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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

LoTeCaS-GP – Machbarkeit der Datenerfassung von Überlebenden einer Krebserkrankung in der allgemeinmedizinischen Versorgung (Studienprotokoll)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Meike Gerber - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Karola Mergenthal - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Astrid Alexandra Klein - Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Karen Voigt - Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Corina Güthlin - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-20-02

doi: 10.3205/22degam113, urn:nbn:de:0183-22degam1139

Published: September 15, 2022

© 2022 Gerber et al.
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Outline

Text

Hintergrund: Die Versorgung von Überlebenden einer Krebserkrankung (5 Jahre nach Therapie der originären Krebserkrankung) findet weitgehend in der Allgemeinmedizin statt, da die onkologische Versorgung zu diesem Zeitpunkt beendet ist. Um eine adäquate Betreuung gesundheitlicher und sozialer Langzeit- und Spätfolgen der Erkrankung beziehungsweise der Behandlung zu gewährleisten, ist die Informationsübermittlung an der Schnittstelle von onkologischer und hausärztlicher Versorgung von außerordentlicher Bedeutung.

Fragestellung: Welche Informationen wünschen sich Hausärzt:innen im Entlassbrief aus der onkologischen Versorgung, um eine bedarfsgerechte ambulante Betreuung von Langzeitüberlebenden zu gewährleisten?

Wie werden Daten von Langzeitüberlebenden einer Krebserkrankung in der hausärztlichen Praxis erfasst?

Methoden: Zunächst entwickeln wir gemeinsam mit Allgemeinmediziner:innen aus dem Praxenbeirat des Forschungspraxennetzes SaxoForN und Mitarbeiter:innen des lokalen Krebszentrums in Frankfurt (UCT) zwei Fallbeispiele von Langzeitüberlebenden, für die das UCT zugehörige Entlassbriefe entwirft. Daraufhin werden 25 Hausärzt:innen in qualitativen Interviews telefonisch nach deren Eignung befragt.

Aufbauend auf die Ergebnisse wird anschließend die Identifikation von Krebsüberlebenden mithilfe der Praxissoftware in Hausarztpraxen untersucht und die Anzahl identifizierter Patient:innen gemessen. Von diesen Patient:innen (Ziel: 200 Patient:innen aus 20 Hausarztpraxen) sollen begleitende weitere Informationen zu Gesundheits- und, Versorgungsdaten aus der Praxissoftware entnommen werden.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Konferenz werden erste Ergebnisse vorliegen. Sie werden die Vollständigkeit und Verständlichkeit von Entlassbriefen beim Übergang von der onkologischen in die hausärztliche Versorgung aufzeigen.

Diskussion: Aus hausärztlicher und onkologischer Perspektive ist es wichtig zu erfahren, welche Daten in Entlassbriefen vermittelt werden sollten und für die Langzeitversorgung in der Hausarztpraxis relevant sind. In Abwesenheit von Leitlinien könnten diese Informationen helfen, die ambulante Versorgung von Langzeitüberlebenden bedarfsgerecht zu gestalten.

Take Home Message für die Praxis: Bei der Informationsweitergabe über Langzeitüberlebende einer Krebserkrankung zwischen Krebszentren und Hausarztpraxen müssen Bedarfe der Hausärzt:innen hinsichtlich Informationsübermittlung und der Verständlichkeit von Entlassbriefen berücksichtigt werden.