gms | German Medical Science

GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

AGMB 2023: Zukunft – jetzt erst recht

AGMB 2023: Future – now more than ever

Editorial

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  • corresponding author Iris Reimann - Universitätsbibliothek RWTH Aachen University, Medizinische Bibliothek, Aachen, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2023;23(2):Doc33

doi: 10.3205/mbi000583, urn:nbn:de:0183-mbi0005832

Published: December 19, 2023

© 2023 Reimann.
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Zusammenfassung

Auf der Jahrestagung 2023 der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) e. V. in Bonn gab es unter dem Motto „AGMB 2023: Zukunft – jetzt erst recht“ zahlreiche Vorträge und Kurzvorträge, Poster und Workshops. Die aktuelle Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information enthält neben dem Bericht zur Tagung vier Veröffentlichungen von Vorträgen, sieben der acht präsentierten Poster, die Vorstellung und die Würdigung des ausgezeichneten Leuchtturmprojektes für Medizinbibliotheken 2023 sowie die Ausschreibung des Wettbewerbes für 2024. Weiterhin enthalten sind drei Nachzügler des Themenheftes „Forschungsnahe Dienste von (Medizin-)Bibliotheken“ 2023 und die aktuelle Mitteilung des Vorstandes der AGMB „Aus der AGMB“.

Schlüsselwörter: Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen, AGMB, Jahrestagung 2023, medizinische Bibliothek, Vorträge, Poster, Forschungsdatenmanagement, forschungsnahe Dienste, Editorial

Abstract

The 2023 annual conference of the German Medical Libraries Association (AGMB) in Bonn was held under the motto “AGMB 2023: Future – now more than ever”. There were numerous lectures and short presentations, posters and workshops. In addition to the report on the conference, the current issue of GMS Medizin – Bibliothek – Information contains four publications of lectures, seven of the eight posters presented, the presentation and appreciation of the award-winning pioneer project in medical libraries 2023 and the announcement of the competition for 2024. Also included are three latecomers to the themed issue “Research-related services of (medical) libraries” 2023 and the current communication from the AGMB board “German MLA (AGMB) News”.

Keywords: German Medical Libraries Association, AGMB, annual conference 2023, medical library, lectures, poster, research data management, research-related services, editorial


Editorial

AGMB-Jahrestagung 2023

Die diesjährige Tagung der AGMB e. V. fand vom 18. bis zum 20.09.2023 in Bonn statt. Unter dem Motto „AGMB 2023: Zukunft – jetzt erst recht“ trafen sich 96 Teilnehmer:innen und 41 Firmenvertreter:innen, um sich gemeinsam zu aktuellen medizinbibliothekarischen Themen und Produkten auszutauschen. Die meisten der Präsentationen sind über die Website der AGMB (https://www.agmb.de) zugänglich. Die Abstracts der Fortbildungsworkshops, Vorträge, Product Reviews und auch der Poster wurden vorab auf der Open-Access-Plattform German Medical Science zur Verfügung gestellt [1].

Das Tagungsprogramm beinhaltete drei Workshops, einen Festvortrag, fünf Fachvorträge und vier Kurzvorträge:

