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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Was erwarten zukünftige Landärzt*innen vom Studium und der späteren Berufstätigkeit? Eine qualitative Studie unter Studierenden der Landarztquote in Rheinland-Pfalz

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Mareike Breinbauer - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Mainz, Deutschland
  • Michael Jansky - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP-02-05

doi: 10.3205/21degam187, urn:nbn:de:0183-21degam1879

Published: September 17, 2021

© 2021 Breinbauer et al.
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Hintergrund: Zum Wintersemester 2020/2021 wurde in Rheinland-Pfalz die Landarztquote für Medizinstudienplätze eingeführt. Damit soll die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen in Zukunft sichergestellt werden. An der Universitätsmedizin Mainz haben seitdem 26 Studierende ihr Medizinstudium über die Landarztquote begonnen.

Fragestellung: Ziel der Untersuchung ist es herauszufinden, welche Vorstellungen, Erwartungen und Ziele die Studierenden in Bezug auf ihr Studium und die zukünftige Tätigkeit als Landärzt:innen haben. Folgende Fragen stehen dabei im Fokus: Aus welcher Motivation heraus haben sich die Studierenden beworben, wie ist ihr Bild der landärztlichen Tätigkeit, welche Unterstützungen erhoffen sie sich und wie stellen sie sich den Weg zur eigenen Landarzt-Praxis vor?

Methoden: Für das geplante Forschungsvorhaben wird ein qualitatives Design in Form von leitfadengestützten Einzelinterviews gewählt. Eine Vollerhebung wird angestrebt. Die Interviews werden aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch mit Hilfe der Software MAXQDA ausgewertet.

Ergebnisse: Während einer digitalen Begrüßungsveranstaltung konnten erste Erkenntnisse zur Motivation und den Vorerfahrungen der Studierende gewonnen werden. 13 von 19 Teilnehmer*innen haben dazu Angaben gemacht. Fast alle (12/13) können Vorerfahrungen im Gesundheitswesen vorweisen, vor allem im Bereich Pflege und Rettungsdienst. Als Motivation für die Bewerbung werden drei Hauptaspekte genannt: „Patienten über einen längeren Zeitraum begleiten zu können“, „die große Vielfalt der Tätigkeit“ sowie „die Versorgungsqualität auf dem Land zu verbessern“. Über die Hälfte der Studierenden kommt zudem selbst aus einer ländlichen Region.

Diskussion: Aus Studien zu Förderprogrammen der Landarztmedizin zeigt sich, dass sich die Studierenden schon zu Beginn des Studiums eine praxisorientierte Vermittlung allgemeinmedizinischer Inhalte wünschen. Bewährt hat sich dabei das Mentoring durch erfahrene Lehrärzt*innen. Zudem erhoffen sich die Studierenden eine gute Vorbereitung auf die spätere Niederlassung. In dem ersten informellen Gespräch mit den Mainzer Landarztstudierenden haben sich ähnliche Wünsche herauskristallisiert.

Take Home Message für die Praxis: Um die Lehr- und Unterstützungsangebote besser an die Bedürfnisse der Studierenden anpassen und weiterentwickeln zu können und ein gutes Begleitprogramm für zukünftige Kohorten zu schaffen, ist eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung notwendig.