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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Open Access am Standort D – erweiterte Perspektiven für die Wissenschaft

Open Access in Germany – new prospects for science and scholarship

Fachbeitrag

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GMS Med Bibl Inf 2009;9(1):Doc05

doi: 10.3205/mbi000133, urn:nbn:de:0183-mbi0001335

Published: June 16, 2009
Published with erratum: June 29, 2009

© 2009 Schmidt et al.
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Zusammenfassung

Mit der zunehmenden Umsetzung der Open-Access-Idee entstehen in der deutschen wie der internationalen Forschungslandschaft neue Modelle der wissenschaftlichen Informationsversorgung und der Wissenschaftskommunikation. So betreiben inzwischen über die Hälfte der forschungsorientierten deutschen Universitäten ein institutionelles Repositorium. Open-Access-Repositorien bieten damit perspektivisch eine ideale Basisinfrastruktur für den Umgang mit wissenschaftlichen Publikationen: weltweite Zugänglichkeit, verbesserte Sichtbarkeit, zudem Mehrwertdienste wie fachliche und fachübergreifende Recherche-Optionen, Nutzungsstatistiken und Zitationsanalysen. Der Beitrag gibt einen aktuellen Überblick und zeigt die derzeitigen Rahmenbedingungen und Entwicklungen, aber auch Entwicklungshindernisse der deutschen Repositorienlandschaft auf. Zugleich werden Initiativen einbezogen, die Verlage, Autoren und allgemein Informationsanbieter an Praktiken des Open Access heranführen.

Schlüsselwörter: Open Access, Repositorien, Wissenschaftskommunikation, Publikationsmodelle, Netzwerke, Policies, Mandate, Verlage, Bibliotheken

Abstract

The increasing implementation of the Open Access idea has given rise to new scholarly information-supply and communication models in both the German and international research landscapes. For example, over half the research-oriented universities in Germany now operate their own institutional repository. In the long term, Open Access repositories represent an ideal basic infrastructure for handling scholarly publications since they offer worldwide accessibility, enhanced visibility and value-added services such as disciplinary and cross-disciplinary search options, usage statistics and citation analysis. This contribution provides an up-to-date overview and describes not only the current framework conditions and developments but also the barriers to development in the German repository landscape. It also deals with initiatives designed to introduce publishers, authors and general information providers to Open Access practices.

Keywords: Open Access, repositories, scholarly communication, publishing models, networks, policies, mandates, publishers, libraries


Einleitung

„The woods are full of misunderstandings about OA.“ [1]. Dieser Satz des Open-Access-Protagonisten Peter Suber ist symptomatisch für die Fragen und Irritationen, die Open Access nach wie vor hervorruft. Im Frühjahr 2009 entbrannte in den deutschen Medien eine mit einiger Schärfe geführte Debatte um Open Access. Ausgangspunkt waren virulente Vorbehalte und Widerstände einiger Verleger und Autoren, in einer von Google Buchsuche und freien Inhalten dominierten digitalen Welt die bisherigen Publikations- und Geschäftsmodelle teilweise überdenken zu müssen

Vorgetragen im Namen der Publikationsfreiheit wissenschaftlicher Autoren und der Zukunftsperspektiven mittelständischer Verlage gerieten Open Access und alle dieses Publikationsmodell stützenden Maßnahmen als unzumutbare Herausforderungen in das Zentrum einer an Informationsdefiziten und Fehlinterpretationen reichen Kampagne.

An Informationsangeboten zum Thema hat es in Deutschland indes nicht gemangelt. Mit der Informationsplattform open-access.net steht seit Mai 2007 ein zentraler Einstieg in alle Facetten des Themas Open Access zur Verfügung. Von hier aus lässt sich ein Überblick über Varianten von Open Access, Strategien, Gründe und Vorbehalte, Rechtsfragen sowie Initiativen und Projekte gewinnen, die auf den Aufbau von unterstützenden Infrastrukturen und Services für das Publizieren nach dem Open-Access-Prinzip zielen

Mit diesen Initiativen rund um Open Access, auf die wir im Folgenden exemplarisch eingehen, verändern sich zugleich die Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Publizierens. Wissenschaftliche Autoren werden in die Lage versetzt, ihre Publikationsfreiheit in einem erweiterten Spektrum von Möglichkeiten auszuüben. Bei der Finanzierung dieser Publikationsalternativen gilt es, die Vor- und Nachteile für Autoren und Leser einschließlich der wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit im Blick zu behalten. Open Access ist in diesem Sinne kein Endzweck des Publizierens, jedoch ein variantenreicher, bewährter Weg zur Verbesserung der wissenschaftlichen Informationsversorgung.


Rahmenbedingungen & Aufklärungsarbeit

Mit der jüngsten Kontroverse um das Thema „Open Access“ kommt klar zum Ausdruck, dass der umfassende Wandel der Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Publizierens, zu dem die Weichen in Deutschland bereits vor Jahren gestellt wurden [2], [3], in der breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit angekommen ist. Zugleich wurde allerdings deutlich, dass die Kernmotive, die Open Access zu seinem prominenten Platz auf der wissenschaftspolitischen Agenda verhelfen, sich weiten Teilen der wissenschaftlichen Gemeinschaft bislang nicht vermittelt hatten. So hat die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen einmal mehr klargestellt, dass die Open-Access-Bewegung darauf zielt, die bestmögliche Informationsinfrastruktur für öffentlich geförderte Forschung zu entwickeln, wobei der Zugang zu Forschungsergebnissen die öffentliche Hand finanziell möglichst wenig belasten sollte und weder mit der grundgesetzlich verankerten Wissenschaftsfreiheit noch mit dem geltenden Urheberrecht gebrochen wird [4]. In Zeiten laufender Preisanstiege von Verlagsprodukten und sinkender Kaufkraft von Bibliotheken scheint dieses Ziel ohne eine grundsätzliche Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens und eine Umschichtung von Mitteln nicht mehr erreichbar.

Urheberrechtliche Rahmenbedingungen

Open Access ist bislang kein Terminus des deutschen Urheberrechtsgesetzes, daran hat sich auch mit der Urheberrechtsreform, die seit 2003 eine EU-Richtlinie von 2001 zum Urheberrecht in der Informationsgesellschaft in deutsches Recht umsetzt, nichts geändert. Von den Änderungen des sogenannten „Zweiten Korbes“ der Urheberrechtsreform betrifft vor allem die Neuregelung der Einräumung unbekannter Nutzungsarten (Streichung des § 31, Abs. 4 UrhG) die Praxis von Open Access. Lag nach alter Rechtslage das Recht zur Online-Verbreitung eines Werkes, für das zwischen 1966 und Ende 1994 ein Verlagsvertrag geschlossen wurde, beim Urheber, so ist dieses Recht mit Ablauf des Jahres 2008 automatisch dem Verwerter zugefallen (§ 137l UrhG) – ob als einfaches oder ausschließliches Recht, ist vorerst unklar [5]. In einer Übergangsfrist bestand im Jahr 2008 die Möglichkeit des Widerspruchs und der Rechteeinräumung gegenüber Dritten, daher haben zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen von ihren Autoren einfache Online-Rechte an vor 1995 erschienenen Publikationen eingeholt. Diese Publikationen können sukzessive in gescannter Form online bereit gestellt werden, da die den Institutionen bereits eingeräumten Rechte von dem Zufall möglicherweise ausschließlicher Rechte an den Verlag unberührt bleiben. Die Aufklärung über die neue Rechtslage ließ sich zudem erfolgreich dafür nutzen, auch für die Bereitstellung neuerer Publikationen auf dem institutionellen Repositorium zu werben.