  • Workshop 1: „Einführung in das Forschungsdatenmanagement für personenbezogene Gesundheitsdaten“ (Birte Lindstädt & Julia Fürst, Köln)
  • Workshop 2: „Excel-Tipps und -Tricks für den Bibliotheksalltag“ (Susanne Waldmann, Marburg)
  • Workshop 3: „Recherche nach wissenschaftlicher Literatur zu Gesundheit und Klima“ (Maria-Inti Metzendorf & Heidrun Janka, Düsseldorf)
  • Festvortrag: „Die Europäische Zusammenarbeit bei der Zulassung neuer Arzneimittel – mit und ohne COVID-19“ (Harald Enzmann, BfArM Bonn)
  • Vortrag 1: „Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren“ (Ramona Hock, Berlin)
  • Vortrag 3: „Systematic Review Kursreihe an der MedBib – erste Erfahrungen“ (Corinna Dressler, Berlin)
  • Vortrag 4: „Datenpublikation und Datenzugang zu personenbezogenen Gesundheitsdaten in NFDI4Health“ (Birte Lindstädt, Köln)
  • Vortrag 5: „Zitationssuchen im Rahmen von systematischen Literaturrecherchen: ein Scoping review und eine Delphi-Studie“ (Thomas Nordhausen, Halle (Saale))
  • Vortrag 6: „Der Systematic Review Service (SRS) – Einblicke in die Unterstützung evidenzbasierter Forschung“ (Marc von Gernler, Bern)
  • Kurzvortrag 1: „Von Predatory Publishing über Paper Mills bis hin zum Kauf von Mitautor:innenschaft und Zitationen – unseriöse Angebote im wissenschaftlichen Publikationswesen, von denen die Medizin betroffen ist“ (Jasmin Schmitz, Köln)
  • Kurzvortrag 2: „Wie mit Predatory Practices umgehen – Werkstattbericht des österreichischen Projektes Predatory Publishing“ (Clara Ginther, Wien)
  • Kurzvortrag 3: „OpenRefine als Hilfsmittel für die systematische Recherche in Leitliniendatenbanken und Studienregistern“ (Helge Knüttel, Regensburg)
  • Kurzvortrag 4: „Wir haben die Kuh – hören wir endlich auf, das Gras zu kaufen und die Milch zu verschenken!“ (Christian Vogel, Linz)

Der zweite Vortrag musste krankheitsbedingt entfallen, wurde aber für diese Ausgabe trotzdem verschriftlicht.

In der Postersession am Dienstag wurden acht Poster vorgestellt und die drei Poster mit den meisten Stimmen prämiert (Poster 5, 6, 4):

  • Poster 1: „Charité Open Access Dashboard“ (Elena Gandert & Ursula Flitner, Berlin)
  • Poster 2: „Erweiterte Literaturrecherchemöglichkeiten zu Long COVID“ (Hermann Kroll, Braunschweig, Katharina Heldt, Berlin & Lisa Kühnel, Bonn)
  • Poster 3: „Bestandsnutzung an der neuen Universitätsmedizin Augsburg: Erste Einblicke“ (Evamaria Krause, Mathilda Marquordt & Michaela Beißer, Augsburg)
  • Poster 4: „Systematische thematische Erweiterung des Spektrums der Publikationsberatung“ (Jasmin Schmitz, Köln)
  • Poster 5: „Glossar für die Systematische Literaturrecherche – Ein Wegbegleiter auf der Suche nach Evidenz“ (Marc von Gernler, Bern)
  • Poster 6: „Die Bibliothek geht in die Klinik – Informationskompetenz an der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin Mainz“ (Sabine Hoyer, Mainz)
  • Poster 7: „Mit der Bibliothek zur Promotion“ (Lorena Cascant Ortolano & Kerstin Gimpl-Häckelmann, Mainz)
  • Poster 8: „Konsortialverhandlungen als Aufgabe von ZB MED“ (Jonathan Lehmann & Lea Schindler, Köln)

Die Preisträger:innen des Wettbewerbs Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken 2023 erhielten am Mittwoch die Gelegenheit, ihr ausgezeichnetes Projekt zu präsentieren:

  • CAS Studiengang „Systematic Review Information Specialist“ (Monika Wechsler in Vertretung für die beteiligten Kolleginnen und Kollegen der Universitätsbibliothek Medizin Basel und der Campus Muttenz Bibliothek)

Aktuelles Schwerpunktthema: AGMB-Jahrestagung 2023

Die vorliegende Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFOMATION zur Jahrestagung der AGMB e. V. 2023 beinhaltet den Tagungsbericht und drei auf den Vorträgen sowie einen auf einem Kurzvortrag basierende Beiträge:

