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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Kooperationen mit internen und externen Partnern: Beispiele aus vielfältigen Servicebereichen medizinischer Hochschulbibliotheken

Cooperations with internal and external partners: examples from diverse service areas of medical university libraries

Fachbeitrag Kooperation von Medizinbibliotheken

  • Martina Semmler-Schmetz - Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim, Deutschland
  • Jutta Matrisciano - Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim, Deutschland
  • corresponding author Oliver Weiner - Medizinische Abteilung der Universitätsbibliothek Kiel, Deutschland
  • Iris Reimann - Medizinische Bibliothek der RWTH Aachen, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2018;18(1-2):Doc04

doi: 10.3205/mbi000405, urn:nbn:de:0183-mbi0004056

Published: September 6, 2018

© 2018 Semmler-Schmetz et al.
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Zusammenfassung

Hochschulbibliotheken haben das Thema Informationskompetenz für sich als Aufgabe erkannt und bieten vielfältige Schulungen zu dem Thema an. Dabei hat sich im Laufe der Jahre das Verständnis von Informationskompetenz durch Themen wie Digitalisierung, Social Media und eine Erweiterung der anzusprechenden Zielgruppen gewandelt. Das Eingehen von Kooperationen mit den internen oder externen Partnern ist eine Voraussetzung, um bedarfsgerecht auf die Informationsbedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe einzugehen. Andere Aufgaben wie Forschungsdatenmanagement oder ein flexibler Zeitschriftenbezug lassen sich in Kooperation mit den betreffenden Akteuren besser bewältigen. Der Beitrag führt Kooperationsbeispiele aus drei medizinischen Hochschulbibliotheken an.

Schlüsselwörter: Kooperation, medizinische Hochschulbibliothek, Informationskompetenz

Abstract

University libraries have long since recognized information literacy as an important issue in their daily work, and they offer a wide range of lectures and workshops on this topic. The understanding of information literacy has changed over the years under the influence of digitization, social media and the broadening of the target groups to be addressed. In order for libraries to be able to respond adequately to the particular requirements of individual target groups, cooperating with internal and external partners is essential. Other library functions, such as research database management and flexible journal licensing, are also facilitated through cooperation with the relevant parties. This article presents and describes cooperation models in use at three different medical libraries.

Keywords: cooperation, medical university library, information literacy


Einleitung

Bibliotheken haben viele Aufgaben oder Ziele, die erst durch das Zusammenwirken mit externen Organisationen oder internen Abteilungen (über den Geschäftsgang hinaus) erfüllt werden können. Das Eingehen von Kooperationen stellt ein effektives Mittel dar, um Ziele, Arbeitsaufträge oder Projekte zu einem konkreten Arbeitsergebnis zu führen. Kooperationen bestimmen unseren Arbeitsalltag. Sie sind das zweckgerichtete Zusammenwirken von Handlungen zweier oder mehrerer Akteure zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles [1].

Eine der Aufgaben, die in den letzten Jahren für Bibliotheken immer mehr an Bedeutung gewonnen haben, ist die Vermittlung von Informationskompetenz. Anfangs standen für Hochschulbibliotheken die Studierenden als Zielgruppe im Fokus von Schulungsangeboten zur Informationskompetenz. Mit der Weiterentwicklung des Verständnisses von Informationskompetenz hat sich auch der Kreis der anzusprechenden Zielgruppen erweitert.

Die Vermittlung von Informationskompetenz hat nicht mehr nur die Aufgabe, Studierenden die Ansätze der Informationsbeschaffung und des kritischen Umgangs mit Medien aller Art zu vermitteln. Informationskompetenz kann heute auch bedeuten, dass Bibliotheken Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler zu Bildungsthemen und Studienberatung sein können [2]. Als Dienstleister für Forschung, Lehre und Wissenschaft an einer Hochschule bieten sie zudem Unterstützung und Schulungen zu Themen des elektronischen Publizierens, Open Access, Forschungsdatenmanagement und Digitalisierung.

„Als überlegt gestalteter Lern- oder Wissensraum bieten sie [Bibliotheken] Beratung bei Bildungs- und Studienvorhaben, als Serviceeinrichtung kümmern sie sich um die Unterstützung des elektronischen Publizierens nach dem Open Access-Prinzip, um die Erschließung von Forschungsdaten (Stichwort: Big Data), um die Digitalisierung von historisch bedeutsamen Quellen und Sammlungen, um nur einige wichtige Bereiche zu nennen“ [3].