Das Einwerben wissenschaftlicher Publikationen für Repositorien über Abschluss- und Qualifikationsarbeiten hinaus ist dennoch bislang weniger erfolgreich als gewünscht. Prinzipiell könnte ein allgemeines Mandat für Open Access hier Abhilfe schaffen, doch lässt sich dies aufgrund der grundgesetzlichen Ausgangslage in Deutschland nicht realisieren: Allen an öffentlichen Forschungseinrichtungen tätigen Wissenschaftlern steht es frei zu entscheiden, ob und in welcher Form sie ihre dort erbrachten wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlichen. Entscheiden sie sich für eine Veröffentlichung in einem Verlag, hat die Vertragsgestaltung weitreichende Folgen für die rechtlichen Möglichkeiten einer Zweitverwertung der Publikation, beispielsweise der Verfügbarmachung auf Dokumentenservern. Falls im Verlagsvertrag nichts anderes vereinbart wurde, gilt z.B. im Fall von Zeitschriftenbeiträgen, dass der Urheber „das Werk nach Ablauf eines Jahres seit Erscheinen anderweitig vervielfältigen und verbreiten“ darf (§ 38 UrhG). Die meisten Repositorienbetreiber gehen davon aus, dass „vervielfältigen und verbreiten“ die Nutzungsart Online-Verbreitung einschließt; juristisch ganz unstrittig ist dies allerdings nicht [6]. Um die Option auf Zweitverwertung eines Beitrags rechtlich abzusichern, ist bei der Erstveröffentlichung eine entsprechende Vertragsgestaltung nötig, die dem Verlag lediglich einfache und nicht – wie vielfach üblich – ausschließliche Nutzungsrechte einräumt. Forschungsförderer und -organisationen sind deshalb dazu übergegangen, Wissenschaftler aufzufordern, sich diesbezügliche Verwertungsrechte vorzubehalten. Die Verankerung eines „Wissenschaftsvorbehalts“ im Urheberrecht, d.h. des Rechts der Parallelveröffentlichung nach Verstreichen einer angemessenen Verwertungsfrist auch bei der Übertragung ausschließlicher Nutzungsrechte, konnte im Rahmen des „Zweiten Korbes“ nicht durchgesetzt werden, obwohl es Vorstöße in diese Richtung gab, die im Rahmen künftiger Reformschritte möglicherweise neu verhandelt werden [7].

Ebenfalls von den Konditionen des bei Erstveröffentlichung geschlossenen Vertrages hängt ab, ob und mit welcher Open-Content-Lizenz der Urheber das Dokument bei der Zweitveröffentlichung relizenzieren darf. Schließt der Vertrag die Verbreitung und Veränderung des Dokuments durch Dritte aus, so bleiben Deposit-Lizenzen die letzte Wahl. Diese implementieren allerdings nur einen „schwachen“ Open Access, d.h. lediglich den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Information. Auf der Linie des „starken“ Open Access – wie er in der für die deutsche Wissenschaftslandschaft einschlägigen Berliner Erklärung gefordert wird – liegen hingegen Open-Content-Lizenzen wie Creative Commons, mittels derer Autoren den Nutzern ihrer Dokumente weitergehende Rechte wie eine Weiterverbreitung und Veränderung der Inhalte einräumen können.

Bei der Aufklärung der Autoren über die Möglichkeiten und Einschränkungen des elektronischen Publizierens übernehmen wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland zunehmend eine größere Rolle. Beim konkreten Abschluss eines Verlagsvertrages helfen Musterformulierungen, wie sie z.B. die Informationsplattform open-access.net bereitstellt [8]. Weitere Optionen eines alternativen Umgangs mit Nutzungsrechten bietet die Aufnahme von Open Access in Lizenzverträge, mittels derer Bibliotheken (oder Konsortien von Bibliotheken) den Zugang zu Verlagspublikationen regeln. Hier kann vereinbart werden, dass Autoren das Recht besitzen, ihre Publikationen online in Repositorien bereitzustellen. Aber auch wenn Verlage sich ausschließliche Rechte an Publikationen einräumen lassen, bestehen rechtliche Verhandlungsspielräume. So können lizenzierende Institutionen einen Vertragszusatz anregen, der ihnen unmittelbar das Recht einräumt, die Beiträge der institutionsangehörigen Autoren ggf. verzögert im institutionellen Repositorium bereitzustellen.

Policies von Forschungsförderern

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt sich seit Jahren engagiert für die Förderung des entgeltfreien Zugangs zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung ein und hat Open Access zum festen Bestandteil ihrer Förderpolitik gemacht. Mit jeder Bewilligung teilt die DFG den Fördernehmern mit, dass sie „erwartet, dass die mit ihren Mitteln finanzierten Forschungsergebnisse publiziert und dabei möglichst auch digital veröffentlicht und für den entgeltfreien Zugriff im Internet (Open Access) verfügbar gemacht werden. Die entsprechenden Beiträge sollten dazu entweder zusätzlich zur Verlagspublikation in disziplinspezifische oder institutionelle elektronische Archive (Repositorien) eingestellt oder direkt in referierten bzw. renommierten Open Access Zeitschriften publiziert werden.“ Dabei sollen sich die an DFG-geförderten Projekten beteiligten Wissenschaftler „in Verlagsverträgen möglichst ein nicht ausschließliches Verwertungsrecht zur elektronischen Publikation ihrer Forschungsergebnisse zwecks entgeltfreier Nutzung fest und dauerhaft vorbehalten.“ Die DFG gesteht hierbei zu, dass „disziplinspezifisch Karenzzeiten von in der Regel 6–12 Monaten vereinbart werden, vor deren Ablauf das Einstellen bereits publizierter Forschungsergebnisse in disziplinspezifische oder institutionelle elektronische Archive nicht gestattet wird“ [9]. Ergänzend können Wissenschaftler gleich bei der Antragstellung einen Betrag für Publikationskosten beantragen. Dieser lässt sich frei für konventionelle wie auch Open-Access-Medien einsetzen, ist allerdings in der Regel nicht kostendeckend, da bei der Veröffentlichung eines Artikels – sowohl konventioneller Art wie auch Open Access – durchaus Gebühren von 1000 bis 3000 EUR anfallen können.

Betreut durch die Gruppe „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme“ (LIS) fördert die DFG darüber hinaus den Aufbau von Infrastrukturen wie institutionellen und disziplinspezifischen Repositorien, Repositoriennetzwerken und Open-Access-Zeitschriften. Dieser Ansatz wird flankiert von Förderprogrammen wie etwa vom Starthilfe-Programm „Wissenschaftliche Zeitschriften“, mit dem insbesondere die Migration von Printzeitschriften zu elektronischen Ausgaben unterstützt werden soll.

Auch die Volkswagenstiftung und die Alexander-von-Humboldt-Stiftung fördern ausdrücklich die Publikation von Forschungsergebnissen im Open Access [10], [11].

Im August 2008 startete die Europäische Kommission mit „Open Access Pilot in FP7“ ein Pilotprojekt zur Verbesserung des Zugangs zu Ergebnissen aus EU-geförderten Vorhaben des siebten Forschungsrahmenprogramms [12]. Empfänger von Fördergeldern sind angehalten, ihre (im Peer Review geprüften) Beiträge nach einer Sperrfrist von sechs bzw. zwölf Monaten frei zugänglich zu machen. Ziel ist es, den freien Verkehr von Wissen und die Wettbewerbsfähigkeit der EU in der internationalen Forschungslandschaft zu stärken sowie einen Gegenwert für die Finanzierung der Forschung durch EU-Gelder zu schaffen. Das Pilotprojekt, das wie das siebte Forschungsrahmenprogramm noch bis 2013 läuft, wurde auf der Grundlage der 2007 veröffentlichten Open-Access-Richtlinien des Europäischen Forschungsrates lanciert [13]. Eine begleitende Projektausschreibung zielt auf die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur, die sowohl die Autoren bei der Archivierung unterstützt und die Publikationen im fachlichen und Förderkontext präsentiert als auch die Effekte auf Nutzung und Zitationen untersucht.

