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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Rhabdomyolyse und Gerinnungsstörung beim Brandverletzten – Herpes zoster als mögliche Ursache einer Rhabdomyolyse?

Meeting Abstract

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  • A. Kestel - BG Kliniken Bergmannstrost, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie / BVZ, Halle / Saale, Deutschland
  • I. Nietzschmann - BG Kliniken Bergmannstrost, Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie / BVZ, Halle / Saale, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav43

doi: 10.3205/13dav43, urn:nbn:de:0183-13dav438

Veröffentlicht: 19. Februar 2013

© 2013 Kestel et al.
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Gliederung

Text

Falldarstellung eines 53 jährigen, schwergewichtigen Patienten mit 2a gradigen Verbrennungen von 5,3% der Körperoberfläche im Gesicht einschließlich der Ohren und an der rechten Hand, 1° Inhalationstrauma. Neben einem Körpergewicht von 135 kg brachte unser Patient eine arterielle Hypertonie und einen nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus mit.

Die Verbrennungen heilten konservativ, auffällig waren kleine mottenfraßähnliche Wundheilungsstörungen im Gesicht, im Abstrich wurden Herpesviren nachgewiesen.

Im Verlauf fiel ein Anstieg des Myoglobins auf max. 56.824 µg/l und der CK auf max. 63.830 µmol/ls auf. Zur Diagnostik der Rhabdomyolyse erfolgte eine Muskelbiopsie am Unterschenkel. Postoperativ ergab sich eine Blutungskomplikation. Die Ursachensuche für die Rhabdomyolyse blieb ohne Erfolg, Propofol als möglicher Auslöser wurde abgesetzt. Bei zusätzlicher Niereninsuffizienz war eine Hämodiafiltration notwendig, darunter beobachteten wir eine geringe Reduktion der Rhabdomyolyse-Parameter.

Beim Auftreten von multiplen Bläschen an der gesamten Haut erfolgte unter dem Verdacht auf einen generalisierten Zoster die i.v. Gabe von Zovirax®. Darunter beobachteten wir eine komplette Regredienz der Rhabdomyolyse, die Gerinnungsstörung blieb unbeeinflusst.

Den weiteren Verlauf bestimmten Komplikationen wie Leberinsuffizienz, Aszites, komplikative Aszitespunktion, postoperative Leberblutung bei fortbestehender Gerinnungsstörung, Multiorganversagen.

Beschreibung des klinischen Verlaufs und Diskussion: Einzelfallbeschreibungen in der Literatur über generalisierten Herpes Zoster als Ursache für Rhabdomyolyse und DIC.