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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Unterschiede in den Weiterbildungsbedürfnissen von Ärzt*innen in der Krankenhaus- versus Praxisphase

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dorothea Wild - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Karen Linden - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Thomas Welchowski - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland; Universitätsklinikum Bonn, Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Bonn, Deutschland
  • Dorothea Dehnen - Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Institut für Hausarztmedizin, Essen, Deutschland
  • Birgitta Weltermann - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV-26-03

doi: 10.3205/21degam144, urn:nbn:de:0183-21degam1441

Published: September 17, 2021

© 2021 Wild et al.
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Hintergrund: Die Kompetenzzentren Weiterbildung (KW) Allgemeinmedizin veranstalten Seminarprogramme zur Verbesserung der Motivation und Kompetenz von Ärzt*innen in Weiterbildung (ÄiWs). Oft ist es jedoch schwierig, ÄiWs in der Krankenhausphase zu erreichen. Wir berichten über Unterschiede in den Weiterbildungsbedürfnissen von ÄiWs je nach Weiterbildungsort aus dem KW Nordrhein.

Fragestellung: Wie unterscheiden sich ÄiWs in der Krankenhaus- bzw. Praxisphase in ihren Lern- und Weiterbildungsbedürfnissen?

Methoden: Das Kompetenzzentrum Nordrhein hat zwischen 2017 und 2020 31 Seminare für ÄiWs angeboten. Diese Seminare kombinierten medizinische Inhalte, Praxismanagement und Mentoring.

Nach jedem Seminar wurden die Teilnehmenden mittels Fragebogen zu ihrer Zufriedenheit, der Relevanz der Seminare für ihre tägliche Arbeit, Präferenzen für zukünftige Seminare und Arbeitssituation befragt. Mittels eines Proportionate Odds-Model wurde analysiert, welche Faktoren Prädiktoren für eine positive Seminarbewertung waren und wie sich ÄiWs im Krankenhaus mit solchen in der Praxis unterschieden.

Ergebnisse: Es wurden Evaluationen von 575 Teilnehmenden analysiert. Die meisten waren Frauen (70,0%), zwischen 26 und 40 Jahren alt (80,8%) und hatten im Durchschnitt 3,54 ± 1,64 Weiterbildungsjahre absolviert. Die Mehrheit (83,8%) arbeitete zum Zeitpunkt der Erhebung in einer Praxis, 63% in Vollzeit. Die Gesamtbewertung war sehr positiv (95,9% sehr gut oder gut). ÄiWs im Krankenhaus unterschieden sich von denjenigen in der Praxis weder hinsichtlich der Gesamtbewertung der Seminare noch in der Wahrnehmung, dass die Seminare ihre Motivation verstärkten, Allgemeinarzt zu werden (p=0,73 bzw. 0,18). Allerdings empfanden ÄiWs im Krankenhaus die angebotenen Themen als weniger relevant (39,4% sehr zufrieden vs. 55,7%, p=0,02). Auch die Themenwünsche unterschieden sich (Top 3 für AiWs im Krankenhaus: Palliativmedizin, Notfälle und chronische Erkrankungen, für ÄiWs in Praxis: Abrechnung, DMP und Praxisfinanzen).

Diskussion: ÄiWs während der stationären Weiterbildung bewerten andere Themen als relevant als solche in der Praxis.

Take Home Message für die Praxis: Um mehr ÄiWs während der stationären Weiterbildung für die Seminartage zu gewinnen, sollten Ihre Themenwünsche zukünftig eine größere Berücksichtigung in den Seminarprogrammen finden.