Weitere Open-Access-Vorhaben fördert die EU im eContentplus-Programm, zu nennen sind hier insbesondere die Projekte PEER und OAPEN, an denen sowohl Verlage wie auch Forschungseinrichtungen und Bibliotheken beteiligt sind. (Vgl. hierzu den Abschnitt „Neue Ansätze für Geschäfts- und Publikationsmodelle“.)

Institutionelle Mandate

Die in Deutschland prominenteste Positionierung zu Open Access ist die „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ von 2003, die bis heute von über 260 internationalen Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen unterzeichnet wurde. Mehr als dreißig der unterzeichnenden Institutionen sind deutsch, darunter die 258 Hochschulen vertretende Hochschulrektorenkonferenz, die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft wie auch die Helmholtz-Gemeinschaft und die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.

Im Zuge der Berliner Erklärung haben vor allem die unterzeichnenden Forschungsorganisationen eine Reihe von Open-Access-Initiativen und -Policies bis hin zu Open-Access-Mandaten auf den Weg gebracht [14]. So heißt es in einem Beschluss der Mitgliederversammlung der Helmholtz-Gemeinschaft über die Umsetzung der Berliner Erklärung von 2004: „Publikationen aus der Helmholtz-Gemeinschaft sollen künftig ohne Ausnahme kostenlos zugänglich sein, soweit nicht ausdrückliche Vereinbarungen mit Verlagen und anderen dem entgegenstehen" [15]. Das 2005 gestartete Open-Access-Projekt der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt die Helmholtz-Zentren und angehörige Wissenschaftler bei der Umsetzung von Open Access. Als Erfolg des Projekts betreiben die meisten Helmholtz-Zentren mittlerweile institutionelle Repositorien. Die Fraunhofer-Gesellschaft formuliert in ihrer Open-Access-Policy vom Juli 2008 das Ziel, „uneingeschränkt das Prinzip des freien Zugangs (Open Access), wie es in der Berliner Erklärung von 2003 verstanden wird, zu realisieren“ [16]. Die Max-Planck-Gesellschaft, die zu den Initiatoren der Berliner Erklärung gehört, verfolgt die Umsetzung des Open-Access-Gedankens in ihren Einrichtungen mit einem Bündel von Strategien und Maßnahmen. Exemplarisch sei die Gründung der Max Planck Digital Library genannt, die seit Anfang 2007 als Serviceeinheit Informationsmanagement zur Verfügung steht mit der wesentlichen Aufgabe, die Max-Planck-Gesellschaft in ihrer Open-Access-Politik zu unterstützen. Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte legt im Rahmen der mit EU-Geldern aufgebauten Initiative „European Cultural Heritage Online“ (ECHO) einen besonderen Akzent seiner Aktivitäten auf Open Access zu Quellenbeständen für die kultur- und wissenschaftsgeschichtliche Forschung. Die Leibniz-Gemeinschaft verabschiedete auf ihrer Mitgliederversammlung im November 2007 eine Leitlinie zu Open Access [17]. In ihr wird den zugehörigen Wissenschaftlern das Publizieren nach dem Open-Access-Prinzip sowie der für eine Zweitverwertung nötige Rückbehalt von Verwertungsrechten empfohlen.

Auch einige Universitäten schaffen mit institutionellen Selbstverpflichtungen zu Open Access, in denen sie Angehörige auffordern, ihre wissenschaftlichen Arbeiten Open Access zur Verfügung zu stellen, eine Grundlage für die konkrete Umsetzung des Open-Access-Prinzips in ihrer Organisation. Beispiele sind die Open-Access-Resolutionen der Universitäten Konstanz [18], Bielefeld [19], Potsdam [20] und Göttingen [21]. Von einer solchen Positionierung aus erfolgen dann konkretere Maßnahmen. Dazu können der Ausbau des Hochschulschriftenservers zu einem umfassenden Dokumentenserver für die Selbstarchivierung der Publikationen von Einrichtungsangehörigen gehören oder – wie in Bielefeld – die Einrichtung eines Publikationsfonds zur Unterstützung des Open-Access-Publizierens im Sinne des goldenen Wegs [22].

Im europäischen Kontext hat die European University Association (EUA) im März 2008 Empfehlungen zu Open Access [23] vorgelegt, in denen sie den Universitäten nahelegt, institutionelle Policies und Strategien zur Umsetzung von Open Access zu entwickeln. So sollen Selbstarchivierungs-Mandate (ggf. mit Embargofrist) auf den Weg gebracht, institutionelle Repositorien geschaffen und die Bereitstellung von Ressourcen zur Finanzierung von Publikationsgebühren angestrebt werden.

Kooperation und Vernetzung von Open-Access-Initiativen

Die Publikationslandschaft und -infrastruktur so zu verändern, dass sich der Zugang zu wissenschaftlicher Information deutlich verbessert, bedarf eines koordinierten Vorgehens möglichst vieler Open-Access-Akteure. In Deutschland gibt es inzwischen eine Reihe von Arbeitsgruppen und Organisationen, die sich zu den jeweils anstehenden Vorhaben abstimmen und aktiv auf weitere Institutionen zugehen.

Eine dieser Initiativen ist die mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft initiierte „Deutsche Initiative für Netzwerkinformation“ (DINI e.V. – http://www.dini.de). Ein wesentlicher Aktivitätsbereich von DINI ist die Unterstützung von Institutionen beim Aufbau von Repositorien. Arbeitsgruppen befassen sich mit technischen Standards, Rechtsfragen und weiteren zentralen Aspekten des elektronischen Publizierens. DINI organisiert regelmäßig Workshops und Konferenzen, um die Nutzung und die Qualität von Repositorien voranzutreiben. Darüber hinaus hat DINI zahlreiche Projekte initiiert, die unter anderem zum Ziel haben, ein Netzwerk von digitalen Repositorien aufzubauen sowie darauf aufsetzende Services zu entwickeln.

Einen konzertierten wissenschaftspolitischen Vorstoß stellt auch die Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen dar, die den weitest möglichen Zugang zu Publikationen, Daten, Quellenbeständen und optimale Voraussetzungen für deren Verbreitung und Rezeption zum Ziel hat. Eines der Handlungsfelder, auf denen zunächst für den Zeitraum 2008 bis 2012 ein koordiniertes Vorgehen und die Bündelung von Aktivitäten und Ressourcen verabredet wurden, ist Open Access. Hier sollen Anreize zum Ausbau und zur Vernetzung von Repositorien gesetzt werden [24].

Darüber hinaus betreiben die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Leibniz-Gemeinschaft seit einigen Jahren eigene Open-Access-Arbeitsgruppen, die sich zugleich in die Open-Access-Arbeitsgruppe der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und die DINI-AG „Elektronisches Publizieren“ einbringen.

Die Informationsplattform open-access.net bündelt Informationen zum Thema Open Access und präsentiert diese zweisprachig (deutsch, englisch) unter verschiedenen Interessen- und Nutzergesichtspunkten, wobei fachliche wie auch rollenspezifische Zugänge aus Sicht von Autoren, Zeitschriftenherausgebern, Bibliotheken, Verlagen, Repositorienbetreibern etc. die Plattforminhalte strukturieren. An diesem praxisorientierten Informationsangebot beteiligen sich zudem verschiedene Wissenschaftsorganisationen wie die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und demnächst auch die Leibniz-Gemeinschaft. Gefördert wird die Plattform durch die DFG, zugleich erfährt sie Unterstützung durch die Volkswagen-Stiftung, DINI, die Hochschulrektorenkonferenz und diverse wissenschaftliche Fachgesellschaften. Open-access.net kooperiert außerdem mit Open-Access-Initiativen aus Österreich und der Schweiz und bereitet derzeit die Integration von länderspezifischen Inhalten vor.

