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Rhabdomyolyse und Gerinnungsstörung beim Brandverletzten – Herpes zoster als mögliche Ursache einer Rhabdomyolyse?
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Published: | February 19, 2013 |
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Falldarstellung eines 53 jährigen, schwergewichtigen Patienten mit 2a gradigen Verbrennungen von 5,3% der Körperoberfläche im Gesicht einschließlich der Ohren und an der rechten Hand, 1° Inhalationstrauma. Neben einem Körpergewicht von 135 kg brachte unser Patient eine arterielle Hypertonie und einen nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus mit.
Die Verbrennungen heilten konservativ, auffällig waren kleine mottenfraßähnliche Wundheilungsstörungen im Gesicht, im Abstrich wurden Herpesviren nachgewiesen.
Im Verlauf fiel ein Anstieg des Myoglobins auf max. 56.824 µg/l und der CK auf max. 63.830 µmol/ls auf. Zur Diagnostik der Rhabdomyolyse erfolgte eine Muskelbiopsie am Unterschenkel. Postoperativ ergab sich eine Blutungskomplikation. Die Ursachensuche für die Rhabdomyolyse blieb ohne Erfolg, Propofol als möglicher Auslöser wurde abgesetzt. Bei zusätzlicher Niereninsuffizienz war eine Hämodiafiltration notwendig, darunter beobachteten wir eine geringe Reduktion der Rhabdomyolyse-Parameter.
Beim Auftreten von multiplen Bläschen an der gesamten Haut erfolgte unter dem Verdacht auf einen generalisierten Zoster die i.v. Gabe von Zovirax®. Darunter beobachteten wir eine komplette Regredienz der Rhabdomyolyse, die Gerinnungsstörung blieb unbeeinflusst.
Den weiteren Verlauf bestimmten Komplikationen wie Leberinsuffizienz, Aszites, komplikative Aszitespunktion, postoperative Leberblutung bei fortbestehender Gerinnungsstörung, Multiorganversagen.
Beschreibung des klinischen Verlaufs und Diskussion: Einzelfallbeschreibungen in der Literatur über generalisierten Herpes Zoster als Ursache für Rhabdomyolyse und DIC.