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Telemedizinische Reha-Visite in der Verbrennungsbehandlung – Innovation und Behandlungsoptimierung
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Published: | January 13, 2020 |
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Einleitung: Technische Fortschritte im letzten Jahrzehnt haben mit der Telemedizin eine neue Anwendungsform der medizinischen Versorgung vorangetrieben. Bereits seit Anfang der 2000er in orthopädischen Abteilungen etabliert, ist die Anwendung im europäischen Raum in der Verbrennungsmedizin noch rar. Schwerstbrandverletzte Patienten weisen komplexe und langandauernde Behandlungsverläufe auf. Neben der Akutversorgung ist vor allem eine intensive und lange Rehabilitationszeit zur Wiedereingliederung in den Alltag von großer Bedeutung. Steigende Spitalkosten und hoher personeller Behandlungsaufwand limitieren eine Unterbringung bis zur vollständigen Genesung im Akutspital. Um nach Beendigung der stationären Akutversorgung eine suffiziente ärztliche Weiterbehandlung in der Rehabilitation zu gewährleisten, bieten Televisiten Kontinuität der fachspezifischen und individuellen Verbrennungsbehandlung an.
Material und Methoden: Im Universitätsspital Zürich, dem größten Brandverletztenzentrum der Schweiz, finden seit Juli 2018 telemedizinische Visiten mit den behandelnden Ärzteteams des Universitätsspitals Zürich, der Rehaklinik Bellikon und den hospitalisierten Patienten statt. Wir zeigen hier den Einfluss der Telemedizin auf den Behandlungsprozess, den Verlegungsprozess und die Patientensicht auf.
Ergebnisse: Durch telemedizinisch Visiten sowohl während der Akut-Hospitalisation als auch während der Rehabilitation, kann durch einen engeren Kontakt und Austausch eine schnellere Verlegung und Kontinuität der Behandlung, unter Sicherstellung der interdisziplinären patientenorientierten Behandlung, erreicht werden. Zusätzlich bringen regelmäßige Televisiten mehr Kompetenz, Sicherheit und eine Case Optimierung für das Rehabilitationszentrum. Für Patienten zeigte sich vor allem die Kontinuität der Behandlung und der Austausch mit den vertrauten Behandlungsteams als wichtiger Faktor. Der Arbeitsaufwand für die Beteiligten konnte von zeitlich und finanziell aufwendigen Präsenzvisiten und ambulanten Konsultationen hin zu kurzen telemedizinischen Visiten verlagert werden. Somit ist auch die Kosteneffizienz gesichert.
Schlussfolgerung: Televisiten bieten eine Vereinfachung der Kommunikation und des interdisziplinären Austauschs im Behandlungsprozess von Brandverletzten. Durch regelmässige Kommunikation ist ein individuelles und schnelles Agieren zur Therapieoptimierung möglich. Durch die zusätzlich große Patientenzufriedenheit hat sich die Tele-Reha-Visite zu einem sicheren Bestandteil unserer Verbrennungsbehandlung etabliert.