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Chancen und Herausforderungen hausärztlicher Fortbildung – ein europäischer Vergleich
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Published: | September 15, 2022 |
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Hintergrund: Seit vielen Jahren bewirken zahlreiche epidemiologische, gesamtgesellschaftliche und berufspolitische Veränderungen eine Differenzierung der Tätigkeiten von Hausärzt:innen. Es stellt sich die Frage, inwieweit hausärztliche Fortbildung (CME) dem Rechnung trägt. Aktuell ist die hausärztliche Fortbildung durch ein Nebeneinander von inhaltlich und qualitativ äußerst heterogenen und häufig kommerziell getriggerten Angeboten geprägt.
Fragestellung: Welche Erkenntnisse lassen sich durch einen systematischen Vergleich der hausärztlichen Fortbildung in Deutschland mit ausgewählten europäischen Ländern ableiten?
Methoden: Hausärztliche Fortbildung in Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz und Frankreich wurden analysiert und bewertet. Dabei betrachteten Länderexperten jeweils verschiedene Dimensionen, u.a. gesetzliche Regelungen, Ziele und Inhalte der Fortbildungssysteme, Operationalisierung, Finanzierung und Evaluation.
Ergebnisse: Hausärztliche Fortbildungssysteme in den betrachteten Ländern werden anhand der vorab definierten Dimensionen dargestellt und vergleichend analysiert. Dabei zeigt sich, dass jedes der untersuchten Länder unterschiedliche Stärken und Schwächen im System der hausärztlichen Fortbildung aufweist. Keines der Systeme ist „perfekt“, nichtsdestotrotz lassen sich zahlreiche Impulse für eine Weiterentwicklung des deutschen hausärztlichen Fortbildungssystems ableiten.
Diskussion: Mehrere Handlungsfelder wurden identifiziert, angefangen bei der Erarbeitung eines Lernzielkatalogs, über die Förderung innovativer Lehr- und Lernformate und curricularer Angebote bis hin zur Erstellung klarer Regularien für den Umgang mit Industriesponsoring oder der Schaffung eines überregionalen oder nationalen Zentrums für hausärztliche Fortbildung.
Take Home Message für die Praxis: Die hausärztliche Fortbildung in Deutschland befindet sich im Wandel. Die Schaffung eines CME-Fortbildungssystems, das den Aufgaben der Primärversorgung gerecht wird, ist notwendig. Dabei erscheint es zielführend, Erfahrungen aus internationalen Settings zu nutzen.