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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Perfekte Poster-Präsentation – welche Kriterien muss ein medizinisch-wissenschaftliches Poster erfüllen, um effizient und effektiv seine Inhalte zu vermitteln?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Catharina Escales - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung, Hamburg, Deutschland
  • Matthias Augustin - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung, Hamburg, Deutschland
  • Christine Blome - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP-05-06

doi: 10.3205/21degam207, urn:nbn:de:0183-21degam2072

Published: September 17, 2021

© 2021 Escales et al.
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Hintergrund: Medizinisch-wissenschaftliche Präsentationsposter gelten als effizient und effektiv bei der Weitergabe von Fachinformationen. Ihre Inhalte lassen sich zügig lesen. In Instituten sind sie niedrigschwellig zugänglich. Sie bieten eine Orientierungshilfe bei der Wahl der passenden Kongressveranstaltung und unterstützen die Vernetzung unter Kolleg:innen. Eine wichtige Implementierungshilfe stellen sie in der Lehre wie auch in der Patient:innenversorgung dar. Dennoch werden viele Poster beispielsweise auf Kongressen missachten.

Fragestellung: Welche Inhalte sollten in medizinisch-wissenschaftlich Forschungsposter wie präsentiert werden, um optimalen Wissensweitergabe zu erreichen?

Bislang existierte kein vergleichbarer evidenzbasierter Leitfaden für Präsentierende. Systematische wissenschaftliche Auswertungen oder gar empirische Studien fehlten. In meiner Dissertationsschrift "Methodik und Design medizinischer wissenschaftlicher Präsentationsposter" widmete ich mich der Erstellung eines solchen Leitfadens.

Methoden: Darstellung und Präsentation der relevantesten Ergebnisse als prägnantem Leitfaden zur Postererstellung sowie anschließende Diskussion der Relevanz der einzelnen Aspekte.

Ergebnisse: Aus 2.926 zu prüfenden Artikeln wurden 58 Paper eingeschlossen. Aus diesen wurden 4.000 Handlungsempfehlungen extrahiert und analysiert.

Zu den häufigsten resultierenden 45 Themenkomplexen gehörten u.a. das Erreichen der bestmöglichen Lesbarkeit, die optimale Gestaltung und Verwendung des Titels, sowie die Auswahl der relevantesten fachlichen Inhalte.

Auszug zur Lesbarkeit: 179 Hinweise zur Wahl der Schriftart (bold; Arial oder Times New Roman; immer nur eine Schriftart für das gesamte Poster); 168 zur Schriftgröße (um 24 points, kontinuierlich gleiche Größe, Titel um 144 Points); sowie 71 Hinweise dazu, aus welcher Distanz das Poster bequem lesbar sein solle (umgerechnet mind. 2 m).

Diskussion: Die Ergebnisse meiner Dissertationsschrift und des daraus resultierenden Leitfadens wirken in manchen ihrer Empfehlungen zur Posterpräsentation und bestmöglichen Implementierung überraschend simpel. Dennoch werden viele dieser Punkte wegen ihrer mangelnden Umsetzung seit 4 Jahrzenten von den Fachautor:innen bemängelt. Die Gründe hierfür und die Relevanz der einzelnen Aspekte stehen zur Diskussion.

Take Home Message für die Praxis: Es gibt klare Kriterien, welche ein wissenschaftlicher Präsentationsposter attraktiv und seine Inhalte einprägsam machen. Diese Kriterien soll das Poster pointiert darstellen.