Um die Verbreitung von Open Access zu forcieren hat open-access.net seit Juni 2008 den Aufbau eines Infrastrukturnetzwerkes von Multiplikatoren auf den Weg gebracht, die die Umsetzung des Open-Access-Gedankens an ihren jeweiligen Einrichtungen befördern. Das Netzwerk gibt grundsätzlich allen im Bereich Open Access Aktiven die Gelegenheit zum internen Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Es werden themenorientierte Workshops organisiert, auf denen sich beispielsweise Best-Practice-Beispiele aus dem jeweiligen Themenfeld präsentieren.

Bereits im dritten Jahr in Folge bereitet open-access.net derzeit die Open-Access-Tage vor (7.–8. Oktober, Universität Konstanz) und kooperiert dabei mit der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, DINI sowie den Universitäten Linz und Zürich. Mit der Ausdehnung der Plattform auf den deutschsprachigen Raum hat die im Oktober in Konstanz stattfindende Konferenz in diesem Jahr den Dreiländerschwerpunkt “Deutschland-Österreich-Schweiz”. Ergänzend findet an beiden Veranstaltungstagen die Open-Access-Messe statt, auf der Projekte, Verlage, Zeitschriften, Repositorienbetreiber und verschiedene Dienstleister ihre Aktivitäten im Bereich Open Access präsentieren [25].


Infrastruktur & Contentbereitstellung

Aufbau von Institutionellen Open-Access-Repositorien

Der überwiegende Teil der deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen betreibt heute – selbständig oder im Verbund – institutionelle oder disziplinäre Repositorien. Akkumuliert man die Zahl der bei Serviceprovidern registrierten Open-Access-Repositorien in Deutschland, so kommt man auf ca. 150, wobei OpenDoar – http://www.opendoar.org/ (132), das Verzeichnis von DINI – http://www.dini.de/wiss-publizieren/repository (138) und die Angaben von OAI-Serviceprovidern wie BASE – http://base.ub.uni-bielefeld.de/ (147), OAIster – http://www.oaister.org/ und ScientificCommons – http://en.scientificcommons.org/ (90) zugrunde liegen. Im Ranking Web of World Repositories, das auf quantitativen Webindikatoren wie Zugriffszahlen und externen Verlinkungen beruht, besetzen deutsche Repositorien mit aktuell 29 Positionen ca. 10% der TOP-300-Plätze (Stand April 2009) [26]. Die meisten deutschen Repositorien setzen derzeit die deutsche Open-Source-Software OPUS ein, gefolgt von DSpace, MyCore, FEDORA, EPrints und lokalen Eigenentwicklungen. Mehr als 40 Repositorien werden über zentrale Plattformen betrieben, bereitgestellt von Bibliotheksverbünden in Köln, Berlin, Jena, München und Konstanz. Als einer der jüngsten kooperativ betriebenen Dokumentenserver ging im Frühjahr 2009 das von den wissenschaftlichen Bibliotheken in Sachsen getragene Repositorium Qucosa (Quality Content of Saxony, SLUB Dresden – http://www.qucosa.de/) online.

Startpunkt fast aller institutionellen Repositorien in Deutschland sind Dissertationsserver oder Forschungsdatenbanken, die zunehmend zu um Volltexte angereicherten „Schaufenstern“ der institutionell betriebenen Wissenschaft ausgebaut werden. Zudem ergibt sich aus der Exzellenzinitiative ein verstärkter Wettbewerb der deutschen Hochschulen und damit ein Anreiz, lokale Informationsinfrastrukturen auf- und auszubauen.

Die Bereitstellung von Ressourcen für die Umsetzung institutioneller Open-Access-Strategien und die Entwicklung einer geeigneten technischen Infrastruktur bleiben jedoch eine Herausforderung. Wie bereits oben erläutert, spielen auch Rechtsfragen, insbesondere im Zusammenhang mit der jüngsten Urheberrechtsreform, beim Einwerben von wissenschaftlichen Publikationen über Abschluss- und Qualifikationsarbeiten hinaus eine wichtige Rolle. Hier ist zu hoffen, dass mit der Aufklärung der Autoren über ihre Rechte und dem Ausbau von Services, die Repositorien ihnen offerieren, die Bereitschaft zur Verfügbarmachung auch neuerer Publikationen auf institutionellen Repositorien weiter gesteigert werden kann.

Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Entwicklung von Best Practices und technischer Standards für die Vernetzung digitaler Repositorien dar – einschlägig ist hier das durch die DINI-Arbeitsgruppe „Elektronisches Publizieren“ entwickelte „DINI-Zertifikat“ [27]. Mit seinen Anforderungen und Empfehlungen zielt das Zertifikat darauf ab, die Dokumenten- und Publikationsservices auf Basis von Repositorien an internationalen Qualitätsstandards auszurichten. Der Zertifizierungsprozess unterstützt mit der Verbesserung der Datenqualität zugleich die Einbindung der einzelnen Repositorien in übergreifende Netzwerke.

Fachliche Repositorien

OpenDOAR, BASE, DINI und ScientificCommons verzeichnen zusammengenommen ca. 20 fachliche Repositorien im deutschen Raum, wobei auch Portale wie das German Medical Science Portal gelistet sind, die Zeitschriften, Arbeitspapiere, Berichte etc. von einem zentralen Einstiegspunkt aus zugänglich machen. Vertreten sind die unterschiedlichsten Disziplinen von den Geo-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften über Kunstgeschichte und Psychologie bis hin zu Klassischer Philologie, Medizin und Linguistik. Die eingestellten Materialien können – je nach Repositorium – Pre- und Postprints von Zeitschriftenliteratur ebenso umfassen wie Erstpublikationen ohne Verlagsbeteiligung, Qualifikationsarbeiten, Arbeitspapiere und Konferenzberichte oder Digitalisate vergriffener Printausgaben. Auffallend ist das weitgehende Fehlen der Naturwissenschaften und der Mathematik, das der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass Wissenschaftler dieser Disziplinen mit Angeboten wie arXiv.org oder institutseigenen Dokumentenservern alternative Publikationsplattformen bereits vorfinden, die in den jeweiligen Fachcommunities anerkannt sind und den Aufbau entsprechender einrichtungsübergreifender Fachrepositorien in Deutschland vorerst auf kein Bedürfnis treffen lassen. Im internationalen Kontext beteiligt sich das Deutsche Elektronen-Synchroton DESY am Umbau der SPIRES HEP Literature Database zu INSPIRE, einer Forschungsinfrastruktur für die Hochenergiephysik mit Volltextrepositorium, das neben Preprints, Digitalisaten gedruckter und grauer Literatur auch Vortragsfolien, Forschungsdaten und multimediale Materialien enthalten wird. Vorgesehen sind unter anderem Tools zum Text- und Data-Mining, aber auch Funktionalitäten, die Zitationsanalysen und metrische Auswertungen für Nutzung und Impact ermöglichen, sowie verschiedene Web 2.0-Optionen wie Kommentarmöglichkeit, Recommender-Funktion und kollaboratives Review [28].

Eine ganze Reihe deutscher Fachrepositorien werden im Rahmen von Virtuellen Fachbibliotheken betrieben, so beispielsweise die Heidelberger Repositorien ART-Dok (Kunstgeschichte), SavifaDOK (Südasienwissenschaften) und Propylaeum-Dok (Klassische Philologie) oder die Repositorien PsyDok (Psychologie, Saarbrücken), GiNDok (Germanistik, Frankfurt/M.), SSOAR (Sozialwissenschaften, Berlin) und GEO-LEO (Geowissenschaften, Göttingen). Das GMS Portal wird in einer Kooperation der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften mit der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB Med) und dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) unterhalten. Auch die Zentralbibliothek Wirtschaftswissenschaften (ZBW) betreibt mit dem Dokumentenserver EconStor (http://www.econstor.eu/) eine eigene fachliche Publikationsplattform, auf der Wissenschaftler weltweit und unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Institution ihre Forschungsergebnisse sichtbar machen können.

