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Telemonitoring bei Covid-19-Erkrankten: die hausärztliche Perspektive
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Frühzeitiges Erkennen schwerer Verläufe von COVID-19-Patienten ist eine wichtige hausärztliche Aufgabe. Telemonitoring von Vitalparametern und Symptomen kann hierbei unterstützen. Im Projekt COVID-19@Home wurden 51 Patienten aus 8 Hausarztpraxen mit akuter oder post-akuter Infektion telemedizinisch angebunden.
Fragestellung: Wie wird die Telemonitoring-Anwendung COVID19@Home aus hausärztlicher Perspektive umgesetzt und welche fördernden und hindernden Faktoren werden erkannt? Wie wird der Mehrwert für die Versorgung von akut und post-akut an Covid-19 Erkrankten eingeschätzt?
Methoden: Das Telemonitoring-Set der Patienten bestand aus Bluetooth-fähigen Messgeräten zur Bestimmung der Vitalparameter sowie einer App, worüber die Messwerte und Symptomfragebögen dargestellt wurden. Die Ärzte erhielten Zugriff auf ein Webportal, um die Messwerte und Symptome einzusehen sowie Anbindung an eine Supportstruktur. Teilnehmende Ärzte wurden in semi-strukturierten Interviews befragt. Inhalte waren die Nützlichkeit und Benutzerfreundlichkeit des Telemonitorings. Zudem folgten Fragen zur Kommunikation, zum Umgang mit kritischen Messwerten, zur Integration in den Arbeitsalltag und zum „Telemonitoring“ allgemein. Die Arztinterviews wurden qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Sieben der acht am Projekt teilnehmenden Ärzte nahmen am Telefoninterview teil. Zumeist wurden die Messwerte mindestens einmal täglich überprüft. Die Patienten kontaktierten die Hausärzte bei kritischen Messwerten oder aufgrund von technischen Fehlern. Die Datenqualität wurde zumeist als gut bezeichnet. Ein Hausarzt betonte zudem den Rückgang der eigenen Unsicherheit im Umgang mit COVID-19 Patienten. Die Einschätzungen der Hausärzte, ob sich der Arbeitsaufwand erhöht, unterschieden sich. Einerseits nahm die Kommunikation mit den Patienten oftmals zu, andererseits entfielen Hausbesuche und der Datentransfer von Patientendaten erfolgte zuverlässiger als ohne Telemonitoring.
Diskussion: Die verwendete Telemonitoring-Anwendung war intuitiv handhabbar, sodass die Einarbeitung den Hausärzten gut gelang. Die enge Anbindung an eine Supportstruktur war notwendig, um technische Probleme zu klären. Der Einsatz von Warnmeldungen muss durchdacht werden, um eine Alarmmüdigkeit durch eine Vielzahl an konsequenzlosen Warnmeldungen zu verhindern.
Take Home Message für die Praxis: Telemonitoring kann bei zielgerichteter Integration in die Praxisabläufe und unter Anbindung an Supportstrukturen die ambulante Versorgung von Patienten mit Krankheitsbildern wie COVID-19 sinnvoll ergänzen.