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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Telemedizinische Reha-Visite in der Verbrennungsbehandlung – Innovation und Behandlungsoptimierung

Meeting Abstract

  • André A. Barth - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Mauro Vasella - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Riccardo Schweizer - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Bong-Sung Kim - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Matthias Waldner - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Philipp Bühler - Institut für Intensivmedizin, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Sandro Heining - Klinik für Traumatologie, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Hans-Christoph Pape - Klinik für Traumatologie, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Joachim Schuchert - SUVA Rehaklinik Bellikon, Bellikon, Switzerland
  • Jan Plock - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zentrum für Brandverletzte, Universitätsspital Zürich, Zürich, Switzerland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc9.04

doi: 10.3205/20dav064, urn:nbn:de:0183-20dav0648

Veröffentlicht: 13. Januar 2020

© 2020 Barth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Technische Fortschritte im letzten Jahrzehnt haben mit der Telemedizin eine neue Anwendungsform der medizinischen Versorgung vorangetrieben. Bereits seit Anfang der 2000er in orthopädischen Abteilungen etabliert, ist die Anwendung im europäischen Raum in der Verbrennungsmedizin noch rar. Schwerstbrandverletzte Patienten weisen komplexe und langandauernde Behandlungsverläufe auf. Neben der Akutversorgung ist vor allem eine intensive und lange Rehabilitationszeit zur Wiedereingliederung in den Alltag von großer Bedeutung. Steigende Spitalkosten und hoher personeller Behandlungsaufwand limitieren eine Unterbringung bis zur vollständigen Genesung im Akutspital. Um nach Beendigung der stationären Akutversorgung eine suffiziente ärztliche Weiterbehandlung in der Rehabilitation zu gewährleisten, bieten Televisiten Kontinuität der fachspezifischen und individuellen Verbrennungsbehandlung an.

Material und Methoden: Im Universitätsspital Zürich, dem größten Brandverletztenzentrum der Schweiz, finden seit Juli 2018 telemedizinische Visiten mit den behandelnden Ärzteteams des Universitätsspitals Zürich, der Rehaklinik Bellikon und den hospitalisierten Patienten statt. Wir zeigen hier den Einfluss der Telemedizin auf den Behandlungsprozess, den Verlegungsprozess und die Patientensicht auf.

Ergebnisse: Durch telemedizinisch Visiten sowohl während der Akut-Hospitalisation als auch während der Rehabilitation, kann durch einen engeren Kontakt und Austausch eine schnellere Verlegung und Kontinuität der Behandlung, unter Sicherstellung der interdisziplinären patientenorientierten Behandlung, erreicht werden. Zusätzlich bringen regelmäßige Televisiten mehr Kompetenz, Sicherheit und eine Case Optimierung für das Rehabilitationszentrum. Für Patienten zeigte sich vor allem die Kontinuität der Behandlung und der Austausch mit den vertrauten Behandlungsteams als wichtiger Faktor. Der Arbeitsaufwand für die Beteiligten konnte von zeitlich und finanziell aufwendigen Präsenzvisiten und ambulanten Konsultationen hin zu kurzen telemedizinischen Visiten verlagert werden. Somit ist auch die Kosteneffizienz gesichert.

Schlussfolgerung: Televisiten bieten eine Vereinfachung der Kommunikation und des interdisziplinären Austauschs im Behandlungsprozess von Brandverletzten. Durch regelmässige Kommunikation ist ein individuelles und schnelles Agieren zur Therapieoptimierung möglich. Durch die zusätzlich große Patientenzufriedenheit hat sich die Tele-Reha-Visite zu einem sicheren Bestandteil unserer Verbrennungsbehandlung etabliert.