Im Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau dieser Angebote wurden zum Teil innovative Konzepte für die Zusammenarbeit mit Verlagen entwickelt. (S. dazu den Abschnitt „Neue Ansätze für Geschäfts- und Publikationsmodelle“.) Exemplarisch sei hier pedocs, der Volltextserver der Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft, genannt (http://www.pedocs.de/). Auf pedocs machen unter anderem die Verlage Barbara Budrich und Vandenhoeck & Ruprecht Teile ihrer erziehungswissenschaftlichen Programmsegmente frei zugänglich.

Zentral für die Akzeptanz disziplinärer Repositorien in der jeweiligen Fachcommunity ist die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der eingestellten Publikationen in übergreifenden Angeboten wie Suchmaschinen, (internationalen) Fachdatenbanken, Serviceprovidern und Bibliothekskatalogen. Um dem Rechnung zu tragen, stellen beispielsweise die Betreiber von pedocs die bibliografische Dokumentation der Beiträge im Repositorium in der Literaturdatenbank FIS Bildung sicher. Die ZBW bietet die Indexierung der Titeldaten von Arbeitspapierserien, die in EconStor enthalten sind, in der für Arbeitspapiere einschlägigen Datenbank RePEc an. Durch die Vergabe von dauerhaft stabilen Internetadressen (URN) und Maßnahmen der Langzeitarchivierung sowie der Integritätswahrung sorgen Betreiber fachlicher wie institutioneller Repositorien für die Zitationssicherheit der anvertrauten Dokumente. Mehrwertdienste wie Zitationsanalysen und weitere webometrische Services sind für das Reputationsmanagement von Wissenschaftlern von zunehmender Bedeutung. (Vgl. hierzu den Abschnitt „Services auf Basis von Repositorien“.)

Vernetzung von Repositorien

Digitale Publikationen entfalten erst in Netzwerken ihr eigentliches Potential in Hinsicht auf weltweite Sichtbarkeit und Nutzung und werden so für Wissenschaftler deutlich attraktiver, wenn es um die Bereitstellung ihrer Artikel in Repositorien geht. Vernetzungsaktivitäten gibt es in fachlicher wie auch fachübergreifender Hinsicht. Auf nationaler Ebene sind hier das „Netzwerk von Open-Access-Repositorien“ (OA-Netzwerk) und auf europäischer Ebene das EU-Projekt „Digital Repository Infrastructure Vision for European Research“ (DRIVER) aktiv.

Das von DINI initiierte und von der DFG geförderte Projekt „Netzwerk von zertifizierten Open-Access-Repositorien“ (OA-Netzwerk [29] zielt auf die nationale virtuelle Vernetzung aller DINI-zertifizierten Dokumenten- und Publikationsservices. Hierfür stellt OA-Netzwerk ein Suchportal mit verschiedenen Endnutzerservices (z.B. Fachbrowsing, Exportfunktionen) bereit, bietet seinen Datenraum zur Nachnutzung an und kooperiert mit weiteren Projekten, um das Servicespektrum beispielsweise um Nutzungsstatistiken und Zitationsanalysen zu erweitern.

Darüber hinaus unterstützt OA-Netzwerk Repositorienbetreiber im Verlauf des Zertifizierungsprozesses und trägt so dazu bei, die Zahl der DINI-zertifizierten Repositorien zu erhöhen. Derzeit tragen 29 deutsche Repositorien das DINI-Zertifikat, weitere fünf Repositorien befinden sich im Antragsverfahren. Das DINI-Zertifikat ist international anerkannt und in einer englischen sowie einer spanischen Version verfügbar. Zusammen mit den „DARE Guidelines“ diente das DINI-Zertifikat als Basis der Entwicklung der „DRIVER Guidelines for Content Providers“ [30]. Daher sind alle DINI-zertifizierten Repositorien zugleich DRIVER-kompatibel und werden mit Abschluss des Zertifizierungsprozesses in beide Netzwerke integriert.

Das auf die Vernetzung von europäischen Repositorien zielende EU-Projekt „Repositories Infrastructure Vision for European Research“ (DRIVER) baut in seiner derzeitigen zweiten Förderphase das DRIVER-I-Testbed zu einer konsolidierten technischen Infrastruktur aus. Dabei integriert DRIVER die bereits bestehenden nationalen Netzwerke und hebt zugleich auf die Etablierung weiterer Netzwerke ab, etwa durch die Realisierung nationaler Portale (z.B. für Spanien recolecta – http://www.recolecta.net/) und die Herausstellung von Best Practices [31]. Andererseits zielt DRIVER auf den Aufbau einer nachhaltigen Organisationsstruktur, einer „Confederation of European Repositories“, und bezieht dabei nationale und regionale Organisationen (DINI, SHERPA, DARE/NARCIS u.a.), fachliche Initiativen, Entwickler von Repository-Software sowie weitere Stakeholder (z.B. SPARC Europe, LIBER) dezidiert ein. Ergänzend untersucht DRIVER in seiner gegenwärtigen Förderphase neuere technische Entwicklungen und erprobt in Demonstratoren die Anreicherung von Publikationen („Enhanced Publications“) und die Anbindung eines Langzeitarchivs an solche komplexen Publikationen vorhaltende Repositorien [32].

Die DRIVER Inventory Studies von 2006 und 2008 [33] ermitteln den Entwicklungsstand der europäischen Open-Access-Repositorien und zeigen zudem eine Reihe von gegenwärtigen Desideraten auf wie z.B. die Entwicklung von „Author Identifiers“ und die übergreifende Realisierung von „Enhanced Publications“. Zahlreiche Länder befinden sich inzwischen in einem „advanced stage“ der Repositorienentwicklung, wie beispielsweise Dänemark, Großbritannien, Ungarn und Deutschland, wo bereits über die Hälfte der forschungsorientierten Universitäten ein Repositorium betreiben. Weitere Länder sind derzeit in einer „early“ oder „starting phase“ wie etwa Österreich, Litauen oder Slowenien. Einige Länder haben zudem wesentliche Fortschritte im Zeitraum zwischen den Studien erzielt, hierunter z.B. Belgien, Portugal und Irland, und zählen nun zu den Ländern mit einer fortgeschrittenen Infrastruktur. Aus der Studie ermittelte Prioritäten auf europäischer Ebene umfassen Services für Zitationsindizes, fachliche und fachübergreifende Portale, Unterstützung bei der Verankerung von Open Access sowie auch Dienste für die Langzeitarchivierung, Forschungsevaluationen und Nutzungsstatistiken.

Services auf Basis von Repositorien

Digitale Repositorien bieten gegenüber Sammlungen gedruckter Bestände eine deutlich höhere Vielfalt an Möglichkeiten, neue Services und Mehrwertdienste zu entwickeln. Dies betrifft insbesondere die Erhebung webometrischer Daten wie Nutzungsstatistiken oder Zitationsanalysen, aber auch die Weiterentwicklung von Publikationsverwaltungssystemen.