Auch die Offenheit neuen Schulungskonzepten und Schulungsthemen gegenüber muss von Bibliotheken in Sachen Informationskompetenz heute vorausgesetzt werden. Die klassische Präsenzveranstaltung trifft oftmals nicht mehr auf das Interesse der Studierenden und wird durch offenere Konzepte wie z.B. die „Coffee Lectures“ ergänzt.

Um neben der angestammten Zielgruppe der Studierenden auch die erweiterten Zielgruppen zu erreichen, sind Kooperationsvereinbarungen im Konzept und Ablauf zwischen den beteiligten Parteien nötig. Bibliotheken müssen um die neuen Zielgruppen – wie z.B. Wissenschaftler – werben und sie von der Relevanz von Kooperationen mit Bibliotheken überzeugen. Zugleich müssen sie ansprechbar und bereit sein für diese neuen Zielgruppen und ihre Bedarfe.

Nur in der Kooperation können die Informationsbedürfnisse ermittelt und in ein tragfähiges Konzept zum Nutzen beider Partner umgewandelt werden.

Zudem führt das Beispiel der Medizinischen Bibliothek der RWTH Aachen an, welche vielfältigen Kooperationen über das Thema Informationskompetenz hinaus zur Aufgabenbewältigung eingegangen werden können.


Kooperationen zwischen Bibliothek und weiteren Abteilungen der Medizinischen Fakultät Mannheim

Mit der Veranstaltungsreihe „Coffee Lectures“ bietet die Bibliothek nach dem Motto „Coffee for free and lectures for all“ seit Mai 2016 ein neues Kursformat an und kooperiert dabei mit weiteren Abteilungen der Fakultät. Das Angebot leitet sich aus der Erfahrung ab, dass sich immer weniger NutzerInnen für einen 1,5-stündigen freiwilligen Präsenzkurs zu Themen „rund um die Bibliothek“ Zeit nehmen.

Sinkende Nutzerzahlen in diesen IK-Veranstaltungen werden auch in vielen anderen Bibliotheken konstatiert. Ausgehend von dieser Tatsache wurde in der ETH Zürich das Konzept der „Coffee Lectures“ entwickelt: Kurzpräsentationen zu interessanten Themen (z.B. aus den Bereichen Literaturrecherche, Datenbanknutzung, Literaturverwaltung, Zeitmanagement während der Dissertation usw.) sollen alle Zielgruppen ansprechen, mit einem ersten Überblick versorgen und ggf. auf weitere Beratungs- und Schulungsmöglichkeiten hinweisen.

Nach einer Reihe von Coffee Lectures, die von Kolleginnen und Kollegen aus der Bibliothek durchgeführt wurden, wurde das Themenspektrum um Veranstaltungen erweitert, die von Mitarbeitern anderer Abteilungen der Medizinischen Fakultät Mannheim durchgeführt wurden. Hier ist die gute Zusammenarbeit mit Fachreferenten der UB Heidelberg zu nennen, die verschiedene Veranstaltungen zum Open Access-Publikationsfonds sowie zu einem Überblick über das Forschungsdatenmanagement der UB Heidelberg durchgeführt haben. Auch mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des E-Learning-Teams der Fakultät kooperiert die Bibliothek bei der Durchführung von Coffee Lectures; Themenbeispiele wären „Adobe Connect - Webconferencing und Online-Veranstaltungen“ sowie „Infos zum Urheberrecht/Nutzung von e-Content in der Lehre“. Außerdem besteht eine Kooperation mit der Abteilung für Medizinische Statistik, deren wissenschaftliche Mitarbeiterin sich mit einem Vortrag zum „Medizinischen Fortschritt durch Metaanalyse“ an der Veranstaltungsreihe beteiligte. Die Bibliothek beabsichtigt, die Kooperationen auf weitere Abteilungen der Medizinischen Fakultät Mannheim auszubauen und dadurch das Themenspektrum der Coffee Lectures nochmals zu erweitern.

