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55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Lübeck, 16. - 18.09.2021

Akzeptanz einer kontaktlosen Messtechnik: als Chance für eine erfolgreiche Implementierung und Nutzung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peggy Borchers - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Karen Voigt - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • David Pfisterer - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Matthieu Scherpf - TU Dresden, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Biomedizinische Technik, Dresden, Deutschland
  • Antje Bergmann - TU Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Lübeck, 16.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV-23-04

doi: 10.3205/21degam127, urn:nbn:de:0183-21degam1277

Published: September 17, 2021

© 2021 Borchers et al.
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Text

Hintergrund: Telemedizinische Anwendungen sind ein wichtiger Baustein im Rahmen der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung. Die Nutzerakzeptanz telemedizinischer Anwendungen (TMA) ist ein wesentlicher Indikator für deren erfolgreiche Implementierung und Nutzung. Potentielle Anwender sollten bereits in den Prozess der Entwicklung aktiv mit einbezogen werden, um eine hohe Akzeptanz zu erreichen. Eine begleitende formative Evaluation ermöglicht die iterative Entwicklung und Anpassung an die unterschiedlichen Bedarfe. Das Projekt „Häusliche Gesundheitsstation“ überprüft derzeit Machbarkeit und Nutzen einer kamerabasierten kontaktlosen photoplethysmographischen Messtechnik. Um eine darauf beruhende TMA bereits im Entwicklungsprozess an die Bedürfnisse potentieller späterer Anwender anpassen zu können, werden, neben Interviews mit den Studienhausärzten, auch Akzeptanzbefragungen zur geplanten TMA mit den Studienpatienten durchgeführt.

Fragestellung: Welche Einflussfaktoren fördern bzw. hemmen die patientenseitige Nutzerakzeptanz einer kontaktlosen Messtechnik im Rahmen einer TMA?

Methoden: Die Ermittlung der Akzeptanz erfolgt mit Hilfe eines Fragebogens (FB), basierend auf der „Unified-Theory-of-Acceptance-and-Use-of-Technologie“ (UTAUT). Die Akzeptanz-Dimensionen wurde hierbei an die Messtechnik und die geplante TMA adaptiert. Zudem wurde der FB um qualitative Fragen erweitert. In der Auswertung werden Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Medienerfahrung berücksichtigt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten 18 Studienteilnehmer befragt werden.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse verweisen auf eine hohe Akzeptanz dieser kontaktlosen Messtechnik bei Patienten. Als förderlich stellt sich dabei dar, dass die Befragten in dieser Messtechnik einen hohen erwarteten Nutzen im Umgang mit ihrer Erkrankung und eine gute Integrierbarkeit in ihren Alltag sehen. Alleinlebende Studienteilnehmerinnen mit einer geringen Technik/-Medienerfahrung zeigten sich eher zurückhaltender in ihrer Nutzungsabsicht.

Diskussion: Basierend auf dem Verständnis für die Einflussfaktoren werden in Vorbereitung auf die Entwicklung einer TMA sowie in Hinblick auf eine erfolgreiche Implementierung Gestaltungshinweise abgeleitet, die auf die Akzeptanz und das potentielle Nutzungsverhalten Bezug nehmen. Beispielsweise würde eine automatisierte akustische oder visuelle Rückmeldung zu den Messwerten die Akzeptanz erhöhen.

Take Home Message für die Praxis: Die Akzeptanzerhebung sowie die darauf aufbauende iterative Entwicklung einer TMA sind wichtig für eine spätere Nutzung.