  • Sabine HOYER, Kerstin GIMPL-HÄCKELMANN, Stefanus SCHWEIZER & Lorena CASCANT ORTOLANO (alle Mainz) verfassten den Tagungsbericht „‚AGMB 2023: Zukunft – jetzt erst recht‘. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) e.V. vom 18. bis 20. September 2023 in Bonn“ (DOI: 10.3205/mbi000582).
  • Ramona HOCK (Berlin) stellt in ihrem Beitrag „Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren“ vor, welche Maßnahmen die Helios Zentralbibliothek bisher ergriffen und welche sie neu erdacht hat, um mit ihren Angeboten sichtbar für die Mitarbeiter:innen an allen Standorten der Helios Kliniken Gruppe sowie im Homeoffice zu sein (DOI: 10.3205/mbi000581).
  • Lorena STAIGER (Bern) entwickelte zusammen mit ihrem Team der Bibliothek Medizin in Bern eine virtuelle Tour durch die Bibliothek, die aus 25 einzelnen Videos besteht und so jedem Interessierten ermöglicht, sich individuell und passgenau eine eigene Führung zusammenzustellen: „Virtuelle Tour durch die Universitätsbibliothek Medizin Bern“ (DOI: 10.3205/mbi000580).
  • Corinna DRESSLER (Berlin) skizziert Inhalte und Lernziele der achtteiligen Kursreihe zur Vermittlung der grundlegenden Schritte der Erstellung eines Systematic Reviews an der Charité, erläutert Herausforderungen des ersten Durchlaufs und stellt mögliche Lösungsansätze dar: „Angebote zu Systematic Reviews durch die Medizinische Bibliothek der Charité – Universitätsmedizin Berlin“ (DOI: 10.3205/mbi000579).
  • Christian VOGEL (Linz) gibt in seinem satirischen Beitrag „Wir haben die Kuh – hören wir endlich auf, das Gras zu kaufen und die Milch zu verschenken!“ die wesentlichen Aspekte seines Kurzvortrages wieder (DOI: 10.3205/mbi000578).

Zum Wettbewerb „Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken“ gibt es wieder zwei Beiträge sowie die Ausschreibung der nächsten Runde:

  • Das 2023 prämierte Projekt wird durch die Preisträger:innen Hannah EWALD (Basel), Andreas LEDL (Zürich), Christian APPENZELLER-HERZOG (Basel), Thomas FÜRST (Basel) & Monika Wechsler (Basel) in einem eigenen Beitrag „CAS Systematic Review Information Specialist: Eine umfangreiche, interdisziplinäre Fortbildung“ präsentiert (DOI: 10.3205/mbi000577).
  • Claudia JIRAUSCH (Leipzig) begründet die Entscheidung der Jury, dieses Projekt als Leuchtturm 2023 auszuzeichnen (DOI: 10.3205/mbi000576).
  • In der Ausschreibung für den nächsten Wettbewerb „Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken“ 2024 werden erneut Medizinbibliotheken aufgerufen, sich mit ihrem Projekt zu bewerben (DOI: 10.3205/mbi000565).

Folgende Beiträge wurden zu den Postern der Posterausstellung verfasst:

