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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

„AGMB 2024: Den Wandel steuern“. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) e.V. vom 16. bis 18. September in Mainz

“AGMB 2024: Shaping the change”. Annual meeting of the German Medical Library Association (AGMB), September 16 to 18, 2024 in Mainz

Tagungsbericht AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

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  • corresponding author Sieglinde Hable - Fakultätsbibliothek für Medizin, Johannes Kepler Universität Linz, Österreich

GMS Med Bibl Inf 2024;24(2):Doc29

doi: 10.3205/mbi000612, urn:nbn:de:0183-mbi0006121

Published: December 18, 2024

© 2024 Hable.
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Zusammenfassung

„AGMB 2024. Den Wandel steuern – Medizininformation effizient.digital.innovativ“ lautete das diesjährige Motto für die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen e.V. (AGMB). Die Tagung fand vom 16. bis 18. September in der Universitätsmedizin Mainz statt. Der fachliche Fokus lag in diesem Jahr auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Transformationsverträgen, OPLs und Forschungsunterstützung.

Schlüsselwörter: Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen, AGMB, Jahrestagung 2024, Mainz, Medizin, Bibliothek, Künstliche Intelligenz, Transformationsverträge, OPLs, Forschungsunterstützung

Abstract

“AGMB 2024: Shaping the change – Health information efficient.digital.innovative” was the theme of the annual conference of the German Medical Library Association (AGMB), held in Mainz from September 16 to 18, 2024. The annual meeting was organized by the University Medicine of Mainz. The focus this year was on the use of artificial intelligence, transformation contracts, OPLs and research support.

Keywords: German Medical Library Association, AGMB, annual meeting 2024, Mainz, medicine, library, artificial intelligence, transformation contracts, OPLs, research support


Montag, 16.09.2024

Fortbildungsworkshop: Pubmed XML

Der Eröffnungstag startete mit dem Fortbildungsworkshop Pubmed XML. Referent war Manu Raster vom Institut für Neuropathologie am Universitätsklinikum Münster. Im Workshop wurden in der kleinen Gruppe praktische Fähigkeiten zum Umgang mit PubMed in XML erlernt und diskutiert.

Eröffnung und Festvortrag

Die Vorstandsvorsitzende der AGMB, Dr. Claudia Jirausch, eröffnete wie schon in den Vorjahren die Jahrestagung in Mainz. In ihrer Begrüßung dankte sie allen Teilnehmenden, dem Ortskomitee, allen Firmen und Sponsoren sowie allen weiteren Personen, die mit ihrem Beitrag zum Gelingen der Tagung beigetragen haben. Dr. Michael Hansen, Direktor der Universitätsbibliothek Mainz richtete seinerseits freundliche Grußworte an die Teilnehmenden der Tagung. Er legte seinen Schwerpunkt vor allem auf den Punkt Personalgewinnung an der UB Mainz.

Den Festvortrag hielt Univ.-Prof. Dr. Michael Urschitz zum Thema „Schulprobleme von Kindern mit chronischen Krankheiten“. Der Anteil chronisch kranker Schülerinnen und Schüler nimmt seit Jahren aufgrund epidemiologischer, sozialer und medizinischer Faktoren zu. Bildungseinrichtungen und das Schulpersonal stehen daher vor der Herausforderung, diese Kinder und Jugendlichen angemessen und bedarfsgerecht zu unterstützen. Prof. Urschitz stellte eine eigene Studie vor, in der Schüler*innen der Region Mainz über mehrere Jahre beobachtet wurden und ihre schulischen Leistungen und ihr Gesundheitszustand in Beziehung gesetzt wurden. Er ging zum Beispiel auf die Unterschiede in den Schulfächern ein und zeigte die Bandbreite der Ausprägung von chronischen Krankheiten auf.

Sabine Hoyer und Dr. Stefanus Schweizer aus der Gastgeber-Bibliothek in Mainz gestalteten den lokalen Beitrag unter dem Titel „Empowering Users“: Angebote und Beratung der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin Mainz für Studium, Weiterbildung und Forschung. Im Vortrag wurde erläutert, wie die Bereichsbibliothek der Universitätsmedizin Mainz durch spezialisierte Kurse und Beratungsangebote Forschende, Studierende und Lehrende in der Medizin unterstützt. Besonders hervorgehoben wurde, dass durch die wachsende Akademisierung der Gesundheitsberufe auch der Bedarf an wissenschaftlicher Weiterbildung stetig zunimmt und die Bibliothek gezielt auf diese Entwicklung reagiert. Es wurde auch auf die unterschiedlichen hohen Arbeitsaufwände und die variable Nachfrage nach den Kursen eingegangen.

