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Cluster-randomisierte Studie zu chronischem Stress in der Hausarztpraxis
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Stress im Setting „Hausarztpraxis“ wurde bisher kaum erforscht. Studien zu Stress beziehen sich hauptsächlich auf das Arbeitsumfeld Klinik. Derzeit führen wir eine Cluster-randomisierte Studie zum chronischen Stress von Hausärzten und ihren Praxisteams durch, die eingangs die Prävalenz und zu einem späteren Zeitpunkt die Effekte einer zielgruppenspezifischen Intervention auf chronischen Stress misst.
Studienfrage: Wie hoch ist die Prävalenz von chronischem Stress unter nicht-ärztlichem Personal von Hausarztpraxen?
Methode: In die Cluster-randomisierte Studie werden insgesamt 185 akademische Hausarztpraxen der Universität Duisburg-Essen eingeschlossen. Für diese Auswertung werden die Angaben der nicht-ärztlichen Praxismitarbeiter wie MFAs, Arzthelferinnen, Praxissekretärinnen, Azubis (ohne Reinigungskräfte) aus der Ersterhebung verwendet. Zur Messung der Prävalenz von chronischem Stress wird die Kurzversion der Screening-Skala „Trierer Inventar zum chronischen Stress“ (TICS-SSCS) eingesetzt [1]. Der Score wird über Addition der 12 Items berechnet und kann Werte zwischen 0–60 annehmen.
Ergebnisse: Von 185 Praxen wurden 83 bisher um Teilnahme gebeten. Die aktuelle Response liegt bei 77,1%. Bisher wurden Daten von 105 nichtärztlichen Praxismitarbeitenden aus 26 Praxen elektronisch erfasst und ausgewertet. Die Probanden waren im Mittel 39 Jahre alt (SD 12,4) und zu 98% weiblich. Für den TICS-SSCS berechneten wir einen Mittelwert von 17,9 (95% KI: 15,6–20,3), während in der weiblichen Allgemeinbevölkerung ein Mittelwert von 13,9 (KI 12,3-15,6) beobachtet wurde [2]. Die weiteren Analysen werden zusätzlich spezifische Stressoren in Praxen, die Einfluss auf chronischen Stress haben können, berücksichtigen.
Diskussion: Wir beobachten einen höheren Mittelwert für chronischen Stress bei nichtärztlichem Personal in Hausarztpraxen verglichen mit der Allgemeinbevölkerung. Unsere weitere Untersuchung werden Risikofaktoren, praxisbezogene Stressoren und die Effekte einer multimodalen Intervention ermitteln.
Literatur
- 1.
- Schulz P, Schlotz W, Becker P. TICS Trierer Inventar zum chronischen Stress. Göttingen: Hogrefe; 2004.
- 2.
- Hapke U, Maske UE, Scheidt-Nave C, Bode L, Schlack R, Busch MA. Chronischer Stress bei Erwachsenen in Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS 1). Bundesgesundheitsblatt. 2013;56(5/6):749-54. DOI: 10.1007/s00103-013-1690-9