Ziel des DFG-Projekts Open-Access-Statistik ist es, eine Infrastruktur zur standardisierten Erfassung von Nutzungsdaten unter besonderer Berücksichtigung institutioneller Repositorien aufzubauen. Im kürzlich gestarteten DFG-Projekt „Distributed Open Access Reference Citation Services“ (DOARC) sollen die technischen Voraussetzungen zur Erfassung und Analyse von Zitationszusammenhängen in Open-Access-Angeboten bereitgestellt werden. Motiviert durch den Umstand, dass die in der Wissenschaftslandschaft bisher gebräuchlichen Impact-Modelle Open-Access-Angebote oftmals nicht erfassen und zudem Mängel aufweisen, sollen in beiden Projekten alternative Ansätze der Impactmessung entwickelt werden. Das virtuelle Dach beider Vorhaben bildet das Projekt OA-Netzwerk, in dem Dienste auf der Basis von aggregierten Daten der DINI-zertifizierten Repositorien entwickelt und erprobt werden [34], [35], [36], [37].

Open Access veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten können leicht missbraucht und per Copy & Paste in andere Arbeiten übernommen werden. Das Projekt „Open Access PlagiatSuche“ (OAPS – http://www.ibr.cs.tu-bs.de/projects/oaps/) zielt darauf, die Integrität von Open-Access-Datenbeständen mittels Verfahren der Plagiaterkennung zu verbessern und ein Werkzeug zur automatischen Plagiaterkennung im Open-Access-Umfeld bereitzustellen. Es sollen Verfahren entwickelt werden, mit denen der gesamte deutsche und international verfügbare Bestand an Open-Access-Dokumenten für Plagiatrecherchen kontinuierlich aufbereitet wird; diese Verfahren sollen als deutscher Dienst weltweit angeboten werden. Darüber hinaus können Plagiatrecherchen auch der Auffindung thematisch ähnlicher Arbeiten dienen.

Ein vielversprechender Weg, die Publikationen von Einrichtungsangehörigen nachhaltig zu bündeln und für weitergehende Services nutzbar zu machen, ist die Koppelung von Open-Access-Repositorien und Forschungsdatenbanken. Mittels der nachgewiesenen Publikationen können z.B. für Reports und Anträge auf einfache Weise Publikationslisten generiert und bibliometrische Untersuchungen auf einer umfassenden Basis durchgeführt werden. So basiert beispielsweise das Repositorium Fraunhofer-ePrints auf der institutionellen Publikationsdatenbank Fraunhofer publica. Um die Bereitstellung von Volltexten so einfach wie möglich zu machen, importiert die Universität Göttingen Daten aus FACTScience in das Repositorium GoeScholar. Perspektivisch sollen künftig Metadaten und Dokumente gleichzeitig über eine gemeinsame Eingabemaske in die Datenbanken gelangen, damit Wissenschaftler diese Daten nur einmal einpflegen müssen. Ein vergleichbarer Ansatz wird an der Universität Saarbrücken verfolgt, wo das institutionelle Repositorium SciDok mit der Jahresbibliographie eng verzahnt ist und Titelmeldungen in beiden Systemen in einem Schritt erfolgen [38].

Darüber hinaus fördert die DFG seit kurzem die Projekte „Publikationslisten als hochschulweiter Dienst“ (PubLister) an der Universität Bielefeld sowie „PUMA – Akademisches Publikationsmanagement“ an der Universität Kassel [39]. Beide Projekte zielen darauf ab, Mehrwerte bei der Verwaltung der Publikationen von Hochschulangehörigen zu schaffen und auf diesem Weg auch die hochschulweite Akzeptanz von Open Access zu erhöhen.

Die genannten und weitere Werkzeuge und Dienstleistungen für das elektronische Publizieren führt künftig das im September 2008 gestartete Projekt „Community for Academic Reviewing, Publishing and Editorial Technology“ (CARPET – http://www.carpet-project.net/) auf einer elektronischen Plattform für generische Publikationswerkzeuge zusammen. Damit soll die Nachnutzung bereits vorhandener Werkzeuge und Dienste für elektronisches Publizieren gefördert und doppelte Entwicklungsarbeit vermieden werden. Ausgehend von einem Verzeichnis verfügbarer Tools wird die Plattform zu einem kollaborativen Forum für Anwender und Entwickler ausgebaut. Ziel ist die dauerhafte Etablierung des Angebots in Form eines Kompetenzzentrums zur Unterstützung des Einsatzes und der Weiterentwicklung generischer Publikationswerkzeuge.


Open-Access-Publizieren

Optionen des wissenschaftlichen Publizierens entstehen heute vielfach auf Initiative einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern, oftmals im Kontext wissenschaftlicher Fachgesellschaften. Hier bieten sich gerade im Bereich des Open-Access-Publizierens zahlreiche Mittel zur Selbsthilfe, aber auch Unterstützung durch professionelle Publikationsdienstleister und Verlage. Nicht immer ist unmittelbar ein kommerzielles Interesse an dem Medienprodukt gegeben, so dass das Spektrum der unterstützenden Services von der Bereitstellung in digitalen Repositorien über institutionell aufgesetzte elektronische Zeitschriften bis hin zu Verlagsprodukten variiert.

Open-Access-Zeitschriften

Das „Directory of Open Access Journals“ (DOAJ) verzeichnete Ende April 2009 rund 4100 Zeitschriften, wovon über 150 in Deutschland publiziert werden. Weitere Zeitschriften entstehen mit deutscher Beteiligung wie z.B. das New Journal of Physics, herausgegeben durch das Institute of Physics und die Deutsche Physikalische Gesellschaft [40]. Das Portal Open J-Gate (http://www.openj-gate.com/) kommt sogar auf 4953 OA-Journals (2821 Peer-Reviewed).

Einige dieser Zeitschriften werden über Open-Access-Plattformen online verfügbar gemacht, die meisten werden jedoch durch einzelne Forschungseinrichtungen oder Fachgesellschaften betrieben. Hierbei findet sich die ganze Bandbreite der Disziplinen: Forum: Qualitative Sozialforschung (2000, Hosting durch die Freie Universität Berlin – http://qualitative-research.net/fqs/fqs-eng.htm), Documenta Mathematica (Deutsche Mathematiker-Vereinigung, 1996, Universität Bielefeld – http://www.math.uiuc.edu/documenta/), Economics: The Open-Access, Open-Assessment E-Journal (Institut für Weltwirtschaft Kiel, 2007 – http://www.economics-ejournal.org/), das Journal für Psychologie (Pabst Science Publishers, 2007 – http://www.journal-fuer-psychologie.de/) und das Göttingen Journal of International Law (GoJIL, 2009, Universität Göttingen – http://gojil.uni-goettingen.de/joomla/). Insgesamt ergibt sich für Deutschland jedoch ein gewisser Schwerpunkt in den Geowissenschaften, der Medizin, der Linguistik und Literaturwissenschaft sowie den Sozialwissenschaften. Es gibt zahlreiche in Deutschland wirkende Wissenschaftler, die als Gründer, Herausgeber oder Gutachter an Open-Access-Zeitschriften mitwirken und gleichzeitig als Multiplikatoren des Open-Access-Gedankens in ihren Einrichtungen wirken. Das Helmholtz Open-Access-Projekt listet für die Helmholtz-Gemeinschaft eine Auswahl solch engagierter Wissenschaftler auf [41].

