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Hintergrund: Während der Covid-19-Pandemie standen niedergelassene Hausärzt:innen und insbesondere medizinische Fachangestellte (MFA) vor zahlreichen Herausforderungen. Neue, sich stetig ändernde Hygienemaßnahmen mussten beachtet und die Praxisabläufe dementsprechend umstrukturiert werden. Außerdem mussten die Covid-19-Impfungen organisiert und umgesetzt werden. Während dieser Zeit lief der Praxisalltag weiter, um die Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Durch diese Mehrarbeit kam bei den MFA der Wunsch nach Unterstützungsmaßnahmen auf, um die zusätzlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag bewältigen zu können.

Fragestellung: Welche Unterstützungsmaßnahmen wünschten sich MFA in Hausärztlichen Praxen in ihrem beruflichen Alltag während der Pandemie und inwieweit wurden diese seitens verschiedener Akteur:innen (bspw. Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Politik) tatsächlich angeboten?

Methoden: Zwischen April und September 2021 wurden semistrukturierte Leitfadeninterviews mit 21 MFA (Ø 32 Minuten) durchgeführt. Die Kernthemen des Interviewleitfadens deckten folgende Schwerpunkte ab: (a) veränderte Arbeitsstrukturen während der Pandemie, (b) die Organisation und Umsetzung der Covid-19-Impfungen und (c) tatsächliche und gewünschte Unterstützungsmaßnahmen. Im Folgenden werden die Ergebnisse von (c) thematisiert. Die Interviews wurden angelehnt an die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz analysiert.

Ergebnisse: Während der Covid-19-Pandemie sind MFA nicht gänzlich auf sich allein gestellt, dennoch wurden die von der KV und der Politik zur Verfügung gestellten Unterstützungsmaßnahmen oftmals als unzureichend bezeichnet. Insgesamt nannten die MFA Wünsche nach 1) transparenter Kommunikation von tagesaktuellen Änderungen 2) klare Regelungen zu Abrechnungen, Abstrichen und Impfpriorisierungen und 3) ausreichende Bereitstellung dringend benötigter Materialien. Der Informationsfluss wurde als zu intransparent bezeichnet. Zugesicherte Material- (z.B. Desinfektionsmittel, Handschuhe etc.) und Impfstofflieferungen kamen verzögert oder gar nicht an. Eine bundeseinheitliche Coronasonderzahlung steht, trotz der geleisteten Mehrarbeit, weiterhin aus.

Diskussion: Die MFA ist das Rückgrat der Hausärztlichen Praxis. Ohne deren Einsatz wäre die Covid-19-Pandemie eine deutlich schwerwiegendere Herausforderung für die Hausärztlichen Praxen geworden.

Take Home Message für die Praxis: Die gewünschten Unterstützungsmaßnahmen seitens der MFA während einer Pandemie sollten Gehör finden und in einen zukünftigen Pandemieplan einfließen, um die MFA zu entlasten.