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Nach zwei Jahren Onlinetagung konnte dieses Jahr endlich wieder ein Treffen vor Ort stattfinden. Vom 19. bis 21. September 2022 fand die Jahrestagung der AGMB e. V. unter dem Motto „AGMB 2022: Gemeinsam Chancen nutzen“ in Würzburg statt. Zusammen mit dem Ortskomitee der Universitätsbibliothek Würzburg organisierte der Vorstand das dreitägige Programm. Insgesamt meldeten sich 51 Vertreter:innen von Firmen an, die an 19 Ständen zu Gesprächen zur Verfügung standen. In den zehn Product Reviews wurden außerdem die aktuellen Entwicklungen vorgestellt. 63 Tagungsteilnehmer:innen konnten gemeinsam mit dem Ortskomitee und dem AGMB-Vorstand außerdem vier Poster besichtigen und sechs Vorträge sowie vier Kurzvorträge anhören und diskutieren. Unser Dank für die reibungslose Organisation der Tagung und das große Engagement gilt dem Team um Dr. Diana Klein, Almut Wenk und Kerstin Kornhoff.

Wir haben uns sehr gefreut in diesem Jahr gleich zwei Workshops am Montagmorgen anbieten zu können. Zum einen wurde das Datenverarbeitungstool OpenRefine vorgestellt und ausprobiert und zum anderen die „Empfehlungen zur Transformation“ des Wissenschaftsrates besprochen. In der offiziellen Eröffnungssession der Tagung gab es neben den Grußworten einen äußerst inspirierenden Festvortrag von Prof. Dr. Bettina Baeßler u.a. zu den aktuellen Entwicklungen der künstlichen Intelligenz in der Radiologie.

In einem neuen Programmpunkt sollten die Sprachrohre der AGMB diskutiert werden. Der Vorstand wählte dafür das interaktive Format der Fishbowl Diskussion. In diesem Format gibt es einen inneren Kreis mit Stühlen, auf denen alle Teilnehmer:innen Platz nehmen können, die sich aktiv an der Diskussion beteiligen wollen. Im Außenkreis haben alle anderen Platz. Es kann zu jeder Zeit eine Person aus dem äußeren Ring in den inneren wechseln und andersherum. In diesem Rahmen wurden, abwechselnd moderiert durch die Vorstandsmitglieder, die einzelnen Kommunikationskanäle diskutiert. Im Zentrum standen dabei: die Zeitschrift der AGMB GMS MBI, Social Media (Twitter, Facebook), Mailinglisten und unser Blog medinfo (http://www.medinfo-agmb.de/). Es wurde jeweils besprochen, welchen Mehrwert die Kanäle bieten, wie sie genutzt werden und wie daran partizipiert werden kann. Aus den sehr angeregten Diskussionen ergeben sich für den Vorstand die nachfolgenden wesentlichen Erkenntnisse und Arbeitsaufträge:

• Die Teilnehmer:innen an der Fishbowl Diskussion wünschen sich eine größere Verknüpfung zwischen den einzelnen Kanälen, da sie mitunter nicht alle Kanäle nutzen, kennen aber einzelne oder alle Kanäle der AGMB.
• GMS MBI soll weiterhin den Heftcharakter behalten, aber aktiver auf den anderen Kanälen diskutiert bzw. beworben werden. Die Inhalte werden geschätzt, sind interessant, aber in der Menge als Heft teilweise zu umfangreich.
• Der Twitterkanal soll wieder verstärkt genutzt werden, um auf Themen hinzuweisen (z.B. über Retweets).
• Die offizielle Mailingliste medibib-l wird auch von vielen Nichtmitgliedern der AGMB abonniert. Daher gibt es bei bestimmten sensiblen Themen Vorbehalte in der Diskussion und die Einführung einer weiteren, nur für Mitglieder zugelassenen, Mailingliste wird mehrheitlich gewünscht.
• Neuen Kommunikationswegen stehen die Teilnehmer:innen offen gegenüber. Es soll über einen AGMB-Podcast nachgedacht werden.

Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Hinweise, Aufträge und Gedanken, mit denen sich der Vorstand in den kommenden Monaten beschäftigen wird. Wir danken allen, die sich an dem neuen Format beteiligt haben, für die spannenden Eindrücke und die entspannte Diskussion und werden die Mitglieder über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Auf der Mitgliederversammlung konnte der Vorstand eine kurze Version des Tätigkeitsberichtes und die Vereinsfinanzen präsentieren. Außerdem wurde unseres verstorbenen Ehrenmitglieds Dr. Franz Josef Kühnen gedacht. Die Leiter der Arbeitskreise Medizinbibliotheken an Hochschulen (Volker Braun) und Krankenhausbibliotheken (Dr. Christian Vogel) berichteten von den jeweiligen Sitzungen am Vortag. Der Vorstand wurde für das vorangegangene Geschäftsjahr entlastet. Vier Poster wurden während der gesamten Tagung ausgestellt, in der Postersession von den Autor:innen vorgestellt und intensiv diskutiert. In den Vorträgen und Kurzvorträgen am Dienstag wurden neue Standorte und Lernraumentwicklungen sowie Entwicklungen in der Informationskompetenzvermittlung und des RefHunters präsentiert. Die AG EBM traf sich im Treffpunkt, der parallel zum Treffpunkt von GMS MBI und den Krankenhausbibliotheken stattfand. Im zweiten Zeitslot der Treffpunkte kamen u.a. alle Newcomer bei der AGMB mit der Vorsitzenden der AGMB zusammen.

In der Schlusssession am Mittwoch wurden die Preisträger:innen des Wettbewerbs „Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken 2022“ ausgezeichnet. Das Gemeinschaftsprojekt der UB Basel und des Departments für Klinische Forschung – LIGHTS – wurde von der Jury als preiswürdig angesehen [1]. Die entwickelte Datenbank unterstützt die Suche nach Leitlinien zur Forschungsmethodik. Für ihr Poster „Auf die Plätze, fertig, blog! Ein Social-Media-Stufenplan“ [2] erhielt Dr. Kirsten Darby von der Medizinischen Hochschule Hannover den Posterpreis des Publikums.

Abgerundet wurde das Tagungsprogramm durch Führungen (z.B. im Weltkulturerbe Residenz) und zwei Abendveranstaltungen, bei denen es einen entspannten Austausch gab. Einen ausführlichen Bericht zur Tagung hat das Ortskomitee 2023 aus Bonn in GMS MBI veröffentlicht [3].

Am Mittwochnachmittag trafen sich die Ortskomitees aus Würzburg und Bonn gemeinsam mit dem Vorstand, um die Erkenntnisse aus der Organisation der Tagung 2022 an das neue Ortskomitee zu übergeben. Dieser Austausch hat sich über viele Jahre etabliert und auch diesmal konnten die kleineren und größeren Hinweise strukturiert übergeben werden.

Im November traf sich der Vorstand zur nächsten Vorstandssitzung. Gemeinsam mit dem Ortskomitee für 2023 aus Bonn, bestehend aus Vertreter:innen von BfArM, ULB Bonn und ZB MED, wurden die Tagungsräume besichtigt. Vor Ort hatten wir die Gelegenheit, das Programm zu planen und Absprachen für die Durchführung der kommenden Tagung (18.–20. September 2023) zu treffen. In den kommenden Monaten wird es weitere regelmäßige Treffen des Vorstandes u.a. zur Vorbereitung der Tagung 2023 geben.

Die Fortbildung zwischen den Tagungen durch PubPharm musste wegen mangelnder Anmeldungen verschoben werden und wird am 24. Januar 2023 nachgeholt. Der Vorstand wird die Mitglieder weiterhin regelmäßig über den Newsletter informieren und sich kontinuierlich mit der Überarbeitung der Vereinsdokumente und Routinen für die Tagung beschäftigen. Die Umsetzung der Anregungen aus der Fishbowl-Diskussion wird einen Arbeitsschwerpunkt für 2023 bilden.

Claudia Jirausch

für den Vorstand der AGMB

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.