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Frühe Integration von SAPV in die hausärztliche Versorgung bei COPD, Herzinsuffizienz und Demenz – qualitative Evaluation der Perspektive von Palliativmediziner:innen im Rahmen der KOPAL-Studie
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Die multizentrische KOPAL-Studie testet mittels cRCT eine Intervention zur frühzeitigen gemeinsamen Versorgungsplanung von Hausärzt:innen und Mitarbeiter:innen der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für Patient:innen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Herzinsuffizienz (HI) oder Demenz (D): Palliative Care-Pflegekräfte der SAPV führen mit den Patient:innen ein Vorgespräch mithilfe des speziell entwickelten KOPAL-Gesprächsleitfadens. Anschließend findet eine telefonische Fallbesprechung zwischen Palliative Care-Pflegekraft und Palliativmediziner:in des SAPV-Teams sowie Hausärzt:in statt.
Die KOPAL-Studie wird vom Innovationsfond beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert (Förderkennzeichen: 01VSF18024, Laufzeit: 06/2019–11/2022).
Fragestellung: Die Intervention wird qualitativ evaluiert mit der Forschungsfrage: Wie erleben Palliativmediziner:innen die Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen vor und nach der KOPAL-Intervention?
Methoden: Thematisch fokussierte narrative Telefoninterviews mit 11 Palliativmediziner:innen. Transkription und interpretative Auswertung mittels Grounded Theory.
Ergebnisse: Es konnten erste Kategorien zum Erleben der Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen entwickelt werden. Es zeigt sich, dass die Arbeit innerhalb der SAPV mit der Haltung verbunden wird, dass Palliativmedizin mit ihrer Fokussierung auf Patient:innen und ihr Umfeld als besonders betrachtet wird. Grundvoraussetzung dafür ist die multiprofessionelle Teamarbeit. Damit verbunden ist der Wunsch, dass Hausärzt:innen dem besonderen Ansatz der Palliativversorgung mit Offenheit und Akzeptanz gegenüberstehen. Bei der Versorgung von Patient:innen mit COPD, HI und D sehen sich die Palliativmediziner:innen in einer Optimierungs- und Beratungsrolle und wollen zur Entlastung und Unterstützung der Allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) beitragen. Dabei besteht die Angst, belehrend auf die beteiligten Hausärzt:innen zu wirken. Es wird sich eine Zusammenarbeit im Sinne geteilter Arbeit mit federführender Versorgungsplanung auf Seiten der Hausärzteschaft gewünscht. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Einbezug der SAPV wird in den Interviews thematisiert. Zum Kongress werden abschließende Ergebnisse vorliegen.
Diskussion: An den Schnittstellen zwischen AAPV und SAPV (bspw. nach Krankenhausentlassungen) kann die Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren verbessert werden.
Take Home Message für die Praxis: Ein frühzeitiger Einbezug von SAPV kann zu einer Entlastung und Unterstützung bei der Versorgung von Menschen mit COPD, HI und Demenz führen.