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56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

15. - 17.09.2022, Greifswald

Chancen und Herausforderungen hausärztlicher Fortbildung – ein europäischer Vergleich

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christin Löffler - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Allgemeinmedizin, Rostock, Deutschland
  • Attila Altiner - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Allgemeinmedizin, Rostock, Deutschland
  • Sandra Blumenthal - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Allgemeinmedizinisches Institut, Berlin, Deutschland
  • Pascale Bruno - Université Côte d'Azur, Centre Hospitalier Universitaire de Nice, Frankreich
  • An de Sutter - Ghent University, Department of Public Health and Primary Care, Ghent, Belgien
  • Bart de Vos - National Institute for Health and Disability Insurance, Belgien
  • Geert-Jan Dinant - Maastricht University, School for Public Health and Primary Care, Maastricht, Niederlande
  • Martin Duerden - Cardiff University, Centre for Medical Education, Cardiff, Großbritannien
  • Brigitte Dunais - Université Côte d'Azur, Centre Hospitalier Universitaire de Nice, Frankreich
  • Günther Egidi - Niedergelassener Hausarzt, Deutschland
  • Bernhard Gibis - Kassenärztliche Bundesvereinigung, Deutschland
  • Hasse Melbye - Arctic University of Norway, General Practice Research Unit, Norwegen
  • Frederic Rouquier - Niedergelassener Hausarzt, Frankreich
  • Thomas Rosemann - University of Zurich, Institute of Primary Care, Schweiz
  • Pia Touboul-Lundgren - Université Côte d'Azur, Centre Hospitalier Universitaire de Nice, Frankreich
  • Gregor Feldmeier - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Allgemeinmedizin, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Greifswald, 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-02-03

doi: 10.3205/22degam009, urn:nbn:de:0183-22degam0099

Published: September 15, 2022

© 2022 Löffler et al.
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Text

Hintergrund: Seit vielen Jahren bewirken zahlreiche epidemiologische, gesamtgesellschaftliche und berufspolitische Veränderungen eine Differenzierung der Tätigkeiten von Hausärzt:innen. Es stellt sich die Frage, inwieweit hausärztliche Fortbildung (CME) dem Rechnung trägt. Aktuell ist die hausärztliche Fortbildung durch ein Nebeneinander von inhaltlich und qualitativ äußerst heterogenen und häufig kommerziell getriggerten Angeboten geprägt.

Fragestellung: Welche Erkenntnisse lassen sich durch einen systematischen Vergleich der hausärztlichen Fortbildung in Deutschland mit ausgewählten europäischen Ländern ableiten?

Methoden: Hausärztliche Fortbildung in Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz und Frankreich wurden analysiert und bewertet. Dabei betrachteten Länderexperten jeweils verschiedene Dimensionen, u.a. gesetzliche Regelungen, Ziele und Inhalte der Fortbildungssysteme, Operationalisierung, Finanzierung und Evaluation.

Ergebnisse: Hausärztliche Fortbildungssysteme in den betrachteten Ländern werden anhand der vorab definierten Dimensionen dargestellt und vergleichend analysiert. Dabei zeigt sich, dass jedes der untersuchten Länder unterschiedliche Stärken und Schwächen im System der hausärztlichen Fortbildung aufweist. Keines der Systeme ist „perfekt“, nichtsdestotrotz lassen sich zahlreiche Impulse für eine Weiterentwicklung des deutschen hausärztlichen Fortbildungssystems ableiten.

Diskussion: Mehrere Handlungsfelder wurden identifiziert, angefangen bei der Erarbeitung eines Lernzielkatalogs, über die Förderung innovativer Lehr- und Lernformate und curricularer Angebote bis hin zur Erstellung klarer Regularien für den Umgang mit Industriesponsoring oder der Schaffung eines überregionalen oder nationalen Zentrums für hausärztliche Fortbildung.

Take Home Message für die Praxis: Die hausärztliche Fortbildung in Deutschland befindet sich im Wandel. Die Schaffung eines CME-Fortbildungssystems, das den Aufgaben der Primärversorgung gerecht wird, ist notwendig. Dabei erscheint es zielführend, Erfahrungen aus internationalen Settings zu nutzen.