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Erste Ergebnisse: RedAres – Reduktion von Antibiotikaresistenzen durch leitliniengerechte Behandlung von Patientinnen mit unkompliziertem Harnwegsinfekt in der ambulanten Versorgung – eine randomisiert kontrollierte Studie
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: In der S3-Leitlinie zur Versorgung von Patient:innen mit einer Harnwegsinfektion wird auf den Einsatz von Zweitwahlantibiotika erst nach Versagen von Erstwahlantibiotika hingewiesen. Die Verordnungsraten für Zweitwahlantibiotika in Deutschland liegen bei bis zu 50% und damit deutlich über den von der European Surveillance of Antimicrobial Consumption empfohlenen 0–5%.
Fragestellung: Kann die Leitlinienadhärenz von Hausärzt:innen bei der Verordnung von Antibiotika beim unkomplizierten Harnwegsinfekt der Frau durch eine komplexe Intervention verbessert werden?
Methoden: In dieser kontrollieren Studie wurden 128 hausärztliche Praxen aus 4 Regionen (Berlin, Freiburg, Jena, Würzburg) randomisiert dem Interventions- und Kontrollarm zugeordnet.
Die komplexe Intervention bestand aus:
- 1.
- Zurverfügungstellung der aktuell erhobenen Erreger- und Resistenzsituation beim unkomplizierten Harnwegsinfekt in 4 Regionen an Hausärzt:innen,
- 2.
- Verbesserung der Implementierung von Leitlinienempfehlungen zur Therapie des Harnwegsinfekts durch Print- und Onlinematerialien mit Leitlinieninhalten,
- 3.
- quartalsweise Rückmeldung zum individuellen Verordnungsverhalten.
Die Erhebung der Harnwegsinfekt-bezogenen Verordnungsdaten für vier Quartale erfolgte im Interventionsarm von 03/2021–04/2022, im Referenzquartal von 01/2020–03/2020, im Kontrollarm für alle Quartale nach Abschluss der Datenerhebung. Primäres Ziel der Studie ist, die Verordnung von Zweitwahlantibiotika von 43% auf 33% zu reduzieren. Ein weiteres Ziel ist die Reduktion der Antibiotikaverordnungen. Förderung: Innovationsfond des GBA (01VSF18053).
Ergebnisse: In den Interventionspraxen wurden über 5.000 Behandlungsfälle in 5 Quartalen extrahiert: Im Vergleich zum Referenzquartal zeigte sich im Interventionsarm eine Reduktion in den Verordnungen der Zweitwahlantibiotika, der Anteil der Verordnungen von Erstwahlantibiotika blieb stabil und der Anteil der nicht-antibiotischen Verordnungen nahm zu. Der Vergleich zum Kontrollarm steht noch aus. Fosfomycin war der am häufigsten verordnete Wirkstoff des Interventionsarms. Weitere Ergebnisse werden am Kongress vorgestellt.
Diskussion: Die Intervention könnte einen Effekt auf das Verordnungsverhalten von Hausärzt:innen haben. Der Trend in der Interventionsgruppe deutet auf eine Reduktion der Verordnung von Zweitwahlantibiotika hin.
Take Home Message für die Praxis: Die Intervention könnte das Verordnungsverhalten und die Leitlinienadhärenz in Bezug auf Antibiotikaverordnungen beim unkomplizierten Harnwegsinfekt der Frau positiv beeinflussen.