Viele Einrichtungen in Deutschland setzen heute Open-Access-Zeitschriften unter Einsatz der Open-Source-Software „Open Journal Systems“ (http://pkp.sfu.ca/ojs/) auf. Der technische Aufbau ist damit relativ niedrigschwellig, doch ist mit der Software allein noch kein Konzept für den nachhaltigen Betrieb und die Finanzierung der jeweiligen Zeitschrift gegeben. Bewährt haben sich daher gemeinschaftlich betriebene Zeitschriftenportale, die betriebliche Synergieeffekte ermöglichen. Von solchen Plattformen gibt es in Deutschland solche mit fachübergreifender Ausrichtung wie auch solche mit disziplinärem Schwerpunkt:

  • Copernicus Publications (http://www.copernicus.org/COPERNICUS/publications/open_access_publishing.html) ist eine Ausgründung der Max-Planck-Gesellschaft und betreut 22 Zeitschriften aus dem Bereich Geowissenschaften, Physik und Meterologie. Bekannt ist besonders die Zeitschrift Atmospheric Chemistry and Physics, die ein zweistufiges Publikationsverfahren mit Open-Peer-Review etabliert hat.
  • Digital Peer Publishing NRW (http://www.dipp.nrw.de/) betreibt 15 Zeitschriften unterschiedlichster Fächer. Die Plattform wurde mit Unterstützung des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW aufgebaut und hat daher einen regionalen Schwerpunkt ausgebildet. Mit der Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells tritt die Plattform inzwischen als bundesweiter Dienstleister auf.
  • German Medical Science (http://www.egms.de/en/journals/index.shtml) ist ein mit Mitteln der DFG aufgebautes Fachportal, das durch die Arbeitsgemeinschaft der medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die ZB Med sowie den Informationsdienst DIMDI betrieben wird. Zum Angebot zählen 13 Open-Access-Journale der Mitgliedsgesellschaften der AWMF.
  • Living Reviews (http://www.livingreviews.org/) ist ein Zeitschriftenkonzept, das für die laufende Aktualisierung von Review-Artikeln entwickelt und von der Max-Planck-Gesellschaft für eine kleine Zahl von Zeitschriften realisiert wurde. Als jüngste Neugründung ging im April 2009 die politikwissenschaftliche Zeitschrift Living Reviews in Democracy und damit die fünfte Zeitschrift der Living-Reviews-Familie online. Die Software steht unter einer Open-Source-Lizenz zur Nachnutzung zur Verfügung.

Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) baut mit DFG-Förderung und in Kooperation mit dem Verlag Hamburg University Press derzeit ein Portal für die GIGA Journal Family auf. Dabei werden die Printzeitschriften des GIGA in Open Access-Journals überführt. Verfolgt wird ein hybrides Publikationsmodell, bei dem die Printfassungen auch weiterhin erhältlich sein werden [42].

Auch einige kommerzielle Verlage in Deutschland betreiben Open-Access-Zeitschriften, in der Regel mit parallelen kostenpflichtigen Versionen im Druck oder auf Datenträgern. Auf dem Markt sind neben den Hybrid-Produkten von Springer und de Gruyter (s. sogleich den Abschnitt „Open-Access-Policies deutscher Verlage“) auch Titel wie Concilium medii aevi und Göttinger Forum für Altertumswissenschaft (seit 1998, Dührkohp & Radicke, 2006 übernommen von Edition Ruprecht [43] oder beispielsweise die psychologisch-medizinischen Zeitschriften von Pabst Publishers.

Open-Access-Policies deutscher Verlage

Schaut man in die Datenbank SHERPA/RoMEO, die Self-Archiving-Policies von weltweit 579 Verlagen erfasst, so findet man hier lediglich 20 deutsche Verlage (http://www.sherpa.ac.uk/romeo.php?all=yes). Hierzu zählen Springer, Thieme, Copernicus, Klostermann, Lucius & Lucius, Wiley-VCH und die Universitätsverlage von Kassel, Karlsruhe und Göttingen. Zur Erweiterung dieser Liste um einige deutsche Verlage hat auch das von DINI initiierte DFG-Projekt „Open Access Policies“ beigetragen. Zur Nachnutzung der Copyright-Informationen aus SHERPA/RoMEO steht außerdem eine Schnittstelle zur Verfügung (http://www.dini.de/wiss-publizieren/sherparomeo/). Von den gelisteten deutschen Verlagen gestatten insgesamt 75% die Archivierung von Pre- oder Postprints – dies ist ein etwas höherer Anteil als im internationalen Vergleich mit einer Quote von 62%.

Einige Verlage mit Geschäftssitzen in Deutschland offerieren heute ergänzend zu traditionellen Subskriptionen auch Open-Access-Optionen. Am bekanntesten ist hierbei Springers 2004 gestartetes „Open Choice“-Programm. Dieses Modell erfährt aufgrund der erheblichen Kosten derzeit eine eher geringe Nachfrage von Seiten der Autoren. Um die Etablierung voranzutreiben, hat Springer konsortiale und institutionelle Vereinbarungen mit UKB (ein Konsortium aller niederländischen Universitäten und der Königlichen Bibliothek) [44], der Georg-August-Universität Göttingen [45], der Max-Planck-Gesellschaft [46] und der University of California [47] geschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarungen werden alle Artikel der institutionsangehörigen Autoren (ggf. nur der „corresponding authors“) automatisch im „Open Choice“-Programm veröffentlicht und in aller Regel ergänzend im jeweiligen institutionellen Repositorium bereitgestellt. Mit der Übernahme von BioMed Central durch Springer Science+Media zählen seit August 2008 auch die mehr als 180 Fachzeitschriften aus dem Bereich Biologie und Medizin des bis dahin weltweit führende Open-Access-Verlages zu dieser Verlagsgruppe [48].

Das von Springer initiierte hybride Open-Choice-Modell hat inzwischen zahlreiche Nachahmer gefunden und wird unter variierenden Namen von fast allen großen Wissenschaftsverlagen angeboten. So verkündete Anfang April 2009 de Gruyter sein neues Open-Access-Modell „Open Library“, bei dem Autoren ihre Beiträge gegen eine Publikationsgebühr parallel zur Druckfassung Open Access auf der Verlagsplattform Reference Global zugänglich machen können [49].

Die Integration von Open-Access-Optionen in das verlegerische Geschäftsmodell kann, da sie parallel zum Subskriptionsmodell angeboten werden, in der Verlagslandschaft als weithin akzeptiert angesehen werden. Hinsichtlich einer möglichen Beeinträchtigung von Geschäftsaussichten bei einer parallelen Archivierung von Zeitschriftenbeiträgen in digitalen Repositorien besteht hier jedoch weiterhin Unsicherheit. (Vgl. hierzu das im Absatz „Neue Ansätze für Geschäfts- und Publikationsmodelle“ beschriebene Projekt PEER.)

Für Zeitschriften, besonders aus dem STM-Bereich, gibt es im Zusammenhang mit Open Access bereits eine Reihe von Angeboten, Experimenten und Untersuchungen zur Akzeptanz, Nutzung und Wirkung. Geistes- und Sozialwissenschaftler sind gegenüber Open-Access-Praktiken eher zurückhaltend, da hier das Buch als Publikationsmedium eine wichtige Rolle spielt. Im Bereich der monografischen Publikationen ist Open Access damit weiterhin primär eine Verhandlungssache zwischen Autor und Verlag, so dass sich durchaus einige Beispiele finden lassen, allerdings bisher nur wenige Verlage dieses Modell systematisch in ihr Programm integrieren. Unter den kommerziellen Verlagen seien hier exemplarisch O’Reilly (http://oreilly.com/openbook/), Bloomsbury Academic (http://www.bloomsburyacademic.com/) und – im Rahmen einer Kooperation mit dem Verlag Humanities Online – Velbrück Wissenschaft (https://ssl.humanities-online.de/index.html) genannt. Die primären Anbieter für Open-Access-Monografien sind jedoch die Universitätsverlage.

