Article
Der Zusammenhang von Work-Privacy-Konflikten mit der Arbeitszufriedenheit von Hausärzt*innen und MFA: Baseline-Daten der IMPROVEjob-Studie
Search Medline for
Authors
-
Julian Göbel
- Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
-
Manuela Schmidt
- Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
-
Karen Linden
- Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
-
Lukas Degen
- Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
-
Tanja Seifried-Dübon
- Universitätsklinikum Tübingen, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
-
Esther Rind
- Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, Deutschland
-
Anna-Lisa Eilerts
- Universität Duisburg-Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Deutschland
-
Claudia Pieper
- Universität Duisburg-Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Deutschland
-
Stephanie Burgess
- Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, Deutschland
-
Achim Siegel
- Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, Deutschland
-
Matthias Grot
- Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensforschung und Rechnungswesen, Bochum, Deutschland
-
Brigitte Werners
- Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensforschung und Rechnungswesen, Bochum, Deutschland
-
Monika Rieger
- Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, Deutschland
-
Birgitta Weltermann
- Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
| Published: | September 17, 2021 |
|---|
Outline
Text
Hintergrund: Work-Privacy-Konflikte (WPC) beschreiben die Überschneidung von Arbeits- und Privatleben in negativer Form und sind unter medizinischem Personal aufgrund hoher Arbeitsbelastung weit verbreitet. WPC hängt erwiesenermaßen negativ mit der Gesundheit (z.B. erhöhtes Burnout Risiko) und der allgemeinen Arbeitszufriedenheit zusammen. Bislang gibt es keine Daten zum WPC von Hausärzt*innen und MFA in Deutschland. Mittels einer Analyse der Baseline-Daten der BMBF-geförderten IMPROVEjob-Interventionsstudie versuchen wir diese Forschungslücke zu schließen.
Fragestellung: Welche Ausprägung von Work-Privacy-Konflikten geben Hausärzt*innen (Praxisinhaber*innen, angestellte Ärzt*innen) und MFAs an und wie sind diese mit der Arbeitszufriedenheit assoziiert?
Methoden: 366 Teilnehmer*innen (Praxisinhaber*innen, angestellte Ärzt*innen, MFA) aus 60 Praxen in Nordrhein-Westfalen nahmen an der Baseline-Erhebung teil (Teilnahmequote der Praxen 5,2%). WPC (7 Items) und Arbeitszufriedenheit (7 Items) wurden mit Hilfe der deutschen Version des COPSOQ III erhoben.
Ergebnisse: Angestellte Ärzt*innen berichten die höchste Arbeitszufriedenheit (79.0; n=28), gefolgt von Praxisinhaber*innen (76.2; n=84) und MFA (70.6; n=252). WPC unterscheiden sich zwischen den Berufsgruppen. Praxisinhaber*innen berichten einen Wert von 64.3 (angestellte Ärzt*innen: 48.5; MFA: 38.0). Teilnehmer, die in Vollzeit arbeiten, berichten höhere WPC-Werte als Teilnehmer*innen in Teilzeit. Lineare Regressionsmodelle bestätigen WPC als signifikanten negativen Prädiktor von Arbeitszufriedenheit auf Individualebene.
Diskussion: WPC sind besonders unter deutschen Hausärzt*innen in Führungspositionen und in Vollzeit arbeitendem Praxispersonal ein verbreitetes Thema, das mit signifikant geringerer Arbeitszufriedenheit assoziiert ist.
Take Home Message für die Praxis: Interventionen sollten vermehrt auch die Problematik von WPC adressieren, um Maßnahmen zu deren Verbesserung anzustoßen und somit damit verbundene Parameter, wie die allgemeine Gesundheit und Arbeitszufriedenheit zu verbessern.
