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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Empfehlungen zur Weiterentwicklung der ‚Besonders qualifizierten und koordinierten palliativmedizinischen Versorgung’ (BQKPMV)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Katharina van Baal - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Hannah Vollmer - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Lorinna Köpping - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland
  • Stephanie Stiel - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-13-01

doi: 10.3205/22degam071, urn:nbn:de:0183-22degam0711

Published: September 15, 2022

© 2022 van Baal et al.
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Text

Hintergrund: In Folge des Hospiz- und Palliativgesetzes entstand 2017 eine Vereinbarung zur ‚Besonders qualifizierten und koordinierten palliativmedizinischen Versorgung‘ (BQKPMV). Damit wurde eine neue Versorgungsform geschaffen, die zwischen der allgemeinen und spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (AAPV/SAPV) verortet ist. Es gibt Hinweise darauf, dass in der hausärztlichen Versorgung Hürden in der praktischen Umsetzung der BQKPMV bestehen.

Fragestellung: Welche Anpassungen sind notwendig, um die BQKPMV weiterzuentwickeln?

Methoden: Im Projekt Polite (G-BA Förderkennzeichen 01VSF20028) wurden in einem ersten Schritt die bisherigen Erfahrungen mit der Implementierung der BQKPMV beschrieben. Im zweiten Schritt wurden darauf aufbauend Expert:innen kontaktiert und zur Teilnahme an einem Online-Workshop im April 2022 eingeladen, in dem über Empfehlungen zur Weiterentwicklung der BQKPMV diskutiert wurde. Der 3-stündige Workshop wurde pseudonymisiert transkribiert und wird derzeit inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: 20 Expert:innen (60% weiblich) haben an dem Workshop teilgenommen. Darunter waren Versorgende (u.a. Hausärzt:innen und Mitarbeitende von SAPV-Teams), Vertreter:innen von Verbänden und Fachgesellschaften sowie weitere Akteur:innen aus Wissenschaft und Selbstverwaltung. Den Teilnehmenden wurden vor dem Workshop Unterlagen zu vier Themenkomplexen bereitgestellt, die Gegenstand der Diskussion im Workshop waren: Bekanntheit und Implementierung der BQKPMV (1), Rahmenbedingungen der BQKPMV (2), Abgrenzung der Versorgungsformen (3) und Zusammenarbeit an den Schnittstellen (4). Nach einer Darstellung der bisherigen Projektergebnisse wurden Empfehlungen zur Weiterentwicklung der BQKPMV diskutiert. Vorgeschlagen wurden u.a. Änderungen der Benennung der BQKPMV, der Qualifizierungsanforderungen für Hausärzt:innen und der Anspruchsvoraussetzungen für Patient:innen.

Diskussion: Die Ableitung von konkreten Empfehlungen dauert an. Diese werden die Basis für ein zwei- bis dreistufiges Delphi-Verfahren darstellen, in dem die Empfehlungen mit ca. 40 Teilnehmenden konsentiert werden. Die vollständigen Ergebnisse werden zum Kongress vorliegen.

Take Home Message für die Praxis: Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der BQKPMV können Entscheidungsträger:innen als Grundlage für Veränderungen z.B. an den Rahmenbedingungen der BQKPMV dienen und dazu beitragen, die Versorgung von Menschen am Lebensende zu verbessern.