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Post-Covid-Syndrom: Therapieeffekte bei interdisziplinärer, standardisierter stationärer Rehabilitation
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Das Post-Covid-Syndrom (PCS) zeigt eine fachübergreifende 'bunte' Phänomenologie. Der Verlust der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit führt zu erheblichen Einschränkungen. Dies kann die Gesundheit und Lebensqualität gerade auch jüngerer, berufstätiger Patienten erheblich einschränken. Daher haben sich interdisziplinär Fachkliniken der MediClin zusammengeschlossen, um anhand standardisierten Diagnostik und vereinheitlichten Therapiemodulen das Potential der Rehabilitation in der Behandlung des PCS zu untersuchen.
Fragestellung: Der Rehabilitation kommt in der Behandlung des PCS eine besondere Bedeutung zu, die Studie sollte daher die Charakteristika der Patienten, ihrer Symptomausprägung und -schwere sowie die Therapieeffekte der Rehabilitation im Verlauf analysieren.
Methoden: Prospektive, offene Multicenter-Beobachtungsstudie mit n=502 Patienten mit PCS und positiver PCR in 16 Abteilungen. Anhand einer standardisierten, gradierten Checkliste wurden die Symptomprofile der R. bei Aufnahme und Entlassung erfasst. Problembezogen wurden validierte Tests und vereinheitlichte Therapiemodule eingesetzt und die Daten über ein Statistikinstitut anonym gesammelt und analysiert.
Ergebnisse: Mittleres Alter 53 Jahre, 70% im erwerbsfähigen Alter. PCS in 46% nach ambulanter Therapie. 25% befürchten eine dauerhafte BU. Der Median bei Aufnahme nach Infekt lag bei 28 Wochen. 90% weisen mehr als ein Symptom auf. Führendes Symptom bei Aufnahme: Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit (92%), gefolgt von Dyspnoe (79%), Konzentrationsstörung (74%), psychische Leistungsminderung (73%), Schlafstörung (60%) und Muskelschmerzen (55%). Angst und Depression (44%). Bei Spätaufnahmen standen psychosomatische Beschwerden im Vordergrund. Zwischen verschiedenen Symptomgruppen bestehen starke statistische Zusammenhänge. Bei Entlassung signifikanter Rückgang der körperlichen Leistungsminderung (-48%), der Dyspnoe (-47%), Besserung der Konzentrationsstörung (-54%) und Schlafstörung (-58%).
Diskussion: PCS Rehabilitanden weisen fachübergreifend, z.T. erhebliche Einschränkungen auf, daher erscheint eine interdisziplinäre Therapie des PCS gerechtfertigt. Die Einschränkung der körperlichen, aber auch geistigen Leistungsfähigkeit stehen neben der Dyspnoe im Vordergrund. Eine späte Behandlung des PCS birgt die Gefahr der psychosomatischen Chronifizierung.
Take Home Message für die Praxis: Die interdisziplinäre stationäre Rehabilitation führt in vielen Fällen zu einer deutlichen Besserung der Symptome des PCS.
Eine Rehabilitation sollte rechtzeitig erfolgen, um eine mögliche Chronifizierung zu vermeiden.