Arbeitskreise

AK der Krankenhausbibliotheken

Unter der Leitung von Dr. Christian Vogel (Ordensklinikum Linz) nahmen 19 Mitglieder sowie zwei Gäste an der Sitzung des Arbeitskreises für Krankenhausbibliotheken teil. Ein zentrales Thema in der zweistündigen Sitzung war die Plattform AMBOSS, deren Nachfrage weiterhin hoch ist. Allerdings steigen auch die Preise dafür und die Verhandlungen gestalten sich zunehmend schwierig. ZB MED konnte bislang keinen Konsortialvertrag erreichen. Ein weiteres Thema war LIVIVO, insbesondere hinsichtlich Verfügbarkeit deutschsprachiger Quellen im Bereich Pflegewissenschaften. ZB MED räumte ein, dass hier ein Bedarf besteht, jedoch nicht im Rahmen des Stiftungsauftrags gedeckt werden kann. Die AK-Teilnehmer*innen wurden ermutigt, diesen Bedarf schriftlich bei ZB MED anzumelden. Die erneuerte Website von SpringerLink wurde ebenfalls diskutiert. Die Teilnehmer*innen beklagten den Verlust beliebter Funktionen, wie etwa die klare Anzeige lizenzierter Volltexte einer Institution. Eine Lösung seitens SpringerLink steht noch aus. Die Relevanz der Datenbank Carelit wurde in Frage gestellt, da die Performance als unzureichend empfunden wird. Trotz dieser Bedenken wurde überlegt, den Anbieter zur AGMB-Tagung einzuladen. Des Weiteren wurden positive Erfahrungen zu Thieme CNE.online ausgetauscht. Auch die Vor- und Nachteile von institutionellen Site-Lizenzen im Vergleich zu Einzellizenzen wurden erörtert. Abschließend wurde das Thema Personalgewinnung und -entwicklung in Krankenhausbibliotheken angesprochen, das am Folgetag weiter diskutiert werden sollte.

AK der Medizinbibliotheken an Hochschulen

Volker Braun von der Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim moderierte den Arbeitskreis der Medizinbibliotheken an Hochschulen. Diskussionspunkte waren die folgenden Themen:

  • ILV und elektronische Direktlieferung (Austausch)
  • KI-Tools (Austausch)
  • AMBOSS vs. via medici

Hinsichtlich ILV wurde in Bezug auf Fallzahlen festgestellt, dass diese ähnlich wie im Vorjahr liegen. Eine elektronische Direktlieferung von Kopien im Rahmen des Leihverkehrs wurde aufgrund der starken Nachfrage diskutiert. Letztendlich musste der Austausch zu diesem Thema ohne konkretes Ergebnis vertagt werden. In Bezug auf KI-Tools lautete die Frage an die Anwesenden, wer nutzt was im Rahmen der eigenen Arbeit oder in Schulungen? Das Ergebnis ist dabei noch überschaubar. Hinsichtlich Lizenzen testet die Charité Copilot von Microsoft und die UB Leipzig hat eine Jahreslizenz für scite.ai abgeschlossen (siehe https://www.ub.uni-leipzig.de/standorte/medizinnaturwissenschaften/digitale-ressourcen/). An der UB Mainz gibt es drei ChatGPT-Lizenzen für Bibliotheksmitarbeiter*innen. Die Ankündigung von KI-Funktionen in Datenbanken gibt es beispielsweise schon für Web of Science („Research Assistant“) und Scopus („Scopus AI“). Über die beiden großen Lernplattformen AMBOSS und via medici (Thieme) wurde in der Vergangenheit schon öfter gesprochen. Insbesondere bei Neueinsteigern stellt sich die Frage, „Was soll ich nehmen?“ Die Frage lässt sich nicht seriös beantworten, da beide Anbieter ein hochwertiges Produkt liefern, und letztendlich ist es für viele Bibliotheken einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Hohe Kosten sind in beiden Fällen zu tragen und vielfach wird dafür ein formelles Ausschreibeverfahren vonnöten sein. Bei via medici wurde von den Diskutierenden das Vorhandensein von Lehrbüchern als Vorteil gewertet.