  • Elena GANDERT & Ursula FLITNER (beide Berlin) beschreiben in ihrem Poster „Das Charité Open Access Dashboard“ das Dashboard und den Hintergrund seiner Entwicklung und erläutern detailliert vier der enthaltenen Diagramme (DOI: 10.3205/mbi000575).
  • Evamaria KRAUSE, Mathilda MARQUORDT & Michaela BEISSER (alle Augsburg) geben in ihrem Poster „Bestandsnutzung an der neuen Universitätsmedizin Augsburg: Erste Einblicke“ einen Einblick in die Entwicklung der Bestandsnutzung in den ersten Jahren und betrachten dabei die Volltextzugriffe, Artikel-Bestellungen und die Nutzung der Lehrbücher (DOI: 10.3205/mbi000574).
  • Jasmin SCHMITZ (Köln) thematisiert in ihrem Poster „Systematische thematische Erweiterung des Spektrums der Publikationsberatung“ ein Projekt, welches zum Ziel hat, thematische Lücken in den FAQs der PUBLISSO Publikationsberatung von ZB MED zu identifizieren, um das Angebot kontinuierlich zu erweitern (DOI: 10.3205/mbi000573).
  • Marc von GERNLER (Bern) stellt in seinem Poster „Glossar für die Systematische Literaturrecherche – ein Wegbegleiter auf der Suche nach Evidenz“ das Glossar kurz und bündig mit Eckdaten, Text-Beispielen, Abbildungen und Tabellen vor (DOI: 10.3205/mbi000572).
  • Sabine HOYER (Mainz) zeigt in ihrem Poster „Die Bibliothek geht in die Klinik – Informationskompetenz an der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin Mainz“, wie die Bibliothek mithilfe ihrer Angebote den erheblichen Schulungsbedarf im Bereich Literaturrecherche und -verwaltung trotz der begrenzten Zeit ihrer Zielgruppe effektiv erfüllen kann (DOI: 10.3205/mbi000571).
  • Lorena CASCANT ORTOLANO & Kerstin GIMPL-HÄCKELMANN (beide Mainz) visualisieren mit ihrem Poster „Mit der Bibliothek zur Promotion“, wie die Bereichsbibliothek Universitätsmedizin in Mainz ihre Promovierenden unterstützt und präsentieren die wichtigsten Kooperationen mit anderen Stakeholdern (DOI: 10.3205/mbi000570).
  • Jonathan LEHMANN & Lea-Carolina SCHINDLER (beide Köln) informieren in ihrem Poster „Konsortialverhandlungen als Aufgabe von ZB MED“ anschaulich über den Ablauf dieser Verhandlungen bis hin zum fertigen Konsortialangebot (DOI: 10.3205/mbi000569).

Weiterhin finden Sie in der aktuellen Ausgabe den Bericht des Vorstandes der AGMB sowie drei Nachzügler des Themenheftes zu „Forschungsnahe Dienste von (Medizin-)Bibliotheken“:

  • In der Mitteilung „Aus der AGMB“ berichtet Claudia JIRAUSCH über die Tagung und die Mitgliederversammlung der AGMB 2023 und beschreibt die Tätigkeiten des AGMB-Vorstandes seit der Tagung (DOI: 10.3205/mbi000564).
  • Susanne BLUMESBERGER (Wien) gibt in ihrem Beitrag „Neue Kompetenzen, neue Handlungsfelder und erweiterte Spielräume. Forschungsunterstützende Services an der UB Wien“ einen Überblick über die Geschichte und den Aufbau der forschungsunterstützenden Services und berichtet, wie bereits in der Pilotphase Forschende eingebunden und Kooperationen zu anderen Dienstleistungseinrichtungen der Universität Wien aufgebaut wurden, wie sich die Zusammenarbeit mit dem Zentralen Informatikdienst gestaltet und welche Services entwickelt werden konnten (DOI: 10.3205/mbi000568).
  • Karolina Luisa MADER, Philipp HARLOS & Tobias BENGFORT (alle Berlin) stellen in „Castellum – eine datenschutzkonforme Webanwendung für das Management von Proband:innen der wissenschaftlichen Forschung“ dar, was die schlüsselfertige Open-Source-Anwendung für das Management der Daten von Proband:innen leisten kann und richten anschließend den Fokus auf eine mögliche Ausweitung der Software im klinischen Forschungsbereich (DOI: 10.3205/mbi000567).
  • Daniela Adele HAUSEN & Ute TRAUTWEIN-BRUNS (beide Aachen) beschreiben in „Eine Strategie zur Anpassung generischer Forschungsdatenmanagement-Trainingsinhalte an medizinische Aspekte“ die Anpassung des RWTH-Angebotes zum Forschungsdatenmanagement an die Anforderungen der Medizinischen Fakultät und die Zusammenarbeit mit zentralen Stellen innerhalb der RWTH sowie mit externen Einrichtungen wie ZB MED (DOI: 10.3205/mbi000566).

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!


Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.


Literatur

1.
Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB), Hrsg. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Bonn, 18.-20.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Verfügbar unter: https://www.egms.de/de/meetings/agmb2023/ External link