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Erregerspektrum und Antibiotikaresistenz bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen im primärärztlichen Setting in Sachsen
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Published: | September 17, 2021 |
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Hintergrund: Unkomplizierte Harnwegsinfektionen (uHWI) gehören zu häufigen bakteriellen Infektionen im primärärztlichen Setting. Sie sind mit hohen Verordnungsraten von Antibiotika (AB) assoziiert, wobei diese regional schwanken. Aufgrund nicht empfohlener mikrobiologischer Diagnostik sind uHWI in Surveillancedaten unterrepräsentiert und können die regionale Resistenzlage nicht hinreichend abbilden.
Fragestellung: Welches Erregerspektrum und welche lokalen Resistenzen lassen sich für bakterielle Erreger der uHWI im hausärztlichen und ambulanten gynäkologischen Setting in Sachsen identifizieren?
Methoden: Im Rahmen einer Beobachtungsstudie (2/2020–6/2021) sollen 500 volljährige Patientinnen mit uHWI eingeschlossen werden. Urinkulturen werden angelegt und die Reaktion der ermittelten Erreger auf verschiedene AB wird getestet.
Ergebnisse: In die Zwischenauswertung konnten 247 Patientinnen eingeschlossen werden. In dreiviertel der Proben konnten bakterielle Erreger nachgewiesen werden. In den bisher untersuchten Isolaten war E. coli die am häufigsten nachgewiesene Spezies. Nicht alle in der DEGAM-Leitlinie primär empfohlenen AB wiesen Resistenzraten unter 20% auf und können für eine Anwendung bei uHWI empfohlen werden. Die finalen Ergebnisse werden zum Kongresszeitpunkt präsentiert.
Diskussion: Das Wissen über die regionale Resistenzlage der verursachenden Erreger bei unkompliziertem HWI wird gebraucht, um ggf. Therapieempfehlungen der Hausärzte und Gynäkologen bei unkompliziertem HWI für regionale Bedarfe anzupassen um Über- und Fehlversorgungen zu vermeiden.
Take Home Message für die Praxis: Bei etwa jeder vierten Patientin mit Symptomen einer uHWI in der Hausarzt- oder Frauenarztpraxis in Sachsen erfolgte kein Keimnachweis. Bei der Entscheidung für eine antibiotische Therapie müssen regionale Resistenzen beachtet werden.