gms | German Medical Science

48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Lassen sich gefährdete Diabetes-Patienten einfach erkennen? – Ergebnisse des 4-Jahres-Follow up der hausarztbasierten DIANA-Studie

Meeting Abstract

Search Medline for

  • G. Rüter - Praxis für Allgemeinmedizin, Chirotherapie, Palliativmedizin, psychosomatische Grundversorgung, Benningen, Deutschland
  • U. Mons - Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • H. Brenner - Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam167

doi: 10.3205/14degam167, urn:nbn:de:0183-14degam1676

Published: September 11, 2014

© 2014 Rüter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: Die Prävalenz von Typ-2-Diabetes steigt. Erhöhte Risiken für kardiovaskuläre Ereignisse, Nierenerkrankungen und weitere Komplikationen bedingen einen hohen Versorgungsbedarf. Die Medikations-Adherence der Patienten ist ein wesentlicher Einflussfaktor auf den Behandlungserfolg, wie ein Vorgängerprojekt zeigte.

Studienfrage: Lässt sich auch im Langzeit-Follow up zeigen, dass sich die Arzteinschätzung der Adherence als Prädiktor für die Prognose eignet?

Methodik: Datenbasis ist die versorgungsepidemiologische Längsschnittstudie DIANA („Diabetes mellitus – Neue Wege der Optimierung der allgemeinärztlichen Betreuung“). 38 Hausarztpraxen im mittleren Neckarraum schlossen zwischen 2008 und 2010 insgesamt 1146 Patienten in die Studie ein. Mittels Fragebogen lieferten die Patienten und ihre Hausärzte umfangreiche soziodemografische und krankheitsassoziierte Daten. Über die Adherence berichteten sowohl die Patienten (Morisky-Skala) als auch die Ärzte in einer Einschätzung. 2012 bis 2013 wurde ein 4-Jahres-Follow up durchgeführt. Über Gesundheitsämter wurde der Vitalstatus erfragt und die Todesursachen von verstorbenen Patienten ermittelt. Von den überlebenden Patienten und deren Ärzten wurden Daten zum Krankheitsverlauf, psychosozialen Aspekten und zur Adherence analog zur Basiserhebung erhoben. Die Daten des 4-Jahres-Follow up werden aufbereitet und mittels multivariater Analyseverfahren (u.a. Cox-Regressionen) ausgewertet.

Ergebnisse: Im Rahmen des Vortrags sollen Ergebnisse der Studie zur Medikations-Adherence vorgestellt werden. Insbesondere soll gezeigt werden, inwieweit die selbstberichtete Adherence sowie die Arzteinschätzung der Adherence prognostische Prädiktoren darstellen. Relevante Endpunkte sind HbA1c als Zielparameter der Diabetestherapie, selbstberichtete Lebensqualität der Patienten, die Inzidenz von Komplikationen und Krankenhauseinweisungen sowie Mortalität.

Diskussion: Die Einschätzung der Adherence könnte ein einfaches Verfahren sein, mit dem Hausärzte besonders gefährdete Diabetes-Patienten identifizieren können.