Das Konzept des nichtkommerziellen Universitätsverlages ist im letzten Jahrzehnts in Deutschland (und anderen Teilen der Welt) mit zahlreichen Neugründungen in Form primär elektronisch publizierender Verlage wiederbelebt worden: Kassel University Press 1997, Hamburg University Press 2002, gefolgt von den Universitätsverlagen von Karlsruhe und Göttingen in 2003, Potsdam 2004, Ilmenau 2006, Bamberg 2007, Düsseldorf und Chemnitz 2008; weitere Verlage befinden sich im Gründungsprozess. Eine wesentliche Gemeinsamkeit dieser Verlage ist ihre enge Bindung an die Institution und die Bibliothek, deren Infrastruktur sie einsetzen, um das Open-Access-Publizieren für die eigene Einrichtung zu fördern. Die Publikationen erscheinen typischerweise als „hybride Publikationen“, d.h. parallel online im jeweiligen institutionellen Repositorium und gedruckt, in der Regel im Print-on-Demand. Die deutschen Universitätsverlage sind zusammen mit Verlagen aus Italien (Bozen) und Österreich (Graz, Innsbruck) in der „Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage“ (http://www.ag-univerlage.de) organisiert. International gibt es inzwischen eine wachsende Zahl von Universitätsverlagen und auch kommerziellen Verlagen, die Kooperationswege beim elektronischen Publizieren überdenken und sich dabei dem Open-Access-Publizieren öffnen.

Neue Ansätze für Geschäfts- und Publikationsmodelle

Der Übergang vom Kommunizieren von wissenschaftlichen Ergebnissen hin zum formalen Publizieren wird zunehmend fließend – und bleibt doch fundamental. So geht es in allen Wissenschaftsdisziplinen weiterhin darum, den Wert der eigenen Resultate in einem renommierten Medienprodukt dokumentiert zu sehen, das formale mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung kombiniert. Diverse international aufgestellte Projekte bringen die Akteure des Publikationsmarktes – Wissenschaftler, Verlage und Bibliotheken – zusammen, um neue Wege für Open-Access-Geschäfts- und Publikationsmodelle zu untersuchen und zu erproben.

Einen konsortialen Ansatz zur kostenlosen Verfügbarmachung kommerziell vertriebener Fachzeitschriften verfolgt das Projekt „Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics“ (SCOAP³ – http://scoap3.org/), an dem sich auf deutscher Seite die Max-Planck-Gesellschaft, die Technische Informationsbibliothek Hannover und Mitglieder der Helmholtz-Gemeinschaft (Deutsches Elektronen-Synchroton, Forschungszentrum Karlsruhe, Gesellschaft für Schwerionenforschung, Hahn-Meitner-Institut) beteiligen. In Vorbereitung ist die Bildung eines internationalen Konsortiums, das mit den sechs wichtigsten Zeitschriftenverlagen im Bereich Hochenergie- und Teilchenphysik ein neues Geschäftsmodell aushandeln soll, bei dem die Publikationskosten autorenseitig finanziert und von den Partnereinrichtungen übernommen werden. Im Gegenzug sollen die Veröffentlichungen der zugehörigen Wissenschaftler – die zu 90% bereits als Preprints Open Access zur Verfügung stehen – auch als begutachtete Verlagsversionen offen zugänglich sein. Der Charme dieses Modells liegt darin, bei der Implementierung von Open Access an den etablierten und renommierten Publikationsorganen eines Faches festhalten zu können.

Mit dem Projekt „Publishing and the Ecology of European Research“ (PEER – http://www.peerproject.eu), fördert die EU seit September 2008 erstmals ein Gemeinschaftsprojekt der größten STM (Science, Technology, Medicine)-Verleger, von Wissenschaftsorganisationen und Bibliotheken. Das Projekt untersucht die Effekte einer systematischen, massenhaften Archivierung von finalen referierten Autorversionen von Zeitschriftenartikeln (so genannte „Stage-2-Versions“) in Repositorien und ist als Vergleichsstudie angelegt: die eine Hälfte dieser Artikel gelangt direkt durch den Verlag in die Archive, für die andere nehmen die Autoren selbst die Archivierung vor. In Folge dieses Experimentes werden innerhalb der nächsten Jahre etwa 60.000 Artikel aus 300 Zeitschriften in Open-Access-Repositorien zugänglich, wobei begleitende Studien das Verhalten beim Archivieren, die Nutzung der archivierten Materialien sowie ökonomische Effekte untersuchen.

Im EU-Projekt „Open Access Publishing in European Networks“ (OAPEN – http://www.oapen.org) haben sich sechs europäische Universitätsverlage zusammengeschlossen, darunter der Universitätsverlag Göttingen (http://www.univerlag.uni-goettingen.de), um das Open-Access-Publizieren von Büchern für die Geistes- und Sozialwissenschaften voranzubringen. Seit dem Projektstart im September 2008 konnten bereits zahlreiche Kooperationspartner gewonnen werden, darunter auch einige kommerzielle Verlage. Die praktischen Entwicklungen etwa einer gemeinsamen Plattform oder von Geschäfts- und Erlösmodellen für qualitätsgeprüfte Open-Access-Medien werden von verschiedenen wissenschaftlichen Studien flankiert. Die Studien sollen Aufschluss darüber geben, wie Open Access in den genannten Wissenschaftsbereichen gefördert und wie den Herausforderungen des Open-Access-Publizierens angemessen begegnet werden kann.

Das EU-geförderte Projekt „Study of Open Access Publishing“ (SOAP) [50] befasst sich mit der Beschreibung und Analyse der gegenwärtigen Open-Access-Geschäftsmodelle. Mittels einer Umfrage unter Wissenschaftlern aus allen Fachgebieten zu ihren Open-Access-Einstellungen wird das Projekt untersuchen, welche Modelle funktionieren können und welche nicht. Dabei sollen gangbare Wege für einen geordneten Übergang zum Publizieren nach Open-Access-Kriterien dokumentiert sowie einige Entwicklungslinien aufgezeigt werden, entlang derer sich das Publikationswesen in Zukunft entwickeln könnte.


Ausblick

Die in Deutschland bestehenden und geplanten Open-Access-Angebote entwickeln sich zusehends weiter von mehr oder weniger bloßen Repositorien für wissenschaftliche Literatur in Richtung digitaler Forschungsportale oder -umgebungen. Hier lassen sich vom klassischen Zeitschriftenaufsatz über retrodigitalisierte Verlagsprodukte, historische Quellenbestände, Arbeitspapiere, Lehr- und Lernressourcen bis zu Forschungsdaten die verschiedensten Materialien integrieren und damit nutzbar und zitierfähig machen. Mit der zunehmenden Vernetzung von Plattformen – national, international, interdisziplinär – wird zudem der mögliche Mehrwert von Open-Access-Angeboten deutlich steigen. An Bedeutung gewinnt schon jetzt die Forderung nach „Open Data“ – Open Access zu Forschungsdaten –, da sich in diesem Bereich künftig wesentliche und disziplinübergreifende Mehrwerte schaffen lassen. Angesichts der technischen, aber auch der wissenschaftspolitischen Entwicklungen spricht vieles dafür, dass diese neuen Möglichkeiten des wissenschaftlichen Kommunizierens und Publizierens in wenigen Jahren im Arbeitsalltag aller Disziplinen angekommen sein werden.

Dabei ist auch klar, dass die Geschichte von Open Access in Deutschland dereinst nicht als reine Fortschrittsgeschichte zu erzählen sein wird. Doch auch wenn die Diskussion vom Frühjahr 2009 hier kurzfristig einen anderen Eindruck erweckt haben mag, zeichnet sich mit der Neuverteilung von Rollen und Optionen auf dem Publikationsmarkt immer deutlicher ab, dass sich Open Access für Verlage, Wissenschaftler und Bibliotheken als ein zunehmend selbstverständliches Element im Publikationszyklus etablieren wird. Im Sinne der Wissenschaft gilt es, kooperativ disziplinspezifische und -übergreifende Lösungen zu entwerfen, die sowohl den gegenwärtigen wie auch den langfristigen Zugang zu den für den Fortschritt der Wissenschaft so essentiellen „Records of Science“ sicherstellen.


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Erratum

Der Artikel wurde zunächst mit dem Titel "Open Access am Standort Deutschland – erweiterte Perspektiven für die Wissenschaft" veröffentlicht.