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Arriba-Darmkrebs-Screening – Unterstützung der informierten Entscheidung in der Darmkrebsfrüherkennung
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Published: | September 17, 2021 |
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Hintergrund: Ab einem Alter von 50 Jahren haben gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, die Screeningkoloskopie oder den Stuhltest (iFOBT) zur Darmkrebsfrüherkennung zu nutzen. Höhere Teilnahmeraten an den Darmkrebsfrüherkennungsmaßnahmen könnten zu einer Reduktion der Erkrankungs- und Sterberaten aufgrund von Darmkrebs in der Bevölkerung führen. Informationsdefizite und ungeklärte Wertvorstellungen bei Anspruchsberechtigen sind weit verbreitet.
Fragestellung/Diskussionspunkt: Wie können Ärzt*innen ihren Patient*innen eine gute Entscheidung zu Darmkrebsfrüherkennungsmaßnahmen ermöglichen?
Inhalt: Neben dem traditionellen paternalistischen Modell nach dem Ärzt*innen alleinverantwortlich im Interesse der Behandelten entscheiden existieren weitere Modelle der behandlungsbezogenen Kommunikation. Bei Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen erscheint das partizipative Modell, welches die Beteiligten als gleichberechtigte Partner ansieht, besonders geeignet. Um den Beratungsprozess zu unterstützen wurde das arriba-Modul Darmkrebs-Screening entwickelt. Bei der Beratung einer anspruchsberechtigten Person kann mithilfe eines Risikorechners das individuelle Risiko and Darmkrebs zu erkranken und zu versterben berechnet werde. In der Berechnung werden Alter, Geschlecht und Familienanamnese berücksichtigt. Für die Optionen Koloskopie und Stuhltest werden die zu erwartenden Testergebnisse je 1.000 Teilnehmenden sowie Nutzen (aufgrund der Entfernung von Vorstufen nicht erkrankt, nicht verstorben) und Risiken (Therapiekomplikationen) bildlich und verständlich dargestellt. Dadurch können sich die Patient*innen informiert an dem Entscheidungsprozess beteiligen und gemeinsam eine Behandlungspräferenz gefunden werden – zu der immer auch die Nicht-Teilnahme gehört. Die Vorstellungen und Werte der Patient*innen werden dabei mitberücksichtigt.
Take Home Message für die Praxis: Mithilfe des evidenzbasierten Beratungsinstrumentes „arriba Darmkrebs“ kann die Struktur und Qualität der ärztlichen Beratung verbessert werden, um die informierte Entscheidungsfindung der Patient*innen zu fördern.