeit mit anderen Strukturen wie z.B. Spezialambulanzen war? Welche Informationsquellen werden genutzt und welche konkreten Informationsbedarfe bestehen?

Methoden: Eine bundesweite Erhebung findet als anonyme Onlinebefragung zu zwei Zeitpunkten versendet (Juli 2022 und Januar 2023) unter HÄ statt. Der selbstentwickelte, pilotierte Fragebogen erfasst neben Grundcharakteristika der Befragten (z.B. Alter, Geschlecht, Praxisgröße, Region), Erfahrungen mit der Versorgung von Long-/Post-COVID und Informationsbedarfe der HÄ-Praxis. Die explorative, deskriptive Auswertung untersucht Subgruppenunterschiede und beschreibt Outcomeprävalenzen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der ersten Befragungswelle werden bis zum DEGAM-Kongress vorliegen. Die Beschreibung der Versorgungslage wird auf der einen Seite die bundesweite und die regionale Erfahrung der Versorgungsituation und der Informationsbedarfe darstellen.

Diskussion: Die Evidenzlandschaft zu Long-/Post-COVID befindet sich im stetigen Wandel. Wie die COVID-19-Pandemie gezeigt hat, ist es wichtig, der Verbreitung von Fehlinformationen z.B. in sozialen Medien entgegenzuwirken. Hierbei spielen HÄ eine elementare Rolle. Anhand der Erfahrung in der HÄ-Praxis können vertrauenswürdige und verständliche Inhalte, ggfs. für identifizierte HÄ-Subgruppen, gezielt zusammengestellt und leicht zugänglich gemacht werden. Das kann wiederum dazu beitragen, die Versorgung von Long-/Post-Covid-19 Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Take Home Message für die Praxis: Erfahrungen aus der Praxis können einen guten Einblick darüber geben, wo HÄ in Bezug auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-COVID unterstützt werden können und in welchen Bereichen (kommunikativer) Nachholbedarf besteht.