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Potentiell inadäquate Medikationen in Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und älteren Patienten
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Die meisten Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) sind alt, multimorbide und erhalten 5 oder mehr Medikamentenverschreibungen, dies wird als Polypharmazie bezeichnet. Potentiell inadäquate Medikationen (PIM) für diese Patientengruppe können Nebenwirkungen verursachen, zu Hospitalisierungen führen und das Outcome verschlechtern.
Fragestellung: Diese Arbeit beschreibt Prävalenz und Prädiktoren für PIM aufgrund eingeschränkter Nierenfunktion (PIM-K) und PIM für ältere Patienten (PIM-E) in einer Kohorte von CKD-Patienten.
Methoden: Die Medikationspläne von CKD-Patienten aus der “Greifswald Approach to Individualized Medicine”-Kohortenstudie (GANI_MED) wurden überprüft auf PIM-K und PIM-E. PIM-K wurden anhand der Verschreibungsinstruktionen der Fachinformation definiert. PIM-E wurden durch die BEERS, PRISCUS und FORTA Listen definiert. Prädiktoren wurden durch multiple schrittweise Regression identifiziert.
Ergebnisse: 375 Patienten wurden in die Studie aufgenommen (Alter: 67,9 ± 13,5y; Glomeruläre Filtrationsrate (eGFR): 23,3 ± 18,6ml/min/1,73m²; Verschreibungen: 11,1 ± 4,7). 44,5% aller CKD-Patienten hatten PIM-K in ihren Medikationsplänen. 43,2 bis 79,0% der älteren Patienten hatten PIM-E in ihren Medikationsplänen. Das Risiko für PIM-K war 3,8-fach erhöht (95% Konfidenzintervall (CI): 1,5–9,6) bei Patienten mit 10 oder mehr Verschreibungen und 8,7-fach (95% CI: 1,3–58,5) bei Patienten mit einer eGFR unter 30ml/min/1,73m². Patienten mit 10 oder mehr Verschreibungen hatten durchschnittlich 3,0 ± 1,7 PIM-E in ihren Medikationsplänen.
Diskussion: Polypharmazie, PIM-K und PIM-E betreffen viele CKD-Patienten und können zu Nebenwirkungen führen. Das Absetzen von PIM und gezieltes Verschreiben können das Outcome von CKD-Patienten und älteren Patienten verbessern.
Take Home Message für die Praxis: Die Medikationspläne von CKD-Patienten und älteren Patienten sollten regelmäßig auf PIM überprüft werden. PIM sollten gegebenenfalls abgesetzt oder in der Dosierung angepasst werden.