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Erste Digitale Wochen der Allgemeinmedizin in Niedersachsen und Bremen (WdA): gemeinsames Fortbildungsangebot der Niedersächsischen Lehrstühle für Allgemeinmedizin in Göttingen, Hannover und Oldenburg und der Akademie für hausärztliche Fortbildung Bremen
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Published: | September 17, 2021 |
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Hintergrund: 2020 konnten die „Tage der Allgemeinmedizin“ (TdA) in Göttingen, Hannover und Oldenburg sowie der Bremer Hausärztetag pandemiebedingt nicht in Präsenz stattfinden, auch keine Kurse zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Daher entwickelten die drei niedersächsischen Lehrstühle für Allgemeinmedizin mit niedergelassenen Hausärzt*innen ein Alternativkonzept für eine universitär gestützte, pharmafreie Fortbildung: 5 Nachmittage Online-Vorträge bzw. Seminare via Zoom®.
Für den HZV-Kompaktkurs wurde ein Blended-Learning-Konzept entwickelt: Podcasts zu verschiedenen Themen sowie zu DMPs wurden erstellt und zum Download zur Verfügung gestellt. In interaktiven DMP-Seminaren (Diabetes Typ II, Asthma/COPD, KHK) verteilten sich die Teilnehmenden nach einer Einführung auf fünf Regionalgruppen.
Fragestellung: Wie wurde das digitale Fortbildungsformat von den Zielgruppen (Hausärzt*innen, Teams, MFA) angenommen? Was lief gut, was sollte bei einer Wiederholung verbessert werden?
Methoden: Die Evaluationen der Veranstaltungen wurden mit Hilfe von Evasys® online erfasst und deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: Die Resonanz der 296 Teilnehmenden aus Niedersachsen und Bremen war gut. Viele kamen aus der Peripherie und hatten zuvor nie an TdA teilgenommen.
Alle WdA-Veranstaltungen wurden gut bis sehr gut bewertet (ø Note 1,7). Auch bei den Podcasts zur hausarztzentrierten Versorgung und den DMPs wurde die Umsetzung im Online-Format von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet (1,5 bis 1,8). Sie sahen darin eine sinnvolle Ergänzung zu Präsenzformaten (1,7).
Diskussion: Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen bietet ein digitales Fortbildungsangebot Vorteile, weite Wege fallen weg. Was fehlt, ist der direkte Kontakt, die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander. Hier haben sich regionale Untergruppen bewährt, die von Moderator*innen aus den Regionen geleitet werden.
Aufgrund der positiven Resonanz ist geplant, in Zukunft übers Jahr verteilt vier Fortbildungstage anzubieten, bei deren Vorbereitung und Durchführung sich die Standorte abwechseln, um so den planerischen und organisatorischen Aufwand zu bündeln und aufzuteilen. Sicherlich auch ‚nach Corona‘ attraktiv!
Take Home Message für die Praxis: Ein digitales Fortbildungskonzept ist ein guter Weg, universitäre Allgemeinmedizin mit Praxisrelevanz auch an Hausärzt*innen und ihre Teams in der Fläche zu bringen.