gms | German Medical Science

55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Performative Methoden in Online-Seminaren – ist das möglich?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martina Bischoff - Universitätsklinik Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Jessica Eismann-Schweimler - Universitätsklinik Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • Claudia Schneyinck - Universitätsklinik Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocOS-01-07

doi: 10.3205/21degam234, urn:nbn:de:0183-21degam2341

Published: September 17, 2021

© 2021 Bischoff et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Performative Methoden im Studium und in der Weiterbildung können zur Erlangung von Handlungskompetenzen für den medizinischen Alltagsprozess beitragen. Durch das spielerische Ausführen von Handlungen im lernenden Kontext (z.B. Darstellung von Behandlungssituationen, Krankheitsbildern oder wissenschaftlichen Texten) wird nachhaltiges Lernen gefördert. Zu den gängigen performativen Methoden gehören „teacher in role“, „Statuentheater“ und die „Diashow“. In Präsenz leben diese Gruppenaktionen vom gemeinsamen Darstellen und Erarbeiten. Im Online-Format müssen die Ausgestaltungsmöglichkeiten der perfomativen Methoden neu gedacht und adaptiert werden.

Fragestellung/Diskussionspunkt: Sind performativen Methoden für online Seminare geeignet? Wenn ja, welche?

Inhalt: Im Rahmen der Online-Seminare wurde in Freiburg die Methode „teacher in role“ eingesetzt. Eine Lehrende schlüpfte z.B. in die Rolle der zu beratenden Mutter, deren Tochter gegen HPV geimpft werden soll. Im virtuellen Kleingruppenraum führte eine Ärztin in Weiterbildung (ÄIW) mit ihr das Impfgespräch. Die weiteren Anwesenden beobachteten und gaben am Ende ein Feedback. Auf diese Weise konnten die inhaltlichen Aspekte (z.B. Impfaufklärung) spielerisch vermittelt und Kommunikationskompetenzen gelernt und reflektiert werden.

Die Methode „Statuentheater“ wurde im Online-Seminar zum Thema „wenn die Seele Hilfe ruft“ eingesetzt. Jede Teilnehmende nannte ein Wort oder einen Satz, den sie mit dem Thema verband. Nach einem Gong sollten alle Teilnehmenden vor der Kamera in einer für sie dazu passenden Position verharren. Dieser Einstieg in ein Thema dient einerseits der Aktivierung der Teilnehmenden und ermöglicht andererseits eine komprimierte Darstellung verschiedener Sichtweisen auf das Thema. Im Verlauf der Unterrichtseinheit kann auf die eingangs entstandenen „Statuen“ (z.B. durch einen Screenshot) immer wieder Bezug genommen werden.

Take Home Message für die Praxis: In Online-Seminaren können performative Methoden wie „teacher in role“ und Statuentheater eingesetzt werden. Das spielerische Lernen mit verschiedenen Themen ist auch im Online-Format möglich.