Offenes Format

Auch in diesem Jahr kam das „Fishbowl“-Format zum Einsatz, diesmal allerdings unter der Maßgabe, dass alles Gesagte nur anonymisiert nach außen gegeben werden darf. Durch diese sogenannte Chatham House Rule sollte mehr Offenheit während der Veranstaltung ermöglicht werden. Teilnehmende hatten die Möglichkeit sich dem „inner circle“ anzuschließen, um dort Erfahrungen und Meinungen auszutauschen, während der äußere Kreis aufmerksam zuhörte. Die Identität der Sprecher*innen bleibt anonym, aber die Ergebnisse dürfen grundsätzlich nach außen kommuniziert werden. Unter der Moderationsbegleitung von Petra Labriga, ZB MED, ging es in diesem Jahr um die Frage, ob der deutsche DEAL das Publikationsverhalten in der medizinischen Forschung beeinflusst, und wenn ja, wie? Die Ergebnisse wurden in einem Beitrag von Frau Labriga zusammengefasst (siehe auch Vortrag 1: Transformative Konsortialangebote für die Medizin).


Dienstag, 17.9.2024

Mitgliederversammlung der AGMB

Die Mitgliederversammlung fand unter der Leitung von Claudia Jirausch statt. Sie bedankte sich bei allen, die sich im vergangenen Arbeitsjahr für die AGMB engagiert hatten. Anschließend folgte ein kurzer Tätigkeitsbericht inklusive Überblick über die Finanzen. Ein besonderes Vorhaben ist die neue Website, die im kommenden Jahr veröffentlicht werden soll. Die Vereinsrechnung und der Tätigkeitsbericht wurden genehmigt und der Vorstand einstimmig entlastet. Weiterhin wurde diskutiert, wie sich die Tagung in den kommenden Jahren entwickeln soll, um attraktiv zu bleiben bzw. einen größeren Zuspruch zu erhalten.

Posterausstellung

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wurden die Themen der drei Poster in einem kurzen Überblick von den Autor*innen vorgestellt. Die Poster waren während der gesamten Tagung im Flur ausgestellt und konnten ausgiebig begutachtet und bewertet werden. Traditionellerweise wurde der/die Sieger*in des Wettbewerbs am Abschlusstag gekürt (siehe: Schluss-Session). In diesem Jahr gab es Beiträge mit den Titeln: „Making-of der AGMB Tagung: Vorbereitung, Organisation und Blick hinter die Kulissen“ (Sabine Hoyer), „Erweitertes Angebot im Bereich der IKV der Medizinischen Bibliothek der Charité 2022–2024: Eine Analyse der Aktivitäten und Nutzer*innengruppe“ (Dr. Corinna Dressler) und „Eigenschaften von Datenbanken für systematische Literaturrecherchen: Bestandsaufnahme nach einem Jahr RefHunter im Webformat“ (Thomas Nordhausen und Julian Hirt).

Vorträge

  • Vortrag 1: Transformative Konsortialangebote für die Medizin: Lesen und Publizieren an medizinischen Einrichtungen jenseits von DEAL
    Petra Labriga von ZB MED eröffnete den Reigen der Vorträge mit ihrem Beitrag zu Transformativen Konsortialangeboten jenseits der DEAL-Verträge. Die Lese- und Publikationslandschaft hat sich durch neue Modelle und Verhandlungen grundlegend gewandelt. Im Vortrag wurde ein Überblick über den aktuellen Stand der Verhandlungen für 2025 gegeben, bestehende Angebote sowie Chancen und Herausforderungen wurden vorgestellt und neue Konzepte für transformative und Open-Access-Konsortialverträge beleuchtet.
  • Vortrag 2: Landesinitiative openaccess.nrw
    Dr. Sebastian Benz von der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen stellte im zweiten Vortrag des Tages die Landesinitiative openaccess.nrw vor. Deren erklärtes Ziel ist es, Open Access in der nordrhein-westfälischen Hochschullandschaft sichtbarer zu machen und zu verstetigen. Basierend auf einer Bedarfserhebung unter Forschenden möchte man eine Wissensbasis und eine Anlaufstelle für rechtliche Fragen sowie eine zentrale Publikationsinfrastruktur für Journals aufbauen. Im Vortrag ging es um ganz praktische Angebote, so zum Beispiel seit Juli 2022 die Möglichkeit für sämtliche Hochschulbibliotheken in NRW, OJS kostenfrei zentral hosten zu lassen, sowie verschiedene Support- und Beratungsangebote durch die Landesinitiative in Anspruch zu nehmen.

Kurzvorträge

Nach der Mittagspause konnten sich die Teilnehmer*innen in gewohnter Weise über die Produktvielfalt bei den teilnehmenden Firmen informieren. Insgesamt acht Product Reviews konnte man über den Nachmittag verteilt im Hörsaal ansehen. Parallel trafen sich die Teilnehmenden aus den Bibliotheken und vertretenen Firmen ungezwungen zu Gesprächen am Buffet oder an den Ständen. Dazwischen war ein Zeitfenster für drei Kurzvorträge reserviert.

