Article
Erfahrungen von beteiligten Leistungserbringenden in Versorgungsprozessen zur Nachsorge für Frauen mit Gestationsdiabetes – erste Ergebnisse einer qualitativen Befragung im Rahmen der Studie GestDiNa_basic
Search Medline for
Authors
Published: | September 17, 2021 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Gestationsdiabetes (GDM) ist eine Komplikation während der Schwangerschaft. Je nach Datenbasis und Definition schwankt die Prävalenz zwischen 4% und 20%. In den meisten Fällen reguliert sich der Blutzuckerspiegel zwar nach der Geburt, jedoch zeigen epidemiologische Studien, dass durch das Auftreten eines GDMs für die Mutter höhere Risiken für die spätere Entwicklung eines Typ-2-Diabetes bestehen. Daher stellt sich die Frage einer strukturierten Nachsorge nach der Geburt. Unklar ist, in welchem Maße betroffene Frauen leitliniengerecht nachbetreut werden. Insbesondere Ablauf und Zusammenspiel zwischen geburtshilflicher, diabetologischer, gynäkologischer, pädiatrischer und hausärztlicher Versorgung sind nicht klar geregelt. Hinweise existieren, dass Unter-, Über- und Fehlversorgung nebeneinanderstehen.
Fragestellung: Ziel des Projektes „Nachsorge bei Gestationsdiabetes“ (GestDiNa_basic) ist es, die Nachsorge bei an GDM erkrankten Frauen in Deutschland abzubilden und umfassend zu analysieren. In diesem Vortrag stehen die Erfahrungen zur Nachuntersuchung nach GDM aus der Sicht der unterschiedlichen beteiligten Leistungserbringenden im Fokus.
Methoden: Im Rahmen einer Mixed-methods-Studie werden mittels qualitativer Leitfadeninterviews Konzepte, Wissen, Problembewusstsein, Einstellungen, Handlungsroutinen und Erfahrungen von beteiligten Leistungserbringenden zur Nachsorge nach GDM ermittelt und analysiert. Die qualitative Untersuchung umfasst Professionelle in Geburtskliniken, ambulant tätige Hebammen, DiabetologInnen, GynäkologInnen, HausärztInnen, PädiaterInnen (n=ca. 50). Auf Basis von Verbatim-Transkripten erfolgt eine inhaltsanalytische Auswertung.
Ergebnisse: Im Rahmen dieses Vortrags werden erste Ergebnisse der qualitativen Untersuchung von Leistungserbringenden vorgestellt. Diese liegen bis zum Kongresstermin vor.
Diskussion: Die Ergebnisse können einen Beitrag für die Entwicklung eines angemessenen, effektiven und patientenzentrierten Versorgungsmodells liefern, das mögliche Barrieren und Ressourcen für die Teilnahme an der Nachuntersuchung und Nachsorge aus Sicht beteiligter Leistungserbringender berücksichtigt.
Take Home Message für die Praxis: Das Projekt GestDiNa_basic leistet einen Beitrag, um Ansätze zur strukturierten Nachsorge bei Patientinnen mit GDM zu erarbeiten.