Darüber hinaus kooperieren die Bibliotheksleitung und weitere an der Lehre für das 3. Studienjahr Beteiligte gemeinsam mit der Referentin des Projektes „Wissenschaftlichkeit im Medizinstudium“, Vertretern des Geschäftsbereichs „Studium und Lehrentwicklung“ sowie der Studienkommission in der „AG Wissenschaftsstrang“, die 2015 an der Medizinischen Fakultät Mannheim gegründet wurde.

Aufgabe der abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe ist die Ausgestaltung von Maßnahmen zur Stärkung der Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizincurriculum, wie sie von Wissenschaftsrat, Fachgesellschaften sowie Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland allgemein gefordert und von der Medizinischen Fakultät Mannheim für den Modellstudiengang MaReCuM beschlossen wurden. Im Zentrum steht dabei die Anpassung der Studienordnung nach § 27(2) ÄApprO durch die Implementierung eines Leistungsnachweises „Wissenschaftliches Arbeiten“ mit verpflichtender Forschungsarbeit.

Basierend auf einer Bestandsaufnahme der zuvor bereits curricular verankerten Veranstaltungen zur Stärkung der wissenschaftlichen Kompetenzen der Studierenden wurden innerhalb der Arbeitsgruppe ergänzende Vorlesungen und Seminare geplant und die Rahmenbedingungen für den neuen Leistungsnachweis „Wissenschaftliches Arbeiten“ inklusive der Forschungsarbeit festgelegt. Seit dem Wintersemester 2015/16 absolviert jeder Studierende im 3. Studienjahr innerhalb eines sechswöchigen Lehrblocks im Modul „Gesellschaft und Gesundheit“ alle Vorlesungen, Seminare und Phasen des Selbststudiums zur Vorbereitung der Forschungsarbeit, die eine eigene wissenschaftliche Leistung der Studierenden sein muss. Die Bibliothek ist an den Pflichtveranstaltungen mit drei neunzigminütigen Seminaren zur Vermittlung von Informationskompetenz beteiligt, die folgende Themen beinhalten: Einführung in das Dienstleistungsangebot der Bibliothek, Recherche lokal (gedruckt und elektronisch) verfügbarer Literatur, Suchstrategie Thematische Suche, Dokumentlieferung, E-Learning-Ressourcen in der kommentierten, frei zugänglichen Datenbank KELDAmed (Seminar 1), Literaturrecherche in ausgewählten Fachdatenbanken und datenbankspezifische Suchstrategien, relevante Online-Ressourcen aus dem Bereich „Public Health“, Evaluierung und Zitierweise von Internetquellen (Seminar 2) sowie vertiefende Informationen zur Literatursuche bzw. Suchstrategien in der Datenbank PubMed und Kurzpräsentation der Cochrane Library (Seminar 3). Die Übungsanteile aller Seminare sind auf das in der jeweiligen Kurswoche behandelte Modulthema (z.B. „Allergien und berufliches Umfeld“) zugeschnitten.

Die Forschungsarbeit selbst, mit der die Studierenden zu jedem Studienzeitpunkt beginnen können, kann Teil einer Promotionsarbeit sein. Zur Themenvermittlung steht eine Online-Themenbörse der Fakultät zur Verfügung. Bis zur Zulassung zum Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung muss die benotete Forschungsarbeit vorliegen.

Zum aktuellen Zeitpunkt trifft sich die Arbeitsgruppe im ca. vierteljährlichen Rhythmus, um offene Umsetzungsfragen zu diskutieren. Aus Evaluationen sowie Rückmeldungen der Lehrenden und Studierenden werden Rückschlüsse für die Optimierung der administrativen Vorgänge und der inhaltlichen Ausgestaltung des Leistungsnachweises inklusive Forschungsarbeit gezogen [4].


Einführung in das medizinische Bibliotheks- und Informationswesen für ausländische Ärzte und Ärztinnen / Medizinische Abteilung der Universitätsbibliothek Kiel

Unter den vielen syrischen Geflüchteten, die seit 2015 nach Schleswig-Holstein gekommen sind, befinden sich auch viele Ärztinnen und Ärzte, sowie medizinisches Fachpersonal, die gerne die Voraussetzungen für eine Tätigkeit in ihrem angestammten Beruf erfüllen möchten.

Ausländische Ärzte, die in Deutschland tätig werden möchten, müssen jedoch zum einen ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen und zum anderen gleichwertige medizinische Kenntnisse wie ihre deutschen Kollegen aufweisen. Diese Sprach- und Sachkenntnisse müssen anhand einer Kenntnisprüfung nachgewiesen werden. Gerade diese Kenntnisprüfung hat jedoch eine hohe Durchfallquote, da das Erlernen einer neuen Sprache und Fachsprache, sowie der Nachweis medizinischer Kenntnisse nach deutschen Richtlinien vielen ausländischen Ärzten Probleme bereitet. Einige deutsche Bundesländer haben auf dieses Problem mit speziellen Vorbereitungskursen für Berufe im Gesundheitswesen reagiert. In Schleswig-Holstein wird durch das Berufsförderwerk „bfw“ ein 8-monatiger Kurs zur „Vorbereitung ausländischer Ärzte auf die Fachsprachen und Kenntnisprüfung“ B2/C1 Medizin angeboten [5].

Das Berufsförderwerk ist im Frühjahr 2017 an die Medizinische Abteilung der Universitätsbibliothek Kiel mit der Bitte um Unterstützung in Form einer Einführung in das medizinische Bibliotheks- und Informationswesen herangetreten. Der Einführungskurs soll den ausländischen Ärztinnen und Ärzten aufzeigen, welche Möglichkeiten der medizinischen Informationsversorgung ihnen zur Verfügung stehen.

Neben der Einführung in Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken, stehen die Zugangsmöglichkeiten auf Monographien und Zeitschriftenliteratur ausgehend von ihren jeweiligen Heimatstandorten im Focus der Veranstaltung. Es werden die Strukturen der öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken und die mit ihnen zur Verfügung stehenden Fernleihoptionen aufgezeigt. Direktlieferdienste und Open Access sind ebenfalls Themen von großem Interesse.

Da das Erlernen der deutschen Sprache ein zentrales Anliegen des Kurses ist, wird die sechzigminütige Veranstaltung auf Deutsch abgehalten. Auf Grund des großen Interesses an dem Kurs sind zu Beginn 2 Termine in kurzer Folge abgehalten worden. Weitere Termine sind vereinbart. Der Kurs kann kurzfristig auf Bedarf in den Räumlichkeiten der Medizinischen Abteilung durchgeführt werden.


Kooperationsbeispiele aus der Medizinischen Bibliothek der RWTH Aachen

Forschungsdatenmanagement (FDM) ist eines der neueren Themen, die an Hochschulen als Aufgabe für die Zukunft erkannt worden sind. Die Sicherung von Forschungsdaten zur nachhaltigen Archivierung und möglicherweise für eine spätere Nachnutzung ist an vielen Hochschulen den Bibliotheken, meist in Kooperation mit den Rechenzentren und zentralen Abteilungen der Hochschulverwaltung als Aufgabe übertragen worden und stellt aufgrund der Komplexität und der Mannigfaltigkeit der Forschungsdaten der unterschiedlichsten Fachdisziplinen eine große Herausforderung dar.

An der Universitätsbibliothek der RWTH Aachen ist für das FDM eine eigene Abteilung etabliert worden, die dem Dezernat IT der UB zugeordnet ist und eng mit dem IT-Center der Universität kooperiert. Diese Abteilung zeichnet sich durch eine sehr hohe Kompetenz bzgl. des FDM aus. Allerdings fehlt ihr bei vielen Fächern die fachliche Kompetenz. Daher bindet die Abteilung FDM sehr eng die Fachreferenten ein, um deren fachliche Expertise nutzen zu können. Das Zusammenwirken der Abteilung FDM mit den jeweiligen Fachreferenten kann beispielhaft für innerbibliothekarische Kooperationen angeführt werden. Bei Beratungsgesprächen zum FDM werden die betreffenden Fachreferenten zu den Besprechungen eingeladen, so auch das Fachreferat für Medizin an der Universitätsbibliothek Aachen bei Anfragen der Wissenschaftler und Ärzte der Medizinischen Fakultät. Für die Abteilung FDM sind die Zusammenhänge aus der Medizinischen Forschung nicht auf Anhieb erkennbar, da das Themenspektrum einer Medizinischen Fakultät sehr divers ist und von biomedizinischer Grundlagenforschung über medizintechnische und medizinangewandte Themen hin zu der hochkomplexen Erforschung und Behandlung der einzelnen Krankheiten und der Durchführung von klinischen Studien reicht. Entsprechend mannigfaltig sind die Methoden und die dadurch erhobenen Daten. Sei es, dass man z.B. bei einem Western Blot in der biomedizinischen Forschung die verwendeten Antikörper, die Trägermatrix, die verwendete Membran und weitere signifikante Laborparamater erfassen muss oder aber in einer klinischen Studie patientenrelevante Daten der Anamnese bis hin zur genauen Beschreibung der Therapie. Neben der fachlichen Expertise wie der Vermittlung der grundlegenden Prinzipien der einzelnen Forschungsthemen und dem Erläutern von medizinischen Fachbegriffen, die letztendlich auch in der Erstellung einer Metadatenstruktur münden können, sind vor allem die Kenntnis der organisatorischen Strukturen an den jeweiligen Fakultäten oder Fachbereichen von Vorteil und die damit vorhandenen Kontakte zu möglichen Ansprechpartnern. So stehen zu Beginn eines Projektes fachkompetente Partner auf beiden Seiten, um eine optimale Aufbereitung, Sicherung und Zurverfügungstellung von Forschungsdaten zu gewährleisten.

Ein gelungenes Kooperationsbeispiel mit dem Universitätsklinikum der RWTH Aachen stellt das Zeitschriftenranking für das Fach Medizin dar. Im Zusammenwirken der Medizinischen Bibliothek mit der Bibliothekskommission der Medizinischen Fakultät wird alle zwei bis drei Jahre der aktuelle Zeitschriftenbestand evaluiert. Dazu werden alle leitenden Klinik- und Institutsdirektoren der Uniklinik Aachen gebeten, die von ihnen benötigen Zeitschriften zu priorisieren. Aus dem Ergebnis der Befragung erstellt die Medizinische Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Integrierten Medienbearbeitung Medizin nach definierten Kriterien ein Gesamtzeitschriftenranking, das schließlich entsprechend der zur Verfügung stehenden Gelder und nach Zustimmung durch die Bibliothekskommission den Zeitschriftenbestand der kommenden Jahre bestimmt [6].

Das seit 2003 erstmals durchgeführte Zeitschriftenranking ist ein erfolgreiches Beispiel für eine gelungene Kooperation und soll solange beibehalten werden, wie die Entwicklungen in den DEAL-Verhandlungen dies notwendig erscheinen lassen.


Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Schubert H, Hrsg. Netzwerkmanagement: Koordination von professionellen Vernetzungen: Grundlagen und Praxisbeispiele. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften; 2008.
2.
Sühl-Strohmenger W, Hrsg. Handbuch Informationskompetenz. Berlin, Boston: De Gruyter; 2016. DOI: 10.1515/9783110403367 External link
3.
Sühl-Strohmenger W, Straub M. Zur Einführung: Neudefinition von Informationskompetenz notwendig? In: Sühl-Strohmenger W, Hrsg. Handbuch Informationskompetenz. Berlin, Boston: De Gruyter; 2016. S. 1–5. DOI: 10.1515/9783110403367-002 External link
4.
Eckel J, Fritz HM, Miethke T, Treede RD, Obertacke U. Leistungsnachweis „Wissenschaftliches Arbeiten“ mit verpflichtender Forschungsarbeit im Medizincurriculum. Das Hochschulwesen HSW. 2016;(5+6):163-7.
5.
Berufsförderwerk bfw. Gesundheit & Soziales Weiterbildung: Fachsprach- und Kenntnisprüfung. Vorbereitung für Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland. Kiel; 2017. Verfügbar unter: https://www.bfw.de/Media/maxQ.-Dateien/maxQ._Nord/Flyer/Kiel/bfw-Kiel-Vorbereitung-auslaendische-Aerzte.pdf External link
6.
Reimann I. Die Medizinische Bibliothek der RWTH Aachen. GMS Med Bibl Inf. 2009;9(2-3):Doc19. DOI: 10.3205/mbi000147 External link