  • Kurzvortrag 1: WEITER WISSEN. Mit uns.
    Ulrike Ostrzinski, ZB MED, präsentierte die zu Jahresbeginn 2024 gestartete Kampagne „WEITER WISSEN. Mit uns.“ Sie inspirierte die Zuhörenden, sich intensiver mit der Kampagne auseinanderzusetzen und für die eigenen Häuser und Veranstaltungen nachzunutzen. Ziel der Kampagne ist es, die zentrale Rolle von Bibliotheken als Motor für eine offene Wissenschaft und Gesellschaft sichtbarer zu machen und sie der Öffentlichkeit zu vermitteln. Auf Plakaten, Webbannern, Social-Media-Posts und mit Unterstützung zahlreicher renommierter Personen aus Wissenschaft, Politik und Kultur kann und soll sie von allen wissenschaftlichen Bibliotheken individuell und trotzdem gemeinsam genutzt werden.
  • Kurzvortrag 2: Drug Overviews: Ein wirkstoffzentriertes Recherchetool von PubPharm
    Mit dem PubPharm-Tool Drug Overviews können strukturierte Übersichten zu einer bioaktiven Substanz erzeugt werden. Basierend auf Machine-Learning-Technologien erhalten Nutzende extrahierte Informationen zu einem Wirkstoff aus der aktuellen Fachliteratur, u.a. zum Indikationsgebiet, zu Targets, Arzneiformen und Labormethoden. Der Kurzvortrag wurde von Dr. Christina Draheim von der Universitätsbibliothek Braunschweig gehalten. Die UB und das Institut für Informationssysteme der TU Braunschweig sind für die Rechercheplattform PubPharm an der Entwicklung von „Drug Overviews“ beteiligt.
  • Kurzvortrag 3: Beyond Access: New Ideas to survive APCs, AI, predatory publishing and a changing world…
    Ein alljährlicher Fixpunkt auf der AGMB-Tagung ist ein satirischer Beitrag von Dr. Christian Vogel vom Ordensklinikum Linz (Oberösterreich). In gewohnt launiger Manier präsentierte er „neue Ideen, wie Bibliotheken APCs, Künstliche Intelligenz, Predatory Publishing und überhaupt eine sich ändernde Welt überleben können.“ In einer ziemlich düster gezeichneten Bibliothekszukunft, die von den rücksichtslosen Gewinninteressen neumodischer Open-Access-Verlage und von präpotenten KI-Systemen getrieben wird, gab es am Ende seines Beitrags einen Lösungsvorschlag, der doch einen sehr erfreulichen Lichtblick bot: All unsere Lieblingsverlage können gerettet und damit auch die Zukunft der AGMG-Tagung sichergestellt werden. – Puh! Gerade noch mal gut gegangen!

Mittwoch, 18.9.2024

Vorträge

  • Vortrag 3: Hinfallen, Aufstehen und Krone richten – vom Umgang mit Gegenwind, Rückschlägen und Misserfolgen
    In der ersten Session am Mittwoch ging es um ganz praktische Einblicke in den Bibliotheksalltag. Dagmar Härter präsentierte ihre Erfahrungen aus den Versuchen zur Umgestaltung des Standortes Bereichsbibliothek Medizin an der SUB Göttingen. Sie hatte sich in den vergangenen Monaten sehr für eine bessere Nutzbarkeit der Räumlichkeiten eingesetzt und berichtete über den aktuellen Stand der Projekte und insbesondere über Hindernisse, die es zu überwinden galt. Ihr Vortrag war ein Update zu einem früheren AGMB-Tagungsbeitrag.
  • Vortrag 4: Buch für Buch: Schritt für Schritt zur Renaissance einer vergessenen Bibliothek
    Der nächste Beitrag beschäftigte sich ebenfalls mit Erfahrungen aus der täglichen Praxis. Julia Letow informierte anschaulich darüber, wie sich die Bibliothek am Institute for Medical Humanities des Universitätsklinikums Bonn entwickelt hat. Seit sieben Jahren wird an der umfassenden Erneuerung der Bibliothek gearbeitet, um eine wertvolle Sammlung nachhaltig zu revitalisieren. Dabei wurden veraltete Strukturen abgeschafft, damit ein zeitgemäßes Konzept Platz greifen konnte.
  • Vortrag 5: Bibliothek der Dinge für Medizinische Bibliotheken
    Über die „Bibliothek der Dinge“ an der ULB Münster sprach Dr. Nils Beese im nächsten Vortrag. Dieses innovative Konzept als integraler Bestandteil einer medizinischen Bibliothek ergänzt herkömmliche Lehrmethoden praxisnah, indem es Studierenden ermöglicht, medizinische Geräte und Übungsgegenstände kostenfrei auszuleihen und in einem sicheren Umfeld ihre praktischen Fertigkeiten zu vertiefen. In enger Zusammenarbeit mit der Fachschaft gibt es z.B. Naht-Trainings oder es können Zahnsets ausgeliehen werden.
  • Vortrag 6: KI-Tools für Literaturrecherche und Datenextraktion
    Volker Braun von der Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim diskutierte den Einsatz von KI-Tools für die Literaturrecherche und Datenextraktion mit den jeweiligen Chancen und Herausforderungen, und ermutigte die Zuhörer*innen, selbst auch KI-Tools auszuprobieren. Im Kern seines Produkt-Vergleichs ging es darum, dass im Ergebnis einer Literaturrecherche nur wenige, aber „gute“ Treffer angezeigt werden. Zu den vorgestellten Tools gehören Connected Papers, ResearchRabbit, Elicit und SciSpace.

Schluss-Session

Den Abschluss fand die Tagung in der Schluss-Session. Zunächst berichteten Dr. Marc von Gernler und Dr. Corinna Dressler von den Aktivitäten der AG-EBM im vergangenen Jahr sowie vom durchgeführten Treffpunkt im Rahmen der Tagung. Lorena Cascant Ortolano wurde turnusgemäß als Sprecherin der AG-EBM abgelöst, Corinna Dressler folgt ihr für die kommenden drei Jahre.

Lorena Cascant Ortolano und Dr. Helge Knüttel zeigten Eindrücke von der diesjährigen EAHIL-Tagung in Riga und baten um Abstimmung für den vakanten Platz im EAHIL Council für Deutschland.

Lea Schindler fasste im Anschluss die Entwicklungen bei ZB MED kurz zusammen.

Der diesjährige Preis im Rahmen des Leuchtturmwettbewerbes ging an die UB Augsburg, Teilbibliothek Medizin. Die Mitarbeitenden haben ein Escape Game zum Forschungsdatenmanagement für den deutschsprachigen Raum adaptiert. Michaela Beißler präsentierte das Projekt und ließ das Publikum direkt miträtseln.

Der Posterpreis ging in diesem Jahr an Sabine Hoyer für die zusammenfassende Darstellung der AGMB-Tagungsvorbereitung.

Mit einem abschließenden Dank an das Ortskomitee in Mainz beendete die AGMB-Vorsitzende Claudia Jirausch offiziell die Tagung 2024.

Die nächste Tagung findet vom 22.9. bis 24.9.2025 in Linz, Oberösterreich, statt. Gastgeberin ist die Fakultätsbibliothek für Medizin an der Johannes Kepler Universität Linz.


Rahmenprogramm

Am Montag Vormittag hatten die bereits eingetroffenen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, am Rahmenprogramm teilzunehmen. Zur Auswahl standen eine interessante Führung durch das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) und eine ebenso spannende Stadtführung durch das „goldene Mainz“ mit seinen bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Die touristischen Programmpunkte konnten von den Tagungsteilnehmer*innen traditionellerweise auch noch am Mittwoch nach Veranstaltungsschluss besucht werden.

Der erste Tag der Jahrestagung endete mit einem geselligen Beisammensein in der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin. In ungezwungener Atmosphäre und bei einem köstlichen Buffet im Personalkasino konnten sich die Teilnehmenden austauschen und sehr guten regionalen Wein genießen. Gastgeber Stefanus Schweizer und seine Kollegin Sabine Hoyer hatten sich dazu eigens je eine besondere Weinempfehlung einfallen lassen. Darüber hinaus boten sie Führungen in ihrer Bibliothek an, deren Lesesaal erst kürzlich eine sehr gelungene Renovierung erfahren hatte.

Das diesjährige Konferenzdinner fand auf den Kupferbergterrassen im gleichnamigen Restaurant „Kupferberg“ statt. In edlem Ambiente und bei hervorragendem Essen konnten die Tagungsteilnehmer*innen nach einem langen und interessanten Arbeitstag entspannt mit Kolleg*innen und Firmenvertreter*innen plaudern, lachen und hervorragenden Wein aus dem lokalen Mainzer Weinbaugebiet genießen. Selbstverständlich durfte auch ein Glas Sekt zum Anstoßen auf eine weitere gelungene Tagung nicht fehlen.


Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.