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Evaluation eines spanischen Diagnostik-und Klassifikations-Tools für die Komplexität von Palliativpatienten durch Hausärzte in Deutschland: eine Pilotstudie
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Die Basis der ambulanten palliativen Versorgung sollte von Leistungserbringern der Primärversorgung (in erster Linie den niedergelassenen Hausärzten) sowie den ambulanten Pflegediensten mit palliativmedizinischer Basisqualifikation erbracht werden. Für die Beurteilung der Komplexität von palliativen Patienten stehen zur Zeit keine effizienten Bewertungstools zur Verfügung.
Studienfrage: Kann eine deutsche Übersetzung des spanischen Diagnostik-und Klassifikations-Tools für die Komplexität von palliativen Patienten (IDC-Pal) helfen Patienten mit palliativmedizinischen Bedürfnissen zu identifizieren?
Methoden: Es wurde eine deutsch-spanische Vorwärts-Rückwärts-Übersetzung und Cross-kulturelle-Anpassung des IDC-Pal durchgeführt. Insgesamt wurden 264 allgemeinmedizinische Lehrpraxen der Universität München kontaktiert. Die deutsche Version des IDC-Pal und das Studiendesign wurden den Allgemeinärzten zum Teil persönlich vorgestellt. Der deutsche IDC-Pal, sowie eine 10-Punkt Likert-Skala, die die Übereinstimmung zwischen der Einschätzung der Allgemeinmediziner mit der Klassifizierung des Komplexitätsniveau durch den IDC-Pal prüfte, wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Es nahmen 38 Hausärzte an der Studie teil. Die Übereinstimmung zwischen Einschätzung der Hausärzte und der deutschen Version des IDC-Pal betrug auf der Likert Skala im Mittelwert 7,79 Standardabweichung 0,36 und Standardfehler 0,1. Der Antwortbereich lag zwischen 1 und 10. Die Teilnehmer stimmten über die Machbarkeit des Tools mit einem Mittelwert von 7,73 und über die scheinbare Gültigkeit des Tools mit einem Mittelwert von 8,0 zu.
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie zeigen, dass die deutsche Version des IDC-Pal dazu dienen kann die Komplexität von palliativen Patienten einzuschätzen. Durch die strukturierte Form und Abfrage einzelner Komplexitätsmerkmale ist es zudem möglich, die spezifischen Bedürfnisse der Patienten und ihrer Familienangehörigen besser zu erkennen und entsprechende supportive Therapieangebote zu implementieren.
Quellenangaben:
- World Health Organization (WHO). Palliative Care
- JAMA. American Medical Association
- Journal of Pain and Symptom Management
- BMJ
- J Palliat Med. 2013
- An Sist Sanit Navar
- Reumatología Clínica
- Palliative Medicine. SAGE Publications